Was Anwender zu Windows Server 2003 wissen sollten

Mit dem Ende des Produktlebenszyklus wird Microsoft am 14. Juli 2015 den Support für Windows Server 2003 einstellen. Unternehmen, die das Betriebssystem derzeit noch nutzen, stehen vor der Aufgabe, eine angemessene Migrationsstrategie zu entwickeln und rechtzeitig umzusetzen. Dominik Päbst, Experte im Bereich Microsoft-Technologien bei Bechtle, nennt die wichtigsten Aspekte. [...]

Am 14. Juli 2015 geht Windows Server 2003 End of Life. Das bedeutet, dass Microsoft ab diesem Zeitpunkt keine Updates, Hotfixe oder Security-Patches mehr bereitstellen wird. Das Ende des Supports erfolgt 12 Jahre nach Markteinführung des Betriebssystems und betrifft alle Editionen von Windows Server 2003, Windows Server 2003 R2 und den Microsoft Small Business Server (SBS) 2003. Dass es sich bei Systemen dieser Generation keineswegs um ein seltenes Relikt handelt, weiß Dominik Päbst, Leiter des Competence Centers Microsoft Solutions im Bechtle IT-Systemhaus Mannheim: „Es gibt zahlreiche Unternehmen, die noch Windows Server 2003 verwenden. Auf ihnen laufen nach wie vor Anwendungen, die beim Wechsel des Betriebssystems nur schwer oder gar nicht migriert werden können. Oder aber es handelt sich um Systeme, die seit Jahren Funktionen erfüllen, deren Anforderungen sich nicht wesentlich verändert haben.“

Das Thema betrifft Unternehmen und Organisationen jeder Größenordnung. „Sowohl in kleinen und mittelständischen wie auch in größeren Unternehmen sind Server mit dem alten Betriebssystem im Einsatz. Einen Schwerpunkt kann man etwa im produzierenden Gewerbe erkennen, wo IT-Systeme in Fertigungsprozesse eingebunden sind und dort nicht denselben Erneuerungszyklen unterliegen, wie sie in der Office-IT üblich sind“, sagt Dominik Päbst.

VERSCHIEDENE OPTIONEN
Unabhängig von der eingesetzten Serveranwendung besteht jetzt jedoch die Notwendigkeit, sich mit der Ablösung der Systeme zu beschäftigen. IT-Dienstleister wie Bechtle unterstützen ihre Kunden bei der Ausarbeitung und Umsetzung eines Migrationskonzepts. „In einem ersten Schritt ist es wichtig, sich einen Überblick über die betroffenen Server-Instanzen zu verschaffen und deren Funktionen nach ihrer Relevanz für die Kerngeschäftsprozesse zu bewerten“, erklärt Dominik Päbst. „Bei Servern, die eine Vielzahl an Clients bedienen, besteht Handlungsbedarf noch vor dem Support-Ende Mitte Juli. Gleiches trifft auf die Bereitstellung vitaler Businessfunktionen wie den E-Mail-Verkehr oder den Betrieb eines CRM-Systems zu, wo aus möglichen Sicherheitslücken ein nicht vertretbares Risiko erwachsen kann.“ Neben der gemeinsamen Migration von Betriebssystem und Anwendungen besteht die Option einer Absicherung von Betriebssystem-Anwendungs-Kombinationen, für die derzeit kein praktikabler Migrationspfad vorhanden ist. „Durch die Nutzung geeigneter Sicherheits-Tools können Kunden die Zeit überbrücken, bis sich die Möglichkeit ergibt, die Applikationen umfassend neu aufzusetzen“, so Dominik Päbst.

Die Migration von Windows Server 2003 auf die neueste Betriebssystemgeneration ermöglicht neben der Vermeidung von Betriebs- und Compliance-Risiken gleichzeitig einen deutlichen Zuwachs an Performance, Serverfunktionalität sowie eine vereinfachte Administration. Dominik Päbst: „Windows Server 2012 R2 bietet generell ein besseres Handling und einen höheren Grad an Automatisierung. Im Ergebnis verfügen die IT-Abteilungen über mehr Zeit, um sich der Betreuung der Anwender und strategischen Aufgaben zu widmen.“ Der Wechsel zu Windows Server 2012 R2 lässt sich auf einer klassischen Client-Server-Infrastruktur realisieren, eignet sich aber auch zum Einstieg in eine virtualisierte Serverinfrastruktur mit zusätzlichen Potenzialen für Hardwarekonsolidierung und Kostensenkung. (pi)


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