VÖSI präsentiert Manifest für Software

Der Verband Österreichischer Software Industrie (VÖSI) formuliert in einem Manifest sechs zentrale Punkte zur gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Bedeutung der Software. Die Inhalte des Manifests sollen in den nächsten Monaten umgesetzt werden. [...]

Eine der ersten Aktivitäten des im September 2014 neu gewählten VÖSI Vorstands war es, in einem Manifest die Ziele und Absichten des Verbandes klar nach außen darzustellen. Dazu Peter Lieber, Präsident des VÖSI: „Ich werde oft gefragt, wie sich die Softwarebranche charakterisieren lässt: Keine Branche hat sich in der Geschichte der Menschheit so schnell entwickelt, in keiner wird Wissen so schnell alt und nirgends ist so viel Kreativität und Beweglichkeit gefragt. Wenn nun diese Kreativität gezielt auf Ingenieurskunst trifft, dann besteht die Chance, dass Österreich auch in der Software Industrie vom Innovation-Follower zum Innovation-Leader wird. Mit unserem Manifest wollen wir einen Anstoß geben und einen Leitfaden legen, um uns diesem sicher hoch gesteckten Ziel immer weiter annähern zu können.“
Im direkten Austausch mit Mitgliedern und Interessierten sowie in den verschiedenen VÖSI-Arbeitskreisen sollen in den nächsten Monaten die Inhalte des Manifests in praktische Aktivitäten verwandelt werden. „Der VÖSI ist eine Non-Profit Organisation, die dazu beiträgt, dass für die Software Industrie in Österreich diese innovationsfreudige Atmosphäre entwickelt und auch gelebt wird. Das Manifest soll dabei als Richtschnur dienen, damit wir in den kommenden Diskussionen und Aktionen unser Ziel nicht aus den Augen verlieren“, so Lieber.
In einer Präambel des sechs Punkte umfassenden Manifests wird die Rolle des VÖSI umrissen. So sie die Aufgabe des Verbands, die österreichische Softwarebranche national und international zu stärken, Rahmenbedingungen für nachhaltige wirtschaftliche Erfolge in diesem Segment zu schaffen und den gesellschaftlichen Diskurs zu Software zu fördern. Für den auszubauenden Dialog über Software habe sich der Verband vorgenommen, gesellschaftlichen Nutzen in Einklang mit kommerziellen Interessen zu bringen. „Als Non-Profit-Organisation wollen wir ein besseres Verständnis von Software fördern und offen über das Thema diskutieren. Wenn wir damit erfolgreich sind, wird die heimische Software Industrie auch wirtschaftlich davon profitieren“, erläutert der VÖSI-Präsident.
Das wachsende Verständnis für Software soll nicht zuletzt auch dazu beitragen, den beruflichen Einstieg in die Branche für junge Menschen besonders attraktiv zu machen. „Unser Ziel ist es, durch die Darstellung der Anforderungen und Möglichkeiten in der Software Branche sowohl Neugründungen anzuregen als auch die sehr vielfältigen  Arbeitsmöglichkeiten aufzuzeigen“, so Lieber.
Das VÖSI Manifest
Präambel
Der Verband Österreichischer Software Industrie (VÖSI) hat es sich zur Aufgabe gemacht, die österreichische Software Branche national und international zu stärken, Rahmenbedingungen für nachhaltige wirtschaftliche Erfolge in diesem Segment zu schaffen und den gesellschaftlichen Diskurs zu Software zu fördern. Unter Software Branche verstehen wir alle Unternehmen, die selbst Software entwickeln oder deren Geschäftstätigkeit zu einem signifikanten Teil im Entstehungsprozess von Software einzuordnen ist.
1. Gesellschaftlicher Nutzen im Einklang mit kommerziellen Interessen
In vielen Bereichen des modernen Lebens ist Software vertreten. Die Software Branche leistet einen wertvollen Beitrag im Alltag aller Menschen. Aktivitäten: VÖSI setzt sich dafür ein, den gesellschaftlichen Dialog über die Rolle der Software zu intensivieren und das Verständnis von Software zu fördern.
2. Attraktive Arbeitsplätze & Wertschöpfung für mehr Wohlstand
Die Software Branche schafft überdurchschnittlich viele attraktive Arbeitsplätze in einem kreativen Umfeld mit typischerweise flachen Hierarchien. Aktivitäten: VÖSI setzt sich dafür ein, die Software Branche zu stärken und entsprechende Rahmenbedingungen für ArbeitnehmerInnen und (Jung-) UnternehmerInnen stetig weiter zu entwickeln.
3. Innovative Software für eine international wettbewerbsfähige Wirtschaft
Die Software Branche leistet einen wichtigen Beitrag zum Wettbewerbsvorteil von Unternehmen. Nutzen und Innovation werden bei gutem Preis-/Leistungs-Verhältnis geschaffen. Aktivitäten: Der VÖSI setzt sich dafür ein, den Nutzen von Software für Unternehmen und Konsumenten breit zu kommunizieren.
4. Wirtschaftswachstum und Innovation für eine starke Volkswirtschaft
Die Software Branche schafft moderne Arbeitsplätze, ist eine exportorientierte Wachstumsbranche und Innovations-Motor. Aktivitäten: Der VÖSI sucht das Gespräch mit der Politik, um die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die Software Branche zu verbessern. Gleichzeitig wird eine Verbesserung der internationalen Vernetzung angestrebt, um die Bedeutung der österreichischen Software Branche auch nach außen zu tragen und durch gezielte Nutzung von Exportchancen das Wachstum zu stärken.
5. Interessensvertretung für eine starke Software Branche
Der VÖSI bietet Unternehmen eine aktive Plattform und ergreift die Stimme zu aktuellen Themen. Aktivitäten: Der VÖSI sieht sich als aktive Interessensvertretung der Software Branche und arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Akzeptanz von Software als wichtigem Baustein eines modernen Lebens. Eine möglichst große Zahl an Mitgliedern erleichtert und beschleunigt die Verfolgung dieses Ziels.
6. Networking für partnerschaftliche Erfolge
Der VÖSI bietet Plattformen zum Erfahrungs- und Wissensaustausch und zum Knüpfen neuer Kontakte auf Fach- und Führungsebene. Aktivitäten: Ziel ist die Vernetzung der Mitglieder durch direkten Wissensaustausch in Arbeitskreisen und beim vierteljährlichen VÖSI Branchentalk. VÖSI Mitglieder lernen voneinander und entwickeln gemeinsame Positionen und Aktivitäten, um die Stellung von Software als zentraler Bestandteil der österreichischen Wertschöpfung zu untermauern und gleichzeitig das Software Business auszubauen.

Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*