Warum SaaS-Daten gefährdet sind und wie sie geschützt werden können

Da die Verantwortung für die Datensicherheit gemäß der Shared Responsibility in nahezu allen Fällen beim SaaS-nutzenden Unternehmen liegt, ist eine Backup- und Recovery-Strategie inklusive einer geeigneten Backup-Lösung die einzige Möglichkeit, einem Datenverlust vorzubeugen sowie nach unvorhersehbaren Vorfällen die Betriebsfähigkeit so schnell und so komplett wie möglich wiederherzustellen. [...]

Die Verantwortung für die Zugriffsverwaltung, die Benutzerberechtigungen, die Datensicherung und die Wiederherstellung liegen beim SaaS-nutzenden Unternehmen. Es ist also das Problem des Unternehmens und nicht des SaaS-Anbieters, wenn die Daten verloren gehen oder beschädigt werden. (c) stock.adobe.com/Jürgen Fälchle

Statista zufolge nutzen 70 Prozent der Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern SaaS beziehungsweise auf Cloud Computing basierende Anwendungssoftware. Insgesamt haben durchschnittlich über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg 56 Prozent der Unternehmen weltweit SaaS-Anwendungen eingeführt. Die Chancen, zu den Profiteuren dieser Cloud-Dienstleitungen zu gehören, stehen also gut. Und ein Ende dieser rasanten Entwicklung ist nicht in Sicht. Die Rangliste der Cloud-Anbieter zeigt Amazon Web Services (AWS) mit einem Marktanteil von 34 Prozent, Microsoft mit 21 Prozent, Google Cloud mit 10 Prozent und Salesforce mit 3 Prozent. IDC rechnet im Public-Cloud-Markt bis 2027 mit jährlichen Zuwachsraten von durchschnittlich 19 Prozent weltweit und bis 2027 mit einem Volumen von 1,34 Billionen Dollar. Die Marktanalysten prognostizieren zudem, dass das größte Public-Cloud-Segment mit einem Anteil von 40 Prozent an den Gesamtausgaben 2027 Software as a Service (SaaS) sein wird.

Die Entwicklung dieser Technologie und der darauf basierenden Dienstleistungen ist eine gute Nachricht. Die mutmaßlich schlechte Nachricht ist die Shared Responsibility. Nicht wenige Unternehmen sind nach wie vor der Meinung, dass auch die SaaS-Daten vom Anbieter geschützt sind. Das ist jedoch nicht immer der Fall.

SaaS und das Modell der geteilten Verantwortung

Alle großen SaaS-Anbieter arbeiten nach dem Modell der geteilten Verantwortung (Shared Responsibility Model). Bei diesem Modell kümmert sich der SaaS-Anbieter um die Sicherheit der Infrastruktur, die physische Sicherheit der Rechenzentren sowie die Betriebszeit und Verfügbarkeit der Anwendungen. Für die Sicherheit der Daten ist jedoch meist nicht der SaaS-Anbieter verantwortlich, sondern das nutzende Unternehmen. In nahezu allen Fällen ist es für die Integrität, Aufbewahrung und Sicherung der Daten verantwortlich. Damit liegt die Verantwortung für die Zugriffsverwaltung, die Benutzerberechtigungen, die Datensicherung und die Wiederherstellung ebenfalls beim Nutzer. Es ist also das Problem des Unternehmens und nicht des SaaS-Anbieters, wenn die Daten verloren gehen oder beschädigt werden.

Risiken für SaaS-Daten

Daten, die in SaaS-Umgebungen verarbeitet und auch in der Cloud gespeichert werden, sind unabhängig von den vorrangig physischen Sicherheitsmaßnahmen des SaaS-Anbieters anfällig. Damit haben Unternehmen nicht nur das Risiko von Datenverlusten, sondern laufen zudem Gefahr, die nötigen Compliance-Anforderungen für SaaS-Umgebungen nicht zu erfüllen. Zu den Risiken gehören insbesondere:

  • Versehentliche Löschungen und menschliches Versagen können zum Verlust wichtiger Dateien oder E-Mails führen.
  • Böswillige Insider, beispielsweise ein verärgerter Mitarbeiter, können Daten absichtlich löschen oder verändern.
  • Ransomware und Cyberangriffe nehmen weiter zu, wobei Cyberkriminelle zunehmend SaaS-Anwendungen ins Visier nehmen, um Daten zu verschlüsseln oder zu stehlen.
  • Synchronisierungsfehler zwischen Anwendungen können zu Datenverlust oder -beschädigung führen.

Vollständige SaaS-Datensicherung ist ein Muss

Da die Verantwortung für die Datensicherheit gemäß der Shared Responsibility in nahezu allen Fällen beim SaaS-nutzenden Unternehmen liegt, ist eine Backup- und Recovery-Strategie inklusive einer geeigneten Backup-Lösung die einzige Möglichkeit, einem Datenverlust vorzubeugen sowie nach unvorhersehbaren Vorfällen die Betriebsfähigkeit so schnell und so komplett wie möglich wiederherzustellen.

Dafür sind Lösungen notwendig, die einen vollständigen Schutz für Daten, die beispielsweise in Microsoft 365, Microsoft Entra ID, Microsoft Dynamics 365, Google Workspace, Salesforce, ZenDesk, etc. gespeichert sind. Besonders wichtig dabei ist, dass die Lösung einfach zu verwalten ist sowie rollenbasierte Zugriffskontrollen (RBAC) bietet, um unbefugte Benutzer auszuschließen. Bei Sicherungslösungen wie von Arcserve werden die SaaS-Daten bei der Übertragung und im Ruhezustand zudem sicher verschlüsselt, und die Datenhoheit zur Einhaltung von Compliance-Anforderungen wird durch vier Kopien der SaaS-Backups gewährleistet, die in zwei verschiedenen Rechenzentren gespeichert werden – idealerweise unter Einbindung von Speichertechnologien, die für Cyberkriminelle nicht erreichbar oder manipulierbar sind.

Kosteneffizienz auch beim Backup

Eine SaaS Backup-Lösung wie beispielswese von Arcserve, sollte mit einem einfachen und kosteneffizienten Preis pro Arbeitsplatz angeboten werden, der alle SaaS-Datenschutzfunktionen umfasst. Benutzerdefinierte Backup-Aufbewahrungseinstellungen gewährleisten die Einhaltung von Vorschriften, während die unbegrenzte Datenspeicherung in einer Online-Cloud-Ebene einen schnellen Zugriff und schnelle Wiederherstellungen ermöglicht. Besonders wichtig zu beachten sind bei einigen Anbietern zusätzliche Gebühren für den Datenverkehr (Ingress-, Egress- oder Transaktionsgebühren). Diese Kosten können bei einer datenintensiven Wiederherstellung zu hohen Zusatzkosten führen.

Unternehmen und IT-Verantwortliche sollten bei ihrer Datensicherungsstrategie und bei der Wahl der Lösung für SaaS-Dienste immer die Shared Responsibility beachten und auf Lösungen setzen, die dieses Prinzip lückenlos unter einer Plattform einbinden.

* Sven Richter ist Marketing Manager DACH bei Arcsesrve.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*