Viele Daten, aber schlecht geschützt

Kroll Ontrack zeigt in neuer Studie Schwachstellen bei der Cloud-Nutzung auf. [...]

62 Prozent der Unternehmen nutzen die Cloud, aber nur 33 Prozent überprüfen regelmäßig ihre Richtlinien zur Datenrettung, um sicherzugehen, dass geeignete Maßnahmen zum Schutz der Daten bestehen. Dies ist eines der wichtigsten Ergebnisse einer kürzlich von Kroll Ontrack durchgeführten Studie, an der 367 Unternehmen und Dienstleister teilnahmen.

Insgesamt erlitten laut dieser Studie 49 Prozent der Unternehmen im letzten Jahr einen Datenverlust, allerdings nicht nur aus der Cloud. So waren beispielsweise 55 Prozent der Daten auf traditionellen Speicherlösungen abgelegt und 26 Prozent der Daten in einer virtuellen Umgebung. 3 Prozent gaben an, dass sie einen Datenverlust in der Cloud erlitten und 16 Prozent verzeichneten sowohl einen Datenverlust in der Cloud als auch in virtuellen Umgebungen.

„Es ist ganz klar, dass die Cloud bei Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur verschlanken und Kosten senken wollen, schnell an Boden gewinnt“, so Peter Böhret, Managing Director bei Kroll Ontrack. Schließlich gaben 26 Prozent der Befragten an, bereits Infrastructure as a Service (IaaS) zu verwenden, 16 Prozent nutzen Software as a Service (SaaS) und 13 Prozent setzen sowohl auf Iaas als auch auf Saas. „Datenverlust kann aber in jeder Speicherumgebung auftreten, ganz egal welche Technologie verwendet wird. Um das Risiko eines Datenverlustes zu minimieren und sich schlussendlich erfolgreich von einem Verlust zu erholen, ist es entscheidend, vor dem Wechsel zu einem neuen Speichermedium die richtigen Fragen zu stellen und die Standards und Vorgehensweisen entsprechend anzupassen“, so Böhret.

Essenzielle Fragen, die man vor der Verwendung einer Cloud-Speicherlösung bedenken sollte:
– Gibt es für den Fall eines Datenverlustes stabile Backup-Systeme und -Protokolle? Entsprechen diese Systeme und Protokolle den internen Backup-Vorgaben? Wer ist im Falle eines Verlustes verantwortlich?
– Hat der Cloud-Anbieter in seinem Business-Continuity-/Disaster-Recovery-Plan einen Datenrettungsspezialisten angegeben?
– Wie lauten die Service Level Agreements in Bezug auf Datenwiederherstellung, Haftung bei Verlust, Nachbesserungen und Geschäftsergebnissen?
– Können Daten zwischen verschiedenen Cloud-Diensten geteilt werden? Bekommt man die eigenen Daten im Falle einer Vertragskündigung zurück? Wenn ja, in welchem Format? Wie kann man sicher gehen, dass tatsächlich alle Kopien zerstört wurden?

Nach der Fähigkeit ihres Unternehmens gefragt, Datenverluste kompetent zu behandeln, gaben nur 29 Prozent der Befragten an, dass sie kein Vertrauen darin hätten. 2011 waren es noch 55 Prozent. Dennoch testen nur 17 Prozent der befragten Firmen ihre Datenrettungspläne regelmäßig, um bei einem Datenverlust in der Cloud oder virtuellen Systemen sowohl personell als auch technisch richtig reagieren zu können. Ganze 13 Prozent verfügen dagegen über keinerlei Richtlinien zur Datenrettung.


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Florian Brence, Partner bei Deloitte Österreich (c) Deloitte
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