Warum sich Mitarbeiter im Job fadisieren

Robert Half-Studie: Hauptgründe für die Langeweile sind mangelnde Abwechslung und Unterforderung. [...]

Eine überwältigende Mehrheit der Manager (78 Prozent) denkt, ihre Mitarbeiter langweilen sich bei der Arbeit. Das hat die aktuelle Arbeitsmarktstudie des auf Fach- und Führungskräfte spezialisierten Personalvermittlers Robert Half ergeben. Der Studie zufolge glauben lediglich 22 Prozent der Vorgesetzten, dass sich ihre Mitarbeiter nie fadisieren.

„Gelangweilte Mitarbeiter scheinen ein weitverbreitetes Problem in den Unternehmen zu sein“, sagt Robert Szvetecz, Senior Manager bei Robert Half in Wien. „Ein Problem, mit dem sich kein Unternehmen und kein Mitarbeiter abfinden muss. Mit geringem Aufwand könnten einige Ursachen für die Langeweile beseitigt und so die Attraktivität der Arbeitsplätze erhöht werden.“ Die Hauptgründe für die Langeweile sehen die befragten Führungskräfte in der zu geringen Abwechslung und in der Unterforderung bei den zugeteilten Arbeiten (je 31 Prozent). Dicht darauf folgen zu viele oder schlecht organisierte Meetings (30 Prozent). Mehr als ein Viertel der Manager (27 Prozent) sieht Arbeit, die an sich reizlos ist, als Ursache für die Eintönigkeit an.

Weitere Gründe für Langeweile:

  • Es gibt nicht genug zu tun (22 Prozent)
  • Sie haben keine Freude am Austausch mit ihren Kollegen (19 Prozent)
  • Sie leiden unter starren Richtlinien und Prozessen (16 Prozent)
  • Schlechtes/ineffizientes Management (17 Prozent)
  • Sie verstehen die Bedeutung ihres Beitrags zur Profitabilität des Unternehmens nicht  (12 Prozent)


So wird es nicht fad am Arbeitsplatz

Vorgesetzte sollten das Problem umgehend angehen und das Gespräch mit dem gelangweilten Mitarbeiter suchen. Aber auch Beschäftigte sollten aktiv werden, rät Szvetecz und nennt drei konkrete Maßnahmen, um akuter und dauerhafter Langeweile entgegenzutreten.

1. Jeder sollte sich fragen: Warum bin ich gelangweilt? Warum finde ich meine Arbeit nicht interessant? Liegt es an Unterforderung oder gibt es andere Gründe? Was fehlt mir, um eine spürbare Verbesserung herbeizuführen?
2. Gelangweilte Mitarbeiter sollten das Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen und den Wunsch nach Veränderung äußern. Dabei lösen konkrete Vorschläge für eine gezielte Weiterbildung, eine neue Herausforderung oder eine andere Tätigkeit innerhalb des Unternehmens am schnellsten das Problem.
3. Finden sich keine Möglichkeiten, die Arbeit abwechslungsreicher zu gestalten oder sich intern neuen Herausforderungen zu stellen, sollte ein Jobwechsel in Betracht gezogen werden. Mitarbeiter sollten einen Jobwechsel nicht prinzipiell ausschließen, sondern – falls erforderlich – als gleichberechtigte Lösung in Betracht ziehen.
Eine professionelle Jobberatung und -vermittlung kann unterstützen und zu einer Lösung führen. „Arbeitnehmer wünschen sich einen sinnstiftenden Job mit Verantwortung“, sagt Szvetecz. Das zeigt eine weitere Studie von Robert Half, in der die Glücksfaktoren für den Arbeitsplatz untersucht wurden. Szvetecz: „Eine kurzzeitige ruhigere Phase gibt es immer wieder und ist auch förderlich für die Kreativität und zum Durchschnaufen. Dauerhafte Langeweile ist aber ein Problem. Sie schadet dem Arbeitnehmer, genauso wie dem Unternehmen. Eine Veränderung kann Abhilfe schaffen und darüber hinaus weitere Vorteile bringen.“


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*