Die drittgrößte Übernahme aller Zeiten ist perfekt: Für 130 Mrd. Dollar verkauft Vodafone sein US-Mobilfunkgeschäft an den bisherigen Partner Verizon. [...]
Die Briten erhielten für ihren Anteil von 45 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen Verizon Wireless 59 Mrd. Dollar in bar. 60 Mrd. Dollar werden in Verizon-Aktien gezahlt, weitere elf Mrd. Dollar werden über andere Transaktionen gezahlt.
Der Geldregen geht überwiegend an die Eigner des britischen Mobilfunkunternehmens: Die Briten kündigten an, 84 Mrd. Dollar an die eigenen Aktionäre auszuschütten. Weitere Milliarden sollen zum Schuldenabbau und für Investitionen genutzt werden.
Mit dem Verkauf schreibt Vodafone wieder einmal Geschichte: Bereits an der teuersten Übernahme aller Zeiten war der Konzern beteiligt. Auf dem Höhepunkt der New Economy im Jahr 2000 zahlte Vodafone für den deutschen Mobilfunker Mannesmann 203 Mrd. Dollar.
Anleger waren bereits vor der Verkündung in Feierlaune. An der Londoner Börse schnellten die Vodafone-Aktien in der Spitze um vier Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit gut zwölf Jahren. Seit Bekanntwerden der Verkaufspläne Mitte vergangener Woche haben die Papiere damit 14 Prozent zugelegt. Die Verizon-Titel verloren in New York ein Prozent.
Die Briten gehen mit dem Abschied aus dem hochprofitablen US-Geschäft ein großes Risiko ein. Statt steter Milliarden-Dividenden gibt es den Erlös aus dem Verkauf von Verizon Wireless nur einmal. Und das Europa-Geschäft ist alles andere als ein Wachstumsmarkt. Im Unterschied zu den USA haben die meisten europäischen Länder eine schrumpfende, alternde Bevölkerung. Der milliardenschwere Verkauf versetzt Vodafone aber in eine einzigartige Lage unter den hochverschuldeten Telekomkonzernen Europas. Die Briten können nun im großen Stil investieren. (apa)
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