Der britische Mobilfunker Vodafone hat in Südeuropa, speziell in Spanien und Italien, mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Obwohl es in Nordeuropa und im Rest der Welt aufwärtsging, riss das schwache Geschäft in Südeuropa den Konzern in die Verlustzone. Vodafone schrieb auf dieses Geschäft 5,9 Mrd. Pfund (7,4 Mrd. Euro) ab. [...]
Unternehmenschef Vittorio Colao zeigte sich am Dienstag vorsichtig. „Wir wollten keine Kristallkugel verwenden“, sagte er. „Wir sagten uns, vielleicht wird sich die Lage im zweiten Halbjahr nicht verbessern.“
Aktie bricht ein
An der Londoner Börse zählte die Aktie am Vormittag zu den schwächsten Werten. Sie fiel um 3,8 Prozent auf 160,28 Pence. Die Umsatz- und Gewinnkennziffern hätten in so ziemlich jeder Region enttäuscht, schrieb Analystin Robin Bienenstock von Bernstein Research in einer Analyse.
Umsatzrückgang
Der Umsatz schrumpfte im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent auf 21,78 Mrd. Pfund. Wegen der Abschreibungen verzeichnete Vodafone nach einem Vorjahresgewinn von 6,7 Mrd. Pfund nun einen Fehlbetrag von 2 Mrd. Pfund. Der freie Barmittelzufluss sackte um 17 Prozent auf 2,2 Mrd. Pfund. Daher kündigte Vodafone an, der Cash-Flow werde im Gesamtjahr in der unteren Hälfte der in Aussicht gestellten Spanne zwischen 5,3 und 5,8 Mrd. Pfund liegen.
Gute Nachrichten erhielt Vodafone dagegen aus den Vereinigten Staaten. Dort betreiben die Briten gemeinsam mit Verizon den Mobilfunkmarktführer Verizon Wireless. Dieser wird noch in diesem Jahr 8,5 Mrd. Dollar (6,7 Mrd. Euro)an seine Konzernmütter ausschütten. Vodafone erhält gemäß seines Anteils von 45 Prozent etwa 3,8 Mrd. Dollar. Davon will Vodafone 1,5 Mrd. Pfund in den Rückkauf eigener Aktien stecken.
Augenmerk auf andere Kontinente
Colao versucht angesichts der düsteren Zukunftsperspektive Europas das Geschäft auf anderen Kontinenten auszubauen. So kaufte er jüngst in Neuseeland den Anbieter TelstraClear. In Afrika wächst Vodafone, in Südafrika sind die Briten sogar Marktführer. Im Heimatmarkt, wo Everything Everywhere Vodafone vom Spitzenplatz geschubst hat, nutzt das Unternehmen die Netze gemeinsam mit Telefonica, um Geld zu sparen.
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