Wenn Samsung, Apple und Google auf den Markt drängen und sich den Smartwatch-Kuchen aufteilen, was bleibt dann noch für die Pioniere dieses Segments übrig? [...]
Samsung stellt zur IFA die Smartwatch „Galaxy Gear“ vor, Apple soll Ende 2014 folgen und auch Google hat sich kürzlich ein Smartwatch-Unternehmen einverleibt. Was passiert jetzt mit den vielen kleinen Pionieren der Smartwatch – drängen die Elektronikgiganten sie vom Markt? Schließlich haben erst Mitte Juli die Analysten von Canalys dem Markt für Smartwatches eine bevorstehende Absatzexplosion vorausgesagt: Werden 2013 nur 500.000 dieser intelligenten Uhren verkauft, so sollen es nächstes Jahr bereits 5 Millionen sein, nicht zuletzt wegen dem Markteinstieg von Samsung, Apple, Google & Co.
Bill Geister, CEO von MetaWatch, hat seine Smartwatch-Entiwcklung über den Crowdfunding-Dienst Kickstarter finanziert. Er sieht erwartungsvoll in die Zukunft: „Wenn die Großen in den Markt drängen, wird die Daseinsberechtigung von smarten Uhren insgesamt bestätigt“, so Geiser. Er erwartet neues Wachstum durch diesen Schritt: „Samsung kann einen Zubehörartikel nie teurer verkaufen, als ihr Hauptprodukt. Es kann also keine Samsung Smartwatch geben, die mehr als ein Samsung Smartphone kostet. Das gleiche gilt für Apple & Co.“
Geiser glaubt nicht daran, dass Manager mit einer Computer-Uhr aus Plastik am Handgelenk gesehen werden wollen. Auch wenn Smartwatches einen großen technischen Fortschritt gegenüber klassischen Analog- oder Digitaluhren darstellen, bleiben sie seiner Meinung nach in erster Linie modische Schmuckstücke. MetaWatch sieht darin eine Chance, das Konzept Smartwatch salonfähig zu machen. Der ehemalige Fossil-Manager Geiser arbeitet dafür mit Frank Nuovo zusammen, dem Gründer der Edelhandymarke VERTU. Darauf angesprochen sagt Nuovo: „2014 werden wir eine Serie von Neuentwicklungen präsentieren, die die Leidenschaft für Uhren als Schmuckstücke mit den Vorteilen der neuesten Technik vereinen und voller hilfreicher und unverzichtbarer Funktionen sind.“
Unternehmenssprecher Patrick Rizzo: „Wir werden die neue Kollektion der MetaWatch anders als die großen potentiellen Anbieter positionieren. Gegenüber Samsung oder Apple haben wir die Chance, unsere Smartwatch sowohl im Einstiegspreissegment als auch im Mittel- und Luxussegment zu platzieren.“ So können wir flexibel mit hochwertigem Titan und anderen Edelmetallen arbeiten, ohne bei der Materialauswahl den Preis der Smartphones im Blick behalten zu müssen. „Das spricht den mittelständischen Unternehmer genauso wie einen etablierten Manager oder einfach alle Uhrenliebhaber an.“
Könnte also der Einstig der Giganten den kleineren Anbietern ebenfalls zu neuem Schwung verhelfen? Möglich ist es, wenn man sich den Siegeszug der Tablets ansieht. Allerdings teilen sich auch einen Großteil des Tablet-Kuchens nur wenige große Anbieter. (pi/rnf)
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