Das Forschungs- und Kunstprojekt "Wearable Theatre. The Art of Immersive Storytelling" der FH St. Pölten untersucht "Virtual Reality" (VR) auf ihr dramatisches, narratives und strukturelles Potential. Ziel ist das Erschließen und Nutzen des 360°-VR-Mediums als Erlebnisform für literarische Stoffe. [...]
Als Ausgangspunkt für das VR-Projekt der Fachhochschule St. Pölten werden Autoren mit existenziell atmosphärischem Erzählton ausgewählt: Fjodor M. Dostojewski, Albert Camus und Max Frisch. Schlüsselszenen der Romane „Die Dämonen“, „Der Fall“ und „Homo Faber“ dienen als Grundlage für den dramatischen und produktionstechnischen Adaptionsprozess von Figur und szenisch-strukturellem Handlungsverlauf in ein 360°-VR-Script. Ein interdisziplinäres Team aus Autoren und Autorinnen sowie aus den Bereichen Regie, Medienkunst, Schauspiel, Dramaturgie, Komposition und Medientechnik erforscht in diesem dreijährig angelegten Forschungslabor die Zusammenhänge zwischen Kunst und Technologie, Immersion (Eintauchen in VR) und Empathie sowie virtueller Realität und Literatur.
Das Forschungsprojekt strukturiert und durchleuchtet ästhetische Variablen in zwölf experimentellen Schritten, wobei jedes Experiment auf einen spezifischen Erlebnisaspekt von 360°-VR fokussiert.
„Wearable Theatre“ mit VR-Dramaturgie
Die Erzählperspektiven der ausgewählten literarischen Sequenzen werden mit den ästhetischen Variablen kombiniert, mit dem Ziel, die visuellen, akustischen und atmosphärischen Möglichkeiten von 360°-VR in ihrem vollen Potential dramatisch zu nutzen. Die Forschungsarbeiten sollen in regelmäßigen Abständen durch wissenschaftliche Symposien begleitet und international kommuniziert werden. Geleitet wird das Projekt von den Autoren Markus Wintersberger, FH-Dozent am Department Medien und Digitale Technologien er FH St. Pölten, und Marcus Josef Weiss.
„Von literarischem und medienkünstlerischem Gesichtspunkt aus betrachtet, sollen die gewonnenen Informationen neue Perspektiven und Erzählmuster von VR-Dramaturgien erschließen und somit Anstoß einer eigenständigen künstlerischen Ausdrucks-, Wahrnehmungs- und Erlebnisform werden – der Erlebnisform eines Wearable Theatre“, sagt Wintersberger.
Be the first to comment