Das Unternehmen systema, österreichische Tochter der CompuGroup Medical (CGM), erhielt den Zuschlag zur Implementierung und Betreuung eines neuen Krankenhausinformationssystems (KIS) für die fünf Landeskrankenhäuser der Vorarlberger Krankenhaus-Betriebs GmbH (KHBG). Aktuell laufen die Projektvorbereitungen für den offiziellen Projektstart im September 2015. Die Umsetzung der vollständigen Lösung ist für einen Drei-Jahreszeitraum bis Herbst 2018 geplant. [...]
Seit 2014 erfolgt die Patientenbuchhaltung der KHBG über ein SAP IS-H System, das als patientenführendes System auch den Master Patient Index übernimmt. Darauf aufbauend folgt nun die Implementierung eines klinischen Arbeitsplatzsystems auf allen bettenführenden Stationen, allen Funktionsbereichen und einer Vielzahl der Ambulanzen, mit dem Ziel alle medizinischen Fächer zu unterstützen. Es soll ein unternehmensweit einheitliches Krankenhausinformationssystem entstehen.
Das neue KIS soll als federführende Datendrehscheibe dienen und diverse klinische Subsysteme mit den nötigen Daten versorgen. Ein OP-Informationssystem inklusive Planung, Steuerung und Dokumentation der Operationen wird als integriertes Funktionsmodul implementiert. Die Übergabe und Übernahme von ELGA-relevanten Dokumenten wird den Angaben zufolge über einschlägige Standards erfolgen. Elektronische Fieberkurven und elektronische Medikationsanordnungen, -dokumentationen, und –interaktionskontrollen werden die bestehenden Aufzeichnungen aus Papier ablösen. In bislang zehn definierten Abteilungen sollen zudem mobile Lösungen zum Einsatz kommen, um das medizinische und pflegerische Personal direkt vor Ort zu unterstützen. Ein Onkologie-Expertensystem komplettiert den Anforderungskatalog. Das neue IT-System soll zentral vom Rechenzentrum LKH Feldkirch aus für alle Standorte bereitgestellt werden.
Zur Umsetzung dieser Anforderungen entschied sich die KHBG für das in Österreich marktführende KIS „CGM MPA“ (Marktanteil laut eigenen Angaben rund 50 Prozent, als Kennzahl dienen die Krankenhausbetten). CGM MPA soll zukünftig die tägliche Arbeit von KHBG-Ärzten und Pflegekräften erleichtern, indem alle relevanten klinischen Prozesse digital unterstützt werden. Dabei stehen nicht mehr die Aufgaben der Spitalsabteilungen, sondern der patientenorientierte Prozess im Mittelpunkt. So verbessert CGM MPA sowohl Planungs- wie auch Steuerungsfunktionen im Sinne einer besseren Patientenbehandlung, hilft die Belegdauer zu reduzieren und sorgt für eine lückenlose Leistungsdokumentation. Softwaremodule wie die elektronische Fieberkurve (CGM G3 TIMELINE) und die Medikation (CGM G3 MEDICATION) sollen die KHBG zukünftig in „ein neues Zeitalter der digitalen Effektivität“ führen, schreibt systema in einer Aussendung.
Die KIS-Lösung lässt sich nach und nach modular erweitern. Neue Module können an CGM MPA angedockt werden, bestehende Module können im Laufe der Zeit durch die Nachfolgemodule der neuen Generation ausgetauscht werden. So soll sichergestellt werden, dass an allen Standorten der KHBG der behutsame und schrittweise Aufbau eines maßgeschneiderten modularen Systems, das sich flexibel ausbauen bzw. anpassen lässt, erfolgen kann. (pi/rnf)
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