Viele Wege führen zur Hybrid-Cloud

Die IT-Landschaft verändert sich grundlegend, und die Cloud liegt dabei im Epizentrum. [...]

AWS nähert sich zehn Milliarden Dollar Jahresumsatz, bei Microsoft Azure sind es fast drei Milliarden, während sich Oracle Cloud als führende „Enterprise Cloud“ für Unternehmenskunden positioniert. Vor kurzem haben VMware und AWS begonnen VMware in AWS auf „Bare Metal“ bereitzustellen, um Unternehmen ein nahtloses Hybrid-Cloud-Erlebnis zu bieten. Diese Veränderung hat zu einem Umdenken geführt, wie IT-Abteilungen ihre Infrastruktur nutzen und verwalten. Viele ClOs und CTOs berichten, wie sie ihre Infrastrukturleiter oder Enterprise Architect/DevOps Manager dazu drängen, ein Hybrid-Cloud-Modell zu entwickeln und umzusetzen.  Actifio beleuchtet, was die Unternehmen dazu treibt und welche Wege Richtung Hybrid-Modell sie einschlagen.

1.    Unternehmen möchte bessere Einblicke in ihre Daten, um die Umsatzentwicklung auf Trab zu bringen.
Einer der größten Treiber ist folglich, die angestrebte Fähigkeit, schnell Erkenntnisse aus den Daten an Vertriebs- und Marketingteams weiterzugeben, um auf diese Weise das Wachstum zu beschleunigen. Der CIO eines Schuhherstellers, beispielsweise, will Verkaufsmuster in verschiedenen Regionen identifizieren und sie mit vielen anderen Variablen korrelieren. Ziel ist es, Einblicke zu gewinnen, wo und wie Marketing und Vertrieb wachsen können. Bislang dauerte es aber zwei Wochen, um auf die Daten zuzugreifen, bevor das Analytikteam tätig werden konnte. Bis dahin sind die Daten bereits veraltet. Um wertvoll zu sein, sollten sie nicht älter als zwei Tage sein.

2.    Die Nutzung der Hybrid-Cloud beschleunigt IT-Projekte, was sich direkt auf Umsatz- und Marktanteile auswirkt.

Es besteht folglich dahingehend Bedarf, in einer großen Recheninfrastruktur nach dem Self-Service-Prinzip auf Daten „on demand“ zugreifen zu können, aber ohne den riesigen finanziellen Aufwand für eine private Infrastruktur. Eine hybride Cloud-Architektur würde es ermöglichen, die Geschwindigkeit und Flexibilität für die Analytik drastisch zu erhöhen und gleichzeitig die Kosten niedrig zu halten. Dies bedeutet, dass diese Daten bei Bedarf an die Oracle Cloud oder AWS gesendet werden, um sie dort zu analysieren. Dies ist vielleicht nur einmal im Monat für zwei Tage lang erforderlich. In dieser Zeit werden die Rechenkapazitäten der Cloud genutzt, um die Datenanalysen durchzuführen – für einen Bruchsteil der Kosten, die für ein neues Rechenzentrum und eigene Infrastruktur anfallen würden.

3.    Unternehmen müssen kundenspezifische Anwendungen effizienter testen.
Der CIO eines Transportunternehmens stand vor einer anderen Herausforderung. Er wollte seine Rechenzentrumsressourcen freihalten von den typischen Geschäftsanwendungen, um möglichst viele benutzerdefinierte Anwendungen aus eigener Entwicklung auszuführen. Als Teil dieses Prozesses hatte das Unternehmen damit begonnen, Anwendungen wie Microsoft Exchange und Sharepoint zu Office 365 zu migrieren. Um die Zeit bis zur Marktreife neuer Funktionen und Fähigkeiten für diese benutzerdefinierten Anwendungen zu reduzieren, wurden auch alle Testentwicklungen in die Cloud verlagert. Die Umsetzung eines Hybrid-Cloud-Modells ermöglicht es, in der Cloud mit mehreren Testumgebungen zu arbeiten und die Entwicklungszyklen deutlich zu reduzieren. Die Fähigkeit, spezifisch aufgebaute Anwendungen schneller auszuführen, resultiert in einem direkten Einfluss auf Umsatzentwicklung und Marktanteil.

4.    Sicherheit ist die größte Sorge, daher gehen Unternehmen schrittweise vor
In den meisten Unternehmen gibt es Vorbehalte, was die Cloud-Sicherheit betrifft. Der CIO einer sehr großen Vermögensverwaltungsgesellschaft hat diese Kluft jedoch überwunden. Nachdem die richtigen Tools und Prozesse implementiert waren, konnte sein Team das Sicherheitsmodell des Unternehmens auf AWS ausdehnen. Es hat jetzt sein Identity-Governance-Modell und Single Sign-On für alle Anwendungen vollständig in AWS umgesetzt. Die Roadmap beinhaltet die Verlagerung der meisten Datenmanagement-Anwendungsfälle auf die hybride Cloud-Architektur. Bislang erfolgten Backup und Replikation bei Bedarf zu einem zweiten Rechenzentrum, um in dieser Zeit die Rechen-, Netzwerk-, Speicher- und Firewall-Kapazitäten zu warten. Der CIO aber wollte nichts mehr von dieser Infrastruktur betreiben, die meistens im Leerlauf ist, um auf Disaster-Recovery-Tests zu warten, was wertvolle Ressourcen beansprucht und Kosten verursacht. Er hat daher sein Team gebeten, verschiedene Clouds für verschiedene Anwendungsfälle, einschließlich aller Disaster-Recovery-Tests und Dev-Tests, auszuwählen.

5.    Der Bedarf nach Flexibilität wächst
Für einige Unternehmen bedeutet die Hybrid-Cloud die Flexibilität, einige Produktionsanwendungen vor Ort und einige in der Cloud vorzuhalten. Oft sind Anwendungen, die von Legacy-Systemen abhängig sind und auf Nicht-Intel-Maschinen laufen, automatische Kandidaten, um im Rechenzentrum vor Ort zu verbleiben. Wenn die Entwicklungsteams planen, eine brandneue Anwendung mit Containern und einer NO-SQL-Datenbank wie Mongo DB zu erstellen, sind diese neuen Anwendungen gute Kandidaten für die öffentliche Cloud. Dort stellt eine komplette Plattform mit allen nötigen Ressourcen bereit, um als Service genutzt zu werden.

„Dies sind nur ein paar Beispiele, die unterstreichen, warum der Aufbau einer Hybrid-Cloud-Architektur so energisch vorangetrieben wird. Sie zeigen auch, wie IT-Verantwortliche dabei vorgehen. Die Nutzung von Hybrid-Clouds beschleunigt IT-Projekte, was sich direkt auf das Umsatz- und Marktwachstum auswirkt“, so Thorsten Eckert, Sales Director DACH bei Actifio. „Gleichzeitig profitieren Unternehmen davon, dass sie Zeit und Geld direkt in ihre Anwendungen investieren – statt indirekt über den Umweg in die Verwaltung und Wartung der eigenen Infrastruktur.“


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