„Wearables“-Daten: Gesundheitsforschung profitiert

Mit sogenannten "Health Platforms" ermöglichen Großanbieter ab Herbst 2014 das Austauschen von Daten, die mittels Wearables erhoben wurden. [...]

Für Gesundheitsunternehmen werden die unter Einverständnis der Gerätebesitzer ermittelten persönlichen Messwerte online synchronisiert. Die Informationen können dann detailliert ausgewertet und in die medizinische Forschung integriert werden. Der rechtliche Aspekt ist trotz der freiwilligen Herausgabe der Daten umstritten.

„Daten zum Gesundheitszustand sind im Datenschutzrecht ‚Daten besonderer Art‘, für deren Übermittlung entweder eine rechtliche Anforderung oder die ausdrückliche Einwilligung dessen erforderlich ist, auf den sich die Daten beziehen. Daneben gibt es das ‚Patientengeheimnis‘, das die unbefugte Offenbarung von Daten unter Strafe stellt“, so Hans Gliss, Chefredakteur des Informationsdienstes Datenschutz-Berater, gegenüber dem Nachrichtenportal pressetext.

Ärzte sehen mitunter aber auch positive Aspekte bei den für die Gesundheitsunternehmen bereitgestellten Informationen. Mit den Daten kann beispielsweise die Präventionsforschung auf ein neues Level gebracht werden. Auch der Versand an Kliniken ist vorstellbar und könnte Mediziner im Diagnose-Prozess unterstützen.

Experten ziehen außerdem in Betracht, dass durch den einfachen Zugang womöglich Versicherungskosten gesenkt und generell die Abgaben für die gesundheitliche Vorsorge geringer werden. Meist von Universitäten entwickelte Apps, die Informationen an Ärzte übermitteln können, gibt es bereits. Sie zeigten sich rückblickend auch oftmals als durchaus sinnvoll.

Was die sogenannten „Wearables“ leisten können, zeigt unter anderem der Fall des US-Amerikaners John Francis. Die Familie des 53-Jährigen leidet seit Generationen unter auffälligem Blutdruck, weshalb er sich für eine mobile App inklusive Blutdruck-Messgerät entschied. Die App schlug nach abgeschlossenem Messzeitraum Alarm. Der Blutdruck des Mannes war unter Berücksichtigung der Ergebnisse immer deutlich zu niedrig.

Francis suchte in der Folge einen Arzt auf, der ihm die Diagnose gab, das bei einem späteren Eingriff womöglich Todesgefahr bestanden hätte. Francis konnte noch rechtzeitig behandelt werden. Die Warnfunktion der App stellte sich hier als Lebensretter heraus. Usern von Apple-, Google- und Samsung-Geräten soll diese Möglichkeit schon ab kommendem Herbst zur Verfügung stehen. (pte)


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