Der Beamer- und Monitor-Spezialist ViewSonic sieht das Ende des TV-Gerätes im Wohnzimmer nahen und zählt dafür seine Gründe auf. [...]
Nicht zuletzt die IFA sei ein klarer Beleg dafür gewesen, argumentiert das Unternehmen: Die klassischen TV-Geräte seien auf dem Rückzug. Keine relevanten Innovationen, lediglich größere Formate und höhere Auflösungen, für die es bisher kaum Inhalte gäbe, so ViewSonic in einer Aussendung. Nur die TV-Geräte mit gekrümmten Bildschirmen könnten noch das eine oder andere Staunen bei den Verbrauchern hervorrufen. Sonst herrsche im TV-Markt vor allem eines: zunehmender Preisdruck. Für ViewSonic allesamt Anzeichen für das nahende Ende der klassischen TV-Geräte.
„Der Markt für Fernseher ist im Großen und Ganzen tot. Wirklich relevante Weiterentwicklungen lassen auf sich warten, und die sinkenden Margen machen den Herstellern das Leben schwer. Zunehmend fragen sich die Verbraucher, warum sie sich ein neues TV-Gerät kaufen sollen“, berichtet Roland Lunck, Countrymanager DACH bei ViewSonic. „Ich würde noch einen Schritt weiter gehen. An sich muss die Frage lauten, ob sich die Verbraucher überhaupt noch einen Fernseher ins Wohnzimmer stellen sollten. Für mich ein klares Nein.“
Den Trend bestätigen auch die Analysten von IHS Technology, die vor wenigen Tagen ihre jüngsten Zahlen zum globalen TV-Markt vorgelegt haben. Demnach wurden im zweiten Quartal weltweit immerhin 8 Prozent weniger Fernseher verkauft als in der Vorjahresperiode. Zwischen April und Juni ging der Absatz an TV-Geräten so stark zurück, wie letztmals vor sechs Jahren, zu Zeiten der globalen Wirtschaftskrise.
Warum klassische TV-Geräte in den Wohnzimmern bald der Vergangenheit angehören könnten, begründet ViewSonic folgendermaßen: Die Funktionen, die ein TV-Gerät von einem einfachen Bildschirm unterscheiden, sind mittlerweile nicht mehr gefragt. Immer häufiger werden Inhalte direkt aus dem Internet genutzt, Filme vom DVD- oder Blueray-Player abgespielt oder PCs und Konsolen wie PlayStation und Wii an den Fernseher angeschlossen. Die klassische Fernsehfunktion tritt in den Hintergrund oder kann auch durch externe Tuner etc. übernommen werden.
„Großformatige Displays ohne TV-Tuner verfügen in der Regel über wesentlich bessere Bildqualität, Helligkeit und Kontraste. Zudem können über verschiedenste Schnittstellen wie HDMI und MHL Inhalte jeder Art von Tablets, Smartphone, Tunern und Konsolen auf dem Display dargestellt werden. Den internen Tuner im TV vermisst niemand“, fasst Roland Lunck zusammen. „Auch die ohnehin nur schwach genutzten Smart-TV-Funktionen können locker ein PC oder ein Tablet übernehmen – und das meist sogar schneller und einfacher, auf bekannten Betriebssystemen und Oberflächen.“
Verbrauchern, die auf Formate von über 60 Zoll Wert legen, rät ViewSonic (nicht ganz uneigennützig natürlich) zum Umstieg auf Projektoren, bei denen die Leuchtmittel weit über 10.000 Stunden Lebensdauer aufweisen, bevor sie ausgetauscht werden müssen. Moderne Projektoren verfügen über eine ähnliche Auswahl an Eingängen bzw. Schnittstellen wie moderne Großbildmonitore, unterstützen HD-Auflösung sowie 3D und verbrauchen zunehmend weniger Strom. Vor allem in kleinen Räumen und in Umgebungen, in denen festinstallierte Projektoren unpassend sind, rät ViewSonic zur Nutzung von Ultra-Kurzdistanzprojektoren, die bereits mit vergleichsweise gerungem Abstand zur Wand ein großes Bild erzeugen können (siehe auch den Artikel „Problemlöser Ultrakurzdistanz-Projektoren“). (pi/rnf)
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