Es könnte einer der größten Deals aller Zeiten werden: Vodafone bereitet laut einem Pressebericht den Verkauf seiner Beteiligung am hochprofitablen US-Marktführer Verizon Wireless vor. [...]
Der britische Mobilfunkkonzern habe bereits mehrere Gespräche über eine Veräußerung seines 45-Prozent-Anteils mit dem Mehrheitseigner Verizon geführt, berichtet die „Sunday Times“ unter Berufung auf Branchenkreise.
Die Transaktion könnte den Briten bis zu 135 Mrd. US-Dollar (104,26 Mrd. Euro) in die Kassen spülen und bereits diesen Sommer erfolgen. An der Londoner Börse stieg die Vodafone-Aktie um 2,5 Prozent auf 187,97 Pence und war damit zweitbester Wert im Index FTSE-100.
Hintergrund ist, dass die Briten sich neu aufstellen wollen. Der Mobilfunkumsatz sinkt und Vodafone droht, zwischen Kabel-, Günstiganbietern und ehemaligen Telekom-Monopolisten zerrieben zu werden. Konzernchef Vittorio Colao hatte unlängst angekündigt, das Angebot im sogenannten Triple Play, bestehend aus Festnetz, Internet und Mobilfunkdienstleistungen, auszuweiten. In Großbritannien kauften sie den Glasfasernetzbetreiber Cable Wireless. Nun gilt Vodafone als heißer Kandidat für den Kauf weiterer Kabelunternehmen in Europa – allen voran Kabel Deutschland. Dafür braucht der Konzern viel Geld.
Ein Weg flüssige Mittel zu bekommen, ist der Ausstieg in den USA. Verizon hat in der Vergangenheit mehrfach Interesse angemeldet, die volle Kontrolle über Verizon Wireless zu übernehmen. Ein solcher Schritt erscheint für die Briten nicht undenkbar, da Unternehmenschef Colao derzeit Geschäftsbereiche verkauft, die Vodafone nicht vollständig kontrolliert. So veräußerte der Konzern seinen Anteil am zweitgrößten französischen Mobilfunkanbieter SFR.
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