Basierend auf den neuesten Studienergebnissen ziehen die Forscher des WBF erneut die Schlussfolgerung, dass eine potenzielle gesundheitliche Gefahr durch Mobilfunk als unwahrscheinlich betrachtet wird. [...]
Die Experten äußerten sich durchgängig kritisch zur wissenschaftlichen Qualität der vorliegenden Studien und sonstigen Arbeiten. „Die Studienlage zu diesem Thema verschlechtert sich zusehends! Ich hatte in meinem Fachbereich nur eine einzige Originalarbeit zu beurteilen – alles andere waren Briefe, Kommentare und Reviews, neuerdings so genannte Umbrella- Reviews, das sind systematische Reviews von systematischen Reviews“, so Univ.-Prof. Dr. Gerald Haidinger (Zentrum für Public Health an der MedUni Wien, Abteilung für Sozial- und Präventivmedizin), Vorsitzender des WBF.
Tatsächlich zeigte sich dann im Laufe des Meetings, als die einzelnen Fachgebiete von den zuständigen Expertinnen und Experten erörtert und im Anschluss daran interdisziplinär diskutiert wurden, dass es inhaltlich wenig Neues zu berichten gibt. „Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die zum Großteil fragwürdigen wissenschaftlichen Arbeiten für uns keine neuen Erkenntnisse gebracht haben: Es gibt nach wie vor keinen Nachweis der Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch hochfrequente elektromagnetische Felder des Mobilfunks. In unserem Fall sind ja keine Neuigkeiten gute Neuigkeiten”, so Univ.-Prof. Dr. Christian Wolf, Internist und Arbeitsmediziner sowie Stv. Vorsitzender des WBF.
Bei Analyse von bisher rund 2.000 Studien erkenne man, dass es zwei Gruppen von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern gibt: Die einen sind der ICNIRP (International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection) und dem IEEE- ICES (International Committee on Electromagnetic Safety) zuzuordnen, die anderen der sog. „BioInitiative“. Die beiden Gruppen gelangen zu jeweils unterschiedlichen Ergebnissen bei der Beurteilung vorliegender Studien. Dazu Univ.-Prof. DI Dr. Norbert Vana, Strahlenphysiker und ehemaliger Vorsitzender des WBF: „Die Wissenschafterinnen und Wissenschafter der beiden Gruppen stützen sich auf verschiedene Ausbildungen und vertreten unterschiedliche Fachgebiete, zum Teil sind die Gruppen einseitig besetzt. Daraus resultieren die völlig anderen Aussagen zu den Ergebnissen der Analysen. Schon im Jahr 2012 wurde angeregt, einen Round-Table mit ausgewählten Expertinnen und Experten beider Seiten zu bilden, um sich der Lösung dieser Problematik zu widmen. Ein solcher wurde jedoch bisher sowohl von der ICNIRP als auch von der BioInitiative bedauerlicherweise abgelehnt.“
Sorgfältiger Umgang mit dem Mobilfunk
Auch wenn die derzeitige Studienlage keine Gesundheitsgefährdung durch den Mobilfunk belegt, mahnt der WBF auch weiterhin zu einem umsichtigen Umgang mit dieser Technologie.
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