VMworld 2021: Multi-Cloud ohne Nachteile?

Mit den neu vorgestellten Cross-Cloud-Services will VMware Unternehmen dabei helfen, die Vorteile mehrerer Clouds zu nutzen, ohne dafür eine größere Komplexität und höhere Kosten in Kauf nehmen zu müssen. [...]

VMware-CEO Raghu Raghuram: "Kunden sollen die Freiheit haben, die 'richtige' Cloud auf der Grundlage ihrer strategischen Geschäftsziele zu wählen." (c) VMware

Die Cloud-Akzeptanz hat sich in den vergangenen Jahren drastisch weiterentwickelt. Einer Umfrage von VMware zufolge nutzen 75 Prozent ihrer Kunden mindestens zwei, 40 Prozent sogar drei oder mehr Public Clouds. Mit der Multi-Cloud kommen aber auch neue Herausforderungen auf die Unternehmen zu, etwa wie sie die Kontrolle über Daten und Apps beibehalten oder Innovationen vorantreiben. Diese Komplexität zwingt oft zu einem Kompromiss bezüglich Schnelligkeit und Risikomanagement, was zu einer langsameren Ausführung und höheren Kosten führt.

VMworld 2021: Von ‚Cloud First‘ zu ‚Cloud Smart‘

Als Reaktion auf diese Entwicklung und die damit verbundenen Herausforderungen auf Kundenseite kündigte VMware auf seiner diesjährigen – virtuellen – Hausmesse VMworld 2021 ein Update der Company-Strategie an: von Cloud First zu Cloud Smart. „Multi-Cloud ist das digitale Geschäftsmodell für die nächsten 20 Jahre, in denen sich ganze Branchen neu erfinden werden“, erklärte der seit Mai amtierende VMware-CEO Raghu Raghuram in seiner Keynote. Daher gehe es nun nicht mehr um einen Cloud-First-Ansatz, sondern darum, wie man die Vorteile der Cloud möglichst smart nutzt. Unternehmen sollten die Freiheit haben, die am besten geeignete Cloud auf Grundlage ihrer strategischen Geschäftsziele zu wählen.

Auf der vom 5. bis zum 7. Oktober gelaufenen Veranstaltung stellte VMware mit den VMware Cross-Cloud Services ein Lösungspaket vor, das Unternehmen dabei helfen soll, den besten Multi-Cloud-Ansatz zu finden. VMware Cross-Cloud Services erweitern die Funktionen des VMware-Produktportfolios für die Multi-Cloud, angefangen vom Container-Support bis hin zu Netzwerk-, Sicherheits- und Desktop-Software. Im Einzelnen umfassen die Services dabei fünf Kernbausteine:

  • eine Plattform für die Entwicklung und Bereitstellung von Cloud-nativen Anwendungen (VMware Tanzu);
  • eine Cloud-Infrastruktur für den Betrieb und die Verwaltung von Unternehmensanwendungen (VMware Cloud);
  • Cloud-Management zur Überwachung und Verwaltung der Performance und Kosten von Anwendungen in verschiedenen Clouds (VMware vRealize Cloud);
  • Security und Netzwerke, die sich über den gesamten Multi-Cloud-Betrieb erstrecken, um alle Anwendungen miteinander zu verbinden und besser abzusichern (VMware Carbon Black Cloud + NSX Cloud); sowie
  • einen digitalen Arbeitsplatz zur Unterstützung verteilter Mitarbeiter zusammen mit Edge-Lösungen zur Bereitstellung und Verwaltung von Edge-nativen Anwendungen (VMware Workspace ONE + VMware Edge)

Im Zusammenhang mit den VMware Cross-Cloud Services kündigte die Company außerdem eine Reihe von Weiterentwicklungen rund um die fünf Bausteine Cloud-Infrastruktur und -Management, Apps, Edge sowie Security und Netzwerke an.

VMware Cross-Cloud Services integrieren eine Vielzahl von neuen und bestehenden VMware-Angeboten (c) VMware

So erhält VMware Cloud etwa mit VMware Cloud with Tanzu ein neues Portfolio an Managed-Kubernetes-Services zur Modernisierung von Apps in der VMware Cloud. Zudem stellte VMware eine neue Sovereign-Cloud-Initiative vor, die Unternehmen bei der Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen nationalen Cloud-Service-Anbietern unterstützt. Die ersten VMware Sovereign-Cloud-Partner sind:

  • UKCloud,
  • OVHcloud,
  • AUCloud,
  • Datacom,
  • NxtGen,
  • Noovle,
  • Telefonica,
  • TietoEvry,
  • Telmex und
  • ThinkOn.

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VMworld: Die Zukunft der VMware Cloud

Außerdem gab VMware auf der VMworld 2021 mit einer Reihe technischer Previews einen Ausblick auf die Zukunft von VMware Cloud. So soll Project Arctic VMware Cross-Cloud-Services für Millionen von IT-Administratoren verfügbar machen. Die Lösung integriert die Cloud-Konnektivität nativ in vSphere und sorgt laut VMware so dafür, die Hybrid-Cloud als Standardbetriebsmodell zu etablieren. Kunden seien in der Lage, unbegrenzte Cloud-Kapazitäten nach Bedarf zu nutzen und über vCenter sofort auf VMware Cross-Cloud-Services zuzugreifen, erklärte Firmenchef Raghuram, weshalb er Project Arctic auch als „im Wesentlichen vSphere-as-a-Service“ bezeichnete.

Bei Project Capitola handelt es sich um eine softwaredefinierte Speicherimplementierung, die das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für aktuelle und zukünftige Applikationen bieten soll, indem sie Speicherebenen über DRAM, PMEM, NVMe und andere zukünftige Technologien zusammenfasst. Project Cascade wiederum soll die Art und Weise, wie Kubernetes-Entwickler und DevOps-Experten auf Ressourcen in einer Cloud-Umgebung zugreifen, vereinfachen, indem sie eine gemeinsame deklarative Schnittstelle für die Nutzung von Infrastruktur (IaaS) und Containern (CaaS) bietet.

Last, but not least plant VMware mit Project Ensemble eine einheitliche Steuerungsebene für VMware Cloud, die einen Blick auf alle vRealize Cloud Management Services bietet.

*Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.


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