Eine Kundin der britischen Vodafone Group hat kürzlich Beschwerde eingereicht, weil ihre Handy-Nummer durch ein Versehen an einen Kunden des Konkurrenten EE Limited gelangte. [...]
Zu allem Überfluss ging die Nummer an einen Kunden, der daraufhin ihre Familie und Freunde mit anstößigen Nachrichten bombardierte.
„Was würdest du sagen, wenn ich anfangen würde, Hormonpillen zu nehmen und ein Mann werde? Würdest du mich bei dieser Entscheidung unterstützen?“, lautete eine der Nachrichten, die der EE-Limited-Kunde mit der Nummer der Britin an deren Angehörige schickte. Er kontaktierte sogar ihre Vorgesetzte und warf ihr vor, eine Affäre zu haben. „Ich war schockiert und angewidert“, zitiert die britische Website „This is Money“ die Vodafone-Kundin, die anonym bleiben möchte.
Datenschutzrechte verletzt
EE Limited schickte der Frau mehrere Nachrichten, die darauf hinwiesen, dass sie einen Vertrag mit dem Telekom-Konzern habe. Als sie Vodafone kontaktierte, stellte sich heraus, dass ihre Telefonnummer weitergegeben wurde. Der Fehler schien darin zu liegen, dass die Kundin zuvor einen Vertrag bei EE Limited hatte und dann zu Vodafone wechselte, dabei aber ihre alte Nummer beibehalten konnte. Jedoch gaben beide Telekommunikationsunternehmen einander die Schuld und das Problem wurde nicht behoben.
Deswegen wandte sich die Vodafone-Kundin an das Communication and Internet Services Adjudication Scheme, das Streitigkeiten zwischen Kunden und Netzbetreibern schlichtet sowie an die die britische Datenschutzbehörde Information Commissioner’s Office. Letztere kam nach einer Untersuchung des Falles zu dem Schluss, dass Vodafone die Rechte der Kundin verletzt habe, weil sein Datenschutzsystem versagt hat.
Täter bleibt weiter unbekannt
Vodafone hat sich für den Fauxpas entschuldigt und der Kundin 1.000 Pfund (ungefähr 1.166 Euro) ausgezahlt. EE Limited verweigert allerdings die Preisgabe von Informationen über den Kunden, der die anstößigen Nachrichten verschickt hat, da dies den eigenen Datenschutzrichtlinien widersprechen würde.
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