Warcraft-Hack bringt Spieler um Millionen

Der US-amerikanische Videospiele-Herausgeber Activision Blizzard hat für das beliebte Massen-Online-Rollenspiel (MMORPG) "World of Warcraft" (WoW) eine Sicherheitswarnung ausgegeben. [...]

Wie das Unternehmen in einem auf Battle.net veröffentlichten Statement eingesteht, ist es unlängst zu mehreren unautorisierten Login-Versuchen auf Accounts der Mitglieder des Online-Games gekommen. Diese gingen sowohl von der offiziellen Webseite als auch von der WoW-Mobile-Armory-App aus. US-Medien zufolge sollen bei den entsprechenden Attacken von Cyber-Kriminellen mehrere Millionen virtueller Goldstücke erbeutet worden sein.

„World of Warcraft ist zurzeit zwar sicherlich noch immer das größte MMORPG der Welt. Im Laufe der vergangenen Monate hat der Hype um das Spiel aber merklich nachgelassen“, stellt Game-Experte Hans Solar auf Nachfrage der Nachrichtenagentur pressetext fest. Sicherheitslücken seien ein Problem, das sich nicht vermeiden lasse. „Überall dort, wo viele Leute über das Internet miteinander kommunizieren, wird es Angriffe von Hackern geben. Für die Betreiber, die diesen zumeist hinterherhinken, ist das ein mühsames Katz-und-Maus-Spiel“, betont Solar. Im aktuellen Fall habe Blizzard aber „toll reagiert“: „Andere Firmen würden wohl nicht die Größe haben, in solch einem Fall offen eine Sicherheitslücke einzugestehen. Ich glaube, das ist wichtig, um weiterhin das Vertrauen der Spieler haben zu können“, so der Experte.

„Wir haben kürzlich eine Zunahme an nicht autorisierten Account-Logins über unsere Webseite und die mobile Armory-App registriert“, stellt Activision Blizzard fest. Derzeit sei man gerade damit beschäftigt, jene WoW-Spieler über diese Übergriffe zu informieren, die keine spezielle Authentifizierungs-Software benutzen und bei denen Anzeichen von Fremdzugriffen gefunden worden sind. „Falls Sie zu dieser Gruppe gehören sollten, werden wir Ihnen eine E-Mail schicken, die erklärt, wie Sie Ihren Account zurücksetzen können“, heißt es weiter.

Um die Gefahr weiterer Hacker-Attacken zu reduzieren, wurden drastische Schritte gesetzt. So ist etwa der Zugriff auf das WoW-Auktionshaus via Handy-App ab sofort nicht mehr möglich – natürlich nur temporär, wie der Spiele-Publisher verspricht. Wie lange die Sperre aufrecht bleibt, ist unklar. „Auf Anfrage wird unser Kunden-Support-Team für Betroffene gestohlenes Gold und In-Game-Gegenstände wiederherstellen“, betont das US-Unternehmen, das Spielern des Online-Rollenspiels eindringlich dazu rät, sich die gesammelten Sicherheitstipps auf der Support-Seite genau durchzulesen und den dort aufgelisteten Ratschlägen zu folgen.

Für den Videospiele-Riesen aus San Francisco sind die aktuellen Hacker-Angriffe auf Accounts der WoW-Community nicht die erste Negativmeldung in Bezug auf ihr populäres Online-Rollenspiel. Bereits im Vorjahr hatte der Konzern, der unter anderem auch so bekannte Game-Produktionen wie „Diablo III“ vertreibt, mit rückläufigen Quartalszahlen und dem daraus resultierenden Verlust der Marktführerschaft für Schlagzeilen gesorgt. Als Hauptursache für die sinkenden Umsätze wurden dabei vor allem starke Einbußen beim Geschäft mit den monatlichen Zahlungen der WoW-Spieler ausgemacht. Experten befürchten, dass die ohnehin bereits schwindende Fangemeinde durch die nun sichtbar werdenden Sicherheitslücken noch weiter zusammenschrumpfen könnte. (pte)


Mehr Artikel

News

6 Grundsätze für eine KI-taugliche Datenbasis

Wer Künstliche Intelligenz nutzen will, muss über eine vertrauenswürdige Datengrundlage verfügen. Daten sind das Lebenselixier von KI-Systemen und bestimmen maßgeblich die Qualität und Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Nur so können KI-Modelle robust, anpassungsfähig und vertrauenswürdig arbeiten. […]

News

Cybersicherheitsbudgets werden falsch priorisiert

Der ICS/OT Cybersecurity Budget Report 2025 von OPSWAT deckt erhebliche Lücken in den Cybersicherheitsbudgets sowie einen Anstieg von ICS/OT-fokussierten Angriffen auf. Ferner wird deutlich, wie durch eine unzureichende Finanzierung, falsch gesetzte Prioritäten und uneinheitliche Abwehrmaßnahmen kritische Infrastrukturen immer raffinierteren Bedrohungen ausgesetzt sind. […]

News

Nach dem Hype: Diese vier KI-Trends werden 2025 weiterhin prägen

Die vergangenen zwei Jahre haben einen regelrechten KI-Boom erlebt. Insbesondere generative Modelle (GenAI) haben sich rasant weiterentwickelt und etablieren sich zunehmend als feste Größe in den Arbeitsprozessen von Organisationen weltweit. Angesichts dieser Dynamik fragen sich nun viele Unternehmen, welche Entwicklungen das Jahr 2025 bestimmen werden und welche Potenziale sich daraus ergeben. […]

News

Generative KI als Sicherheitsrisiko

Eine neue Studie von Netskope zeigt einen 30-fachen Anstieg der Daten, die von Unternehmensanwendern im letzten Jahr an GenAI-Apps (generative KI) gesendet wurden. Dazu gehören sensible Daten wie Quellcode, regulierte Daten, Passwörter und Schlüssel sowie geistiges Eigentum. Dies erhöht das Risiko von kostspieligen Sicherheitsverletzungen, Compliance-Verstößen und Diebstahl geistigen Eigentums erheblich. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*