Teams, die über Videokonferenzen über Zoom oder Skype virtuell zusammenarbeiten, definieren Führungsqualitäten deutlich anders als im Büro. Hilfreiche und gut organisierte Teammitglieder haben in dieser Situation deutlich mehr Autorität als Charismatiker. Das zeigt eine Studie der Brigham Young University. [...]
In einer virtuellen Umgebung sprechen unsere Taten lauter. Die ‚Soft Skills‘, auf die sich traditionelle Führungspersönlichkeiten verlassen, können sie nicht so leicht in eine Videokonferenz übertragen“, erklärt Steven Charlier, Koautor der Studie. Teammitglieder sehen einander auf dem Bildschirm anders als in der realen Welt.
Die Forscher haben für die Studie 220 Studenten-Teams befragt, die entweder in Person, virtuell oder in einer Mischung aus beiden an Projekten arbeiteten. Sie wollten herausfinden, wie die Studienteilnehmer sich selbst und ihre Kollegen bewerteten und wen sie als den Team-Leader sahen. Das Forschungsteam untersuchte auch die Aufzeichnungen der Videokonferenzen innerhalb der Teams.
„Fähigkeiten der Zukunft“
Erfolgreiche Führung in virtuellen Umgebungen war vor allem von kleinen Aktionen wie dem Organisieren von Timelines, Koordinierung der Zusammenarbeit sowie konstantem Feedback definiert. Weil Videokonferenzen durch die Zeit des Coronavirus immer wichtiger werden, müssen sich Firmen daran anpassen. „Das sind die Fähigkeiten der Zukunft“, sagt Radostina Purvanova, eine weitere Koautorin der Studie. Führungskräfte, die sich bis heute vor allem durch ihre gewinnende Persönlichkeit ausgezeichnet haben, müssen sich umstellen, wenn sie ihre Autorität nicht verlieren wollen.
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