Vier wichtige Prinzipien für Manager

Um Mitarbeiter in IT-Unternehmen zu motivieren, das Beste aus ihnen herauszuholen und sie zu einem erfolgreichen Team zusammenzuschweißen, ist gute Führung gefragt. Doch was heißt gute Führung, worauf kommt es an? [...]

Führungskräfte machen sich selbst und ihr Team erfolgreich, indem sie Orientierung geben (c) pixabay.com

Um Mitarbeiter in IT-Unternehmen zu motivieren, das Beste aus ihnen herauszuholen und sie zu einem erfolgreichen Team zusammenzuschweißen, ist gute Führung gefragt. Doch was heißt gute Führung, worauf kommt es an?

Effiziente Führungskräfte sind Macher. Sie ergreifen die Initiative. Im Sinne von: einfach machen, also: „Entscheiden und durch!“ Aber auch im Sinne von „einfach(er) machen“. Das gelingt ihnen, weil sie trotz – oder auch gerade wegen – aller Komplexität im Führungsleitlinien an der Hand haben, die einfach und klar sind. Ich nenne solche Führungspersönlichkeiten daher ©lean leader: Sie sind „clean“ in ihrer Führung – sauber und klar.

Diese erfolgreichen Manager berufen sich auf ein Set an klaren Werten. Das macht sie berechenbar für ihre Mitarbeiter. Es macht sie authentisch und zuverlässig. Zuverlässigkeit wiederum gibt den Mitarbeitern Sicherheit – Sicherheit in Zeiten des Wandels (also immer), bei wirtschaftlichen Herausforderungen. Sie geben da Orientierung, wo die Business-Welt immer schneller, fordernder und widersprüchlicher wird. Gerade in dieser Zeit der massiven Veränderungen helfen sie, Barrieren im Kopf zu finden und zu lösen.

Das heißt: Führungskräfte machen sich selbst und ihr Team erfolgreich, indem sie Orientierung geben. Ihre Führungsprinzipien sind damit die Basis eines Führungshandelns, das von Werten zu Wertschöpfung führt. Ich gebe Ihnen vier Führungsprinzipien an die Hand, auf die es ankommt:

Führungsprinzip 1: Fokussieren Sie sich auf die wesentlichen Dinge

Arbeiten Sie mehr am Unternehmen, weniger im Unternehmen. Was ich damit meine: Nicht Ihre vielen Überstunden und die zahlreichen E-Mails, die zwischen Ihnen und Ihren Mitarbeitern hin- und hergehen, führen Ihr Unternehmen in die Zukunft. Es kommt vielmehr darauf an, das Richtige zur richtigen Zeit, am richtigen Ort zu tun – und dies häufig und konsequent. Hierzu müssen Sie oft Dinge in Millisekundenschnelle innerlich bewerten können. Ein gutes Gefühl dafür zu entwickeln, was jeweils zu entscheiden ist, ist somit Ihr Ass.

Tipp: Trainieren Sie Ihre Intuition. Üben Sie dies schon bei Ihrer nächsten Entscheidung. Was ist Ihre erste spontane Eingebung? Fassen Sie diese innerlich in Worte. Vergleichen Sie, zu welchem Ergebnis Sie bei logischer Abwägung der vorliegenden Fakten kommen. Wägen Sie dann beide Entscheidungen in ihren möglichen Auswirkungen ab. Wenn Sie so regelmäßig vorgehen, aktivieren Sie Ihre intuitiven Eigenschaften und bekommen ein feineres Gespür dafür, was sich auf Ihrer Gefühlsebene abspielt.

Führungsprinzip 2: Trainieren Sie Ihr Entscheider-Gen

Auch wenn das richtige Bauchgefühl da ist, und selbst, wenn alle Fakten geprüft, Pro-und-Contra-Listen erstellt wurden: Ein gewisses Risiko, die vermeintlich falsche Entscheidung zu treffen, besteht immer. Deshalb erfordern Entscheidungen immer Mut. Doch auch den können Sie trainieren.

Tipp: Erklären Sie Aussagen wie „Wann soll ich das denn noch machen?“, „Warum immer ich?“ u.ä. für sich zum Tabu. Denn das sind „Opfer“-Aussagen. Formulieren Sie „Macher“-Aussagen daraus – etwa „Was brauche ich, um mein Ziel zu erreichen?“, „Es ist wie es ist – wie kommen wir jetzt voran?“. Machen Sie sich hierzu in Zukunft immer klar, welche Fragen zu einer Situation oder Entscheidung unausgesprochen in Ihrem Kopf sind, und notieren Sie diese.

Führungsprinzip 3: Stellen Sie den Menschen ins Zentrum Ihres Führungshandelns

Gute Führungskräfte sehen in erster Linie den Menschen im Mitarbeiter. Demnach sollte auch für Sie der Mensch, dessen Talente und seine Stärken der Fokus Ihres Handelns sein. Helfen Sie dem Mitarbeiter, mehr zu leisten als das, wozu er sich selbst imstande sieht. So machen Sie Geführte zu Folgenden.

Tipp: Stellen Sie sich immer mal wieder Fragen zu Ihrem eigenen Menschenbild: Woran glauben Sie in der Zusammenarbeit und dem Zusammenleben mit anderen Menschen – und zwar zutiefst im Inneren, wo Sie auch Ihre Vorurteile „verstecken“? Seien Sie dabei ehrlich zu sich selbst. Denken Sie außerdem darüber nach, wie Sie Ihre Haltung in der Kultur Ihres Unternehmens empfinden. Welches Menschenbild wird dort gelebt? Die Klarheit hilft Ihnen, authentisch und kongruent zu sein.

Führungsprinzip 4: Handeln Sie zuverlässig als Vorbild

Ihre Autorität hängt immer davon ab, ob Sie für Ihre Mitarbeiter ein zuverlässiges Vorbild sind. Vorbild sind Sie aber nur, wenn Ihre Worte und Ihre Taten übereinstimmen. Nehmen Sie sich den Satz „Walk your talk!“ als Motto, seien Sie stets verbindlich.

Tipp: Holen Sie sich von Dritten ein detailliertes Feedback darüber ein, wie Sie nach außen hin wahrgenommen werden. Das können Mentoren, gute Bekannte oder vertrauenswürdige Kollegen sein. Prüfen Sie, ob Eigen- und Fremdbild übereinstimmen. Was glauben die Anderen, welche Werte Sie vertreten? Und wie stark empfinden diese die Übereinstimmung Ihrer Werte mit Ihrem Handeln?

Begreifen Sie Klarheit als ganz wesentliche Kompetenz im Bereich des Führungshandelns. Als Führungskraft müssen Sie schließlich benennen können, was ist und wie es ist. Fangen Sie damit an, diese Kompetenz zu entwickeln.

Praxisratgeber

Dies sind vier von zehn Führungsprinzipien, die Andreas Buhr, der Experte für Führung im Vertrieb, in seinem neuen Buch „Führungsprinzipien – Worauf es bei Führung wirklich ankommt“ beschreibt. Der Praxisratgeber mit vielen Beispielen, Übungen zur Reflexion und Aufgaben, um das jeweilige Prinzip „einzuüben“, ist bei Gabal erschienen (ISBN: 978-3-86936-702-6). Werfen Sie hier einen ersten Blick in das Buch.


Mehr Artikel

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

News

KI ist das neue Lernfach für uns alle

Die Mystifizierung künstlicher Intelligenz treibt mitunter seltsame Blüten. Dabei ist sie weder der Motor einer schönen neuen Welt, noch eine apokalyptische Gefahr. Sie ist schlicht und einfach eine neue, wenn auch höchst anspruchsvolle Technologie, mit der wir alle lernen müssen, sinnvoll umzugehen. Und dafür sind wir selbst verantwortlich. […]

Case-Study

Erfolgreiche Migration auf SAP S/4HANA

Energieschub für die IT-Infrastruktur von Burgenland Energie: Der Energieversorger hat zusammen mit Tietoevry Austria die erste Phase des Umstieges auf SAP S/4HANA abgeschlossen. Das burgenländische Green-Tech-Unternehmen profitiert nun von optimierten Finanz-, Logistik- und HR-Prozessen und schafft damit die Basis für die zukünftige Entflechtung von Energiebereitstellung und Netzbetrieb. […]

FH-Hon.Prof. Ing. Dipl.-Ing. (FH) Dipl.-Ing. Dr. techn. Michael Georg Grasser, MBA MPA CMC, Leiter FA IT-Infrastruktur der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes). (c) © FH CAMPUS 02
Interview

Krankenanstalten im Jahr 2030

Um sich schon heute auf die Herausforderungen in fünf Jahren vorbereiten zu können, hat die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) die Strategie 2030 formuliert. transform! sprach mit Michael Georg Grasser, Leiter der Fachabteilung IT-Infrastruktur. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*