Die deutsche Tochter des britischen Mobilfunkers Vodafone steht aufgrund eines Hackerangriffs unter Zugzwang. Wie das Unternehmen am Donnerstag bestätigt hat, konnte ein Cyberkrimineller die Stammdaten von zwei Mio. deutschen Kunden stehlen. [...]
Dabei soll es sich um sensible Daten wie Adresse, Geburtsdatum, Geschlecht, Kontonummer sowie Bankleitzahl handeln. Der Angriff war Vodafone zufolge „nur mit hoher krimineller Energie sowie Insiderwissen möglich und fand tief versteckt in der IT-Infrastruktur des Unternehmens statt“. Wer für das unerlaubte Abgreifen der Daten verantwortlich ist, steht noch nicht fest.
Den Ermittlungen der Polizei nach soll es bereits einen Tatverdächtigen geben, bei dem auch eine Hausdurchsuchung stattgefunden hat. Weitere Angaben waren Vodafone bislang jedoch nicht zu entlocken. Der Mobilfunker kann jedoch ausschließen, dass der Kriminelle Zugang zu hochsensiblen Kreditkarten-Daten, Passwörtern, PIN-Nummern, Mobiltelefonnummern oder Informationen über die Verbindungsdaten hat. „Vodafone bedauert den Vorfall sehr und bittet alle Betroffenen um Entschuldigung.“ Betroffene Kunden würden per Brief informiert. „Spätestens morgen sollten die Benachrichtigungen in der Post sein“, so das Unternehmen.
Verunsicherte Kunden müssen jedoch nicht auf den Brief warten und können sich online unter http://vodafone.de/kundeninformation selbst informieren. Denn unter dem Link ist direkt eine Online-Abfrage möglich. Dazu müssen die Kunden jedoch Bankleitzahl sowie Kontonummer angeben – über eine gesicherte Verbindung versteht sich. Unterdessen versucht Vodafone, die Kunden zu beruhigen. So sei es für den Täter nahezu unmöglich, mit den gestohlenen Daten direkt auf die Bankkonten der Betroffenen zuzugreifen. Laut Sicherheitsexperten könnten die erbeuteten Daten jedoch dazu dienen, spätere Hackerangriffe auf Einzelne zu erleichtern.
Die in Düsseldorf beheimatete Firma verweist darauf, dass die eigenen IT-Systeme zu jeder Zeit den höchstmöglichen Standards entsprechen und regelmäßig aktualisiert und erweitert werden, um Angriffe abzuwehren. Man wird „alle Schritte unternehmen, um bei kriminellen Attacken noch besser gewappnet zu sein“, versichert das Unternehmen. Seitdem der Angriff entdeckt wurde, arbeite man eng mit den deutschen Aufsichts- und Justizbehörden zusammen und sei an einer lückenlosen Aufklärung interessiert. Vodafone weist zudem darauf hin, dass nur das Geschäft in Deutschland von dem Angriff des Hackers betroffen ist. (pte)
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