Unter dem Motto „Von Frauen für Frauen“ lädt WOMENinICT des Verbands Österreichischer Software Industrie am 14. Juli zum Talk „Software Developerinnen NOW“ beim Enterprise Training Center (ETC) ein. Softwareentwicklerinnen werden dabei über ihren Job und Werdegang berichten. [...]
Ein Blick in viele IT-Abteilungen und IT-Unternehmen zeigt es: Frauen sind in der Softwareentwicklung nach wie vor eher eine Seltenheit. Gerade der Beruf des Softwareentwicklers oder Developers ist in vielen Köpfen männlich besetzt. Das hat vielfach auch mit dem „Nerd-Image“ zu tun. „Aber auch Frauen können in diesem Beruf natürlich arbeiten. Es existiert kein Grund, der dagegen spricht“, ist VÖSI Präsident Peter Lieber überzeugt.
Tolle Job-Chancen
Um hier ein Umdenken zu erzeugen, hat der VÖSI im Februar die Special Interest Group und unabhängige Plattform WOMENinICT gegründet. Die zentralen Ziele von WOMENinICT sind: Frauen in der ICT sichtbarer zu machen, mehr junge Frauen und Mädchen dazu zu begeistern, in der ICT-Branche zu arbeiten und aufzuzeigen, wie viele tolle Job-Möglichkeiten Informations- und Kommunikations-Technologie Knowhow (englisch: ICT) bietet.
„Wir wollen anhand konkreter Persönlichkeiten zeigen, dass verschiedene IT-Berufe auch von Frauen ganz exzellent ausgeübt werden können – oft sogar noch besser als von Männern. Frauen haben in der ICT-Branche alle Chancen dieser Welt“, betont Christine Wahlmüller-Schiller, Geschäftsführerin von CWS Communications und Mitgründerin von WOMENinICT.
Schluss mit alten Rollenbildern
„Es ist uns wichtig, Frauen der ICT-Branche vor den Vorhang zu holen und dadurch mit alten Rollenbildern aufzuräumen. Es gibt immer noch zu viele Vorurteile, die endlich entkräftet werden müssen“, ergänzt Brigitte Rafael, selbst promovierte Informatikerin und ebenfalls Mitgründerin von WOMENinICT. Sie ist als Senior Certified IT Specialist und Executive Assistant von Patricia Neumann, Generaldirektorin von IBM Österreich, tätig. IBM ist eines der VÖSI-Mitgliedsunternehmen und auch hier wird das Thema Frauen in der ICT Branche sehr wichtig genommen: „Frauen für technische Berufe zu begeistern ist mir ein persönliches Anliegen. In der IBM bieten wir spezielle Programme und Netzwerke für Frauen in der Technik und mit unserem Client Innovation Center in Wien sprechen wir gerade Softwareentwicklerinnen an. Hier suchen wir die technischen Tüftlerinnen und innovativen Geister, die mit uns gemeinsam spannende Projekte in Bereichen wie Künstlicher Intelligenz (KI) oder Blockchain realisieren wollen“, so Patricia Neumann. Im Sinne einer guten Zusammenarbeit wird der Event von den Frauen-Initiativen BLUE&MINT von IBM sowie TheNewITGirls unterstützt.
Softwareentwicklerinnen am Wort
Das Event „Software Developerinnen NOW“ soll den Auftakt zu einer Berufsbild-Event-Serie bilden und war schon fürs Frühjahr geplant – dann kam die Corona-Krise dazwischen. Es wird daher jetzt als sommerlicher Netzwerk-Mini-Event Mitte Juli beim VÖSI Mitglied ETC stattfinden. Gut ein Dutzend unterschiedliche Software Entwicklerinnen aus verschiedensten Unternehmen und Bereichen werden zeigen, wie vielfältig der Job der Software Entwicklerin ist. Dabei werden u.a. Frauen von ATOS, MP2 IT Solutions, TietoEVRY, IBM, Raiffeisen Software, InfraSoft, willhaben, Bosch sowie von der International Atomic Energy Agency (IAEA) zu Wort kommen.
Marlene Dorfinger ist seit Herbst 2019 Software-Entwicklerin bei MP2 IT-Solutions am Standort in Zwettl/NÖ – und von ihrem Job mehr als überzeugt: „Das Tollste an meinem Job in der Software-Entwicklung ist die Abwechslung. Wir bei MP2 IT-Solutions entwickeln ein Informationstool für Ambulatorien, Kur- sowie Reha-Betriebe. Dabei haben unsere Kunden ganz unterschiedliche Anforderungen. Kommunikation ist deshalb ein wesentlicher Erfolgsfaktor – und dies beim Kunden sowie auch im Team.“
Auch kommunikative und soziale Fähigkeiten sind im Job als Softwareentwicklerin durchaus gefragt, wie Alexandra Baar, Softwareentwicklerin bei TietoEVRY, bestätigt: Als Consultant und Entwicklerin bei TietoEVRY interagiere ich vorwiegend mit unseren Kunden, was für mich die ideale Kombination aus sozialen und technischen Komponenten ergibt. Ich schätze bei TietoEVRY, dass ich ganz selbstverständlich vollwertiges Mitglied eines Teams bin, das eine sehr familiäre Kultur pflegt.“
Wozu WOMENinICT?
Die ICT-Branche ist nach wie vor männerdominiert. „Laut aktuellen Zahlen liegt etwa der Frauenanteil an Universitäten bei den Studierenden über 50 Prozent, aber beim Informatik-Studium kommen wir seit Jahren nicht über 20 Prozent hinaus“, argumentiert Christine Wahlmüller-Schiller. „Wir müssen daher vor allem auch im Bildungs- und Ausbildungsbereich ansetzen. Hier wollen wir alle Zielgruppen, die Schülerinnen, Lehrerinnen und Lehrer, Eltern aber auch Bildungsberaterinnen und Berater ins Boot holen und informieren“, betont Wahlmüller-Schiller. „Darüber hinaus müssen wir bereits sehr früh ansetzen und weg von typischen klassischen Rollenbildern und Vorurteilen (Computer-Nerds). Die ICT-Branche bietet viele spannende Jobs, viele neue Tätigkeitsbereiche entwickeln sich auch gerade – hier sind Frauen und Männer als Fachkräfte gefragt.“
Ziele von WOMENinICT
- Frauen in der ICT-Branche sichtbarer machen
- Junge Frauen und Mädchen für die ICT Branche begeistern/gewinnen
- Aufzeigen von tollen Job-Möglichkeiten und (neuen) Berufsbildern in der ICT-Branche (Role Models)
- Für Chancengleichheit eintreten (Karriere, Bezahlung etc.)
- Netzwerken und Austausch zu aktuellen Themen
- Zusammenwirken mit bestehenden Initiativen
Weitere Informationen und Folgetermine zu WOMENinICT werden direkt auf der VÖSI-Website und über VÖSI Kanäle (Newsletter, Social Media) bekannt gegeben.
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