Was ist Cognitive Search?

Forrester hat mit dem Report „Now Tech: Cognitive Search Solutions Q2 2021“ die wichtigsten Aspekte und Anbieter der nächsten Generation im Bereich Enterprise Search zusammengefasst. [...]

Menschen wollen Antworten und nicht unzählige Suchtreffer. Cognitive Search hilft dabei. (c) Logan Weaver – Unsplash
Menschen wollen Antworten und nicht unzählige Suchtreffer. Cognitive Search hilft dabei. (c) Logan Weaver – Unsplash

Unternehmen müssen Informationen für Mitarbeiter, Kunden, Interessenten, Partner und die Öffentlichkeit zugänglich und nutzbar machen, so die Forrester-Studie. Dies mag für viele Unternehmen wie eine monumentale Herausforderung erscheinen, da Informationen in einem nie endenden Kreislauf des Wissens auftauchen, sich erweitern und veralten. 

Traditionelle Suchmaschinentechnologie, die ausschließlich auf Indizierung basiert, ist laut Forrester unzureichend, um mit der Informationsmenge und der Vielfalt der Suchanwendungsfälle Schritt zu halten. Die gute Nachricht: Die heutige Suchmaschinentechnologie hat sich schnell weiterentwickelt und ist KI-gestützt. Das bedeutet, dass eine Vielzahl von KI-Techniken, darunter die Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP), Computer Vision und allgemeinere Ansätze des maschinellen Lernens, die Rohdaten aus Datenbanken, Dokumenten-Repositories und vielen anderen Quellen analysieren. Aus diesem Grund nennt Forrester diese Technologie „kognitive Suche“ – um den Einsatz von KI zu reflektieren. Forrester definiert kognitive Suche als:

Suchmaschinensoftware der nächsten Generation, die KI-Technologien wie maschinelles Lernen (ML) einsetzt, um Informationen aus mehreren disparaten Datenquellen aufzunehmen, zu verstehen und zu organisieren, damit Menschen Inhalte, Antworten und Erkenntnisse finden und/oder einen großen Informationskorpus erkunden können.

Den IQ des Unternehmens steigern: Mit den richtigen Informationen sind Mitarbeiter produktiver, treffen weniger Fehler und bessere Entscheidungen und können sich schneller an neue Aufgaben anpassen. Beispielsweise können Unternehmen aus Suchanfragen von Kunden tiefere Einblicke in deren Bedürfnisse ableiten, um Kundenservice, Vertrieb und Marketing besser zu unterstützen.

Optimierung der digitalen Einkaufserlebnisse: Die Maximierung des Engagements und der Konversion von sowohl organischem als auch bezahltem Traffic ist das ultimative Ziel jeder Commerce-Website. Die kognitive Suche kann die Auffindbarkeit und die Konversion steigern sowie die Personalisierung über verschiedene Kanäle unterstützen, um den Umsatz und die Kundenzufriedenheit zu steigern.

Informationen personalisieren: Die kognitive Suche setzt KI-Technologien ein, um Informationen zu verstehen und zu organisieren sowie Benutzerprofile, Kontext und Historie zu nutzen, um die Anfrage und/oder Frage eines Benutzers besser zu bestimmen. Das Ergebnis: Personalisierte und maßgeschneiderte Ergebnisse und Antworten für den Benutzer.

Auswahl der Anbieter nach Größe und Funktionalität

Forrester hat die Anbieter in diesem Markt anhand des Umsatzes mit kognitiver Suche in drei Kategorien eingeteilt: große etablierte Anbieter (mehr als 50 Millionen US-Dollar Umsatz mit kognitiver Suche), mittelgroße Anbieter (10 bis 50 Millionen US-Dollar Umsatz) und kleinere Anbieter (weniger als 10 Millionen US-Dollar Umsatz. Anbieter mit einem geschätzten Umsatz von weniger als 1 Mio. US-Dollar wurden nicht berücksichtigt.

Um die Funktionalität auf einer tieferen Ebene zu untersuchen, hat Forrester den Markt für kognitive Suche in drei Segmente mit jeweils unterschiedlichen Funktionen unterteilt:

Kognitive Unternehmenssuche macht Mitarbeiter intelligenter: Anbieter in diesem Segment bieten den größten Funktionsumfang für die Verbindung mit vielen gängigen Datenquellen wie Websites, PDFs, Dokumenten und Datenbanken, die Integration mit Single-Sign-On-Systemen und die Bereitstellung von APIs und/oder Tools für die Erstellung benutzerdefinierter Schnittstellen zusammen mit Verwaltungstools zur Abstimmung der Suchrelevanz. Diese Plattformen ermöglichen es Unternehmen, allgemeine und/oder anwendungsspezifische Suchfunktionen zu erstellen, die Mitarbeitern, Kunden und/oder der Öffentlichkeit Zugang zu Informationen geben, die mehrere Datenquellen und Inhaltstypen umfassen.

Die kognitive Site-Suche macht Website- und Anwendungsinhalte leichter auffindbar: Anbieter in diesem Segment konzentrieren sich auf die Bereitstellung einer Suchfunktion für eine einzelne Website oder Anwendung. Diese Plattformen stellen Website- und/oder Anwendungsentwicklern Tools zur Verfügung, mit denen sie eine Suchoberfläche entweder über APIs oder visuelle UI-Tools erstellen und diese Suchoberfläche in ihre Website und/oder Anwendung einbetten können.

Die kognitive Suche für den digitalen Handel hilft dem E-Commerce, Kunden zu konvertieren: Anbieter in diesem Segment konzentrieren sich auf die Nutzung der Suche, um digitale Käufer bei der Suche nach Produkten und anderen einkaufsbezogenen Inhalten zu unterstützen, wie z. B. Bewertungen oder spezielle Inhalte wie Stiltipps und Rezepte. 

Einige Anbieter von Digital-Commerce-Suchfunktionen bieten auch Suchfunktionen an, die sich auf Selbstbedienungsaufgaben wie den Kundenservice konzentrieren. Digital Commerce-Plattformen bieten speziell Funktionen für Merchandising-Profis, um die Suchergebnisse mit den Zielen ihrer Digital Commerce-Operation abzustimmen. Viele Lösungen in diesem Bereich nutzen KI/ML, um personalisierte Ergebnisse aus einer zentralen Sicht auf den Kunden zu liefern, die Taxonomie/Navigation zu optimieren und das Produkt-Merchandising auf den Websites und in den mobilen Apps zu optimieren.

Österreichs Vertreter im Spitzenfeld  

Das Linzer Unternehmen Mindbreeze wurde neben Amazon Web Services, Coveo, Elastic, Google (Cloud), IBM, Lucidworks (Fusion), Micro Focus und Microsoft als „large player“ eingestuft und in den Kategorien „Enterprise Search“, „Site Search“ und „Digital Commerce Search“ gelistet. Neben Mindbreeze sind weitere 33 Unternehmen erwähnt. „Wir schätzen es sehr, Teil des Forrester Now Tech Reports Cognitive Search zu sein“, erklärt Daniel Fallmann, Gründer und Geschäftsführer von Mindbreeze. „Die Nachfrage nach Cognitive Search Lösungen wächst kontinuierlich, da dieses Thema noch nie so wichtig war wie heute. Angewandte künstliche Intelligenz, optimal angepasst und eingesetzt, ist in der Lage einen spürbaren Innovations- und Leistungsschub in jedem Unternehmensbereich zu realisieren. Im Zeitalter von New Work zu den Spitzenanbietern dieser Technologie zu gehören, ist für uns sehr spannend. Es freut uns natürlich sehr, als einer der Anbieter dafür auch anerkannt zu werden.“ 


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