Die 360-Grad-Videokamera "Centr" soll das Drehen von Videos auf ein neues Level heben. Das ringförmige Gadget, welches über das Smartphone oder Tablet gesteuert wird, wurde von ehemaligen Apple-Ingenieuren entwickelt. [...]
Damit Centr dank stabilem Halt optimale Ergebnisse liefert, sollte es auf den Daumen gesteckt werden. Derzeit versuchen die Erfinder ein Investitionskapital von 900.000 Dollar (rund 650.000 Euro) auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter aufzutreiben.
„Ich finde diese Idee sensationell, da man als ambitionierter Filmer stets auf der Suche nach ungewöhnlichen Einstellungen und spannenden Bildern ist“, so Smartphone-Experte Lutz Herkner von mobiwatch.de gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext. „Ich stelle mir die Möglichkeiten einer 360-Grad-Kamera sehr weitreichend vor. Denkbar wäre es, dass ich in einem regulären Full-HD-Video (zum Beispiel auf YouTube), wann immer ich es für angemessen halte, einen Schwenk durchführen kann, weil ich das Video komplett in 360 Grad gedreht habe“, weiß der Fachmann.
Herkner zieht auch einen Vergleich zu den herkömmlichen GoPro-Kameras. „Diese filmen in der Regel unkontrolliert vor sich hin, während sie zum Beispiel auf einem Helm montiert sind. Dabei kommt es nicht selten vor, dass man keinen idealen Bildausschnitt erhält“, gibt der Experte zu bedenken. Centr würde diese Schwachstelle – zumindest in der horizontalen Achse – kompensieren. „Dennoch wird mir mulmig zumute, wenn ich bedenke, welches Potenzial diese Technik in Kombination mit einer Drohne beinhaltet: Luftüberwachung für jedermann leicht gemacht“, warnt der Spezialist. Deshalb müssten schnellstmöglich strenge gesetzliche Regelungen für den Einsatz von Drohnen-Kameras eingeführt werden.
„Das scheint mir weitaus mehr als eine Spielerei zu sein. Mithilfe dieses Gadgets hätten alle Filmer, auch ambitionierte Amateure, mehr Freiheit bei der Wahl ihres Bildmaterials“, schildert Herkner. Insbesondere lobt er die einfache Anwendung der Kamera. „Ideal wäre noch ein Zubehör, durch welches das Device automatisch stets horizontal ausgerichtet wird“, ergänzt der Fachmann. Immerhin sehe man an den Beispiel-Clips auf der Webseite der Entwickler, wie schwer es ist, die Videokamera ruhig und gerade zu halten.
Das ringförmige Tool ist mit mehreren kleinen Weitwinkel-Kameras ausgestattet. Damit können 360-Grad-Videos gedreht werden, die das Zusehererlebnis intensivieren und lebensechter gestalten. Vier unabhängige HD-Bildsensoren verbinden zudem Panorama-Videos in Echtzeit, wodurch völlig neue Perspektiven gewonnen werden können. Beachtlich ist außerdem, dass die Kamera 60 Bilder pro Sekunde liefert. Das fertige Modell soll voraussichtlich für einen Preis 399 Dollar (390 Euro) auf den Markt kommen. (pte)
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