„Wearables sind Totgeburten“

Schlechte Ausgangslage für das aufkeimende Wearables-Geschäft: Einer aktuellen Umfrage zufolge lehnt die große Mehrheit der in Deutschland lebenden Bevölkerung Datenbrillen, Smartwatches und Fitness-Armbänder zur Überwachung von Körperfunktionen ab. [...]

Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine Erhebung des Global Mobile Forum des Diplomatic Council im Auftrag des Elektro-Großhändlers Rhino Inter Group unter 1.100 Verbrauchern in Deutschland. Der Umfrage zufolge halten 96 Prozent Wearables für „technischen Schnickschnack, den man nicht benötigt“.

Am besten kommen dabei noch die Smartwatches weg. So gaben 51 Prozent der Befragten an, sie würden die Computer-Uhr wählen – wenn sie sich für ein Gerät aus der neuen Generation entscheiden müssten. 32 Prozent wiederum würden sich für ein Fitness-Armband entscheiden, während eine Datenbrille lediglich bei 17 Prozent der Befragten Anklang findet.

„Laut unserer Umfrage sind Produkte wie Apples iWatch oder Google Glasses Totgeburten“, erklärt Raimund Hahn, CEO der Rhino Inter Group und Chairman des Global Mobile Forum im Diplomatic Council. Zugleich gibt er aber zu bedenken, dass in den frühen Anfängen des Mobile-Marktes ebenfalls über 90 Prozent der Verbraucher Handys völlig abgelehnt hätten – bis sie mal eines in die Hand bekamen und die Vorteile für sich entdeckten. Eine ähnliche Entwicklung könnte es Hahn zufolge auch bei Wearables geben: „Die Verbraucher sind erst einmal skeptisch, bis sie damit vertrauter werden.“

Auch wenn die Ergebnisse der Umfrage schwer nachzuvollziehen sind: Tatsächlich ist es wohl auch etwas zu früh, von Anwendern Akzeptanz oder gar Kaufinteresse für Geräte zu erwarten, die sie bislang kaum gesehen geschweige denn ausprobiert haben. In diese Richtung schießt auch der Vorwurf gegenüber Google, die Company hätte sich und der Sache keinen Gefallen getan, als sie Google Glass nur einem exklusiven Kreis von Nerds zur Verfügung stellte. Das Resultat: Noch bevor sie sich selbst ein Bild von den Möglichkeiten der Datenbrillen machen, wurden sie bereits mit zahlreichen kritischen Berichten über den drohenden Verlust der Privatsphäre durch heimliche Fotos oder Videos konfrontiert.

* Manfred Bremmer ist Redakteur der COMPUTERWOCHE. 


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