Sie zeichnen Daten zu Schlaf und Ernährung auf, tracken die körperliche Aktivität oder überwachen Blutdruck- und Zuckerwerte: Wearable Devices sollen laut einer aktuellen Studie von PwC Deutschland kurz vor dem Durchbruch stehen. Das Interesse an Fitnessarmbändern und Smartwatches ist am größten. [...]
Bereits 17 Prozent der Deutschen besitzen einen oder mehrere dieser kleinen Helfer, die Arbeitswelt und Freizeit, Gesundheitsvorsorge oder Unterhaltung stärker vernetzen und damit viele Vorteile des Internets direkt an den Körper bringen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage, für die PwC im Februar 2015 mehr als 1.000 Online-Nutzer über 18 Jahre befragt hat.
„Wearables stehen – nach einem vorübergehenden Einbruch – kurz davor, sich durchzusetzen, sowohl in Deutschland als auch in Österreich. Bedürfnislage und Nutzerverhalten sind sehr ähnlich, die Ergebnisse der Umfrage kann man gut auf Österreich umlegen“, weiß Andreas Plamberger, Technology Consulting / Digitale Transformation bei PwC Österreich. Und weiter: „Wearables werden großen Einfluss auf die Arbeitswelt und die Gesellschaft haben. Sie werden in Zukunft aber nicht nur für den privaten Nutzer in Lebensbereichen wie Gesundheitsvorsorge, Einkauf oder Freizeit eine wichtige Rolle spielen, sondern auch im Beruf.“ Wearables machen das Arbeiten effektiver und sicherer. Dank Datenbrille wird freihändiges Arbeiten zur Selbstverständlichkeit – davon profitieren Such- und Rettungsteams genauso wie Lagerarbeiter oder Konstrukteure. Vernetzte Funktionskleidung verspricht außerdem besseren Schutz für Berufsgruppen wie etwa Feuerwehrleute.
BIS ZU 300 EURO
Bei der privaten Nutzung von Wearables stehen Fitness-Funktionen und Uhren mit Mehrwert im Vordergrund. Männliche Befragte tendieren dabei zur Smartwatch (44 Prozent; Frauen: 31 Prozent), 44 Prozent der Frauen hingegen interessieren sich für einen Fitnesshelfer am Armgelenk (Männer: 28 Prozent). Für ein Wearable Device würden 71 Prozent der Befragten maximal 100 Euro zahlen. Gut ein Viertel wäre bereit, zwischen 100 und 300 Euro auszugeben. Mehr als 300 Euro würden nur zwei Prozent investieren.
Beim Kauf eines Wearables stehen drei Punkte im Mittelpunkt: Als wichtigste Argumente nannten die Umfrageteilnehmer ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, Datensicherheit und eine einfache Bedienung. Die Erwartungen an die technischen Helfer sind entsprechend groß: Mit genauen Informationen erhoffen sich die Nutzer, bestimmte Lebensbereiche zu optimieren. 52 Prozent möchten dank Wearable effektiver trainieren, 46 Prozent medizinische Informationen nutzen und 44 Prozent ihre Aktivität aufzeichnen.
PRIVATSPHÄRE UND SICHERHEIT
Egal um welche Informationen es geht, der Schutz der persönlichen Daten ist fast allen wichtig: Nur 5 Prozent der Befragten haben einer Weitergabe von persönlichen Daten an Dritte zugestimmt. 32 Prozent wären jedoch bereit, für finanzielle Anreize ihre Daten weiterzugeben; für mehr als die Hälfte kommt das unter keinen Umständen in Frage. Über den Gebrauch der erfassten Daten fühlt sich nur knapp die Hälfte der Wearables-Nutzer gut aufgeklärt.
Der größte Vorteil von Wearables ist für zwei Drittel der Befragten der Beitrag zur Gesundheitsvorsorge. 29 Prozent werten die Unterstützung, die eigene Zeit besser zu nutzen, als positiv. Als Nachteile empfindet die Mehrheit der Befragten die technologischen Möglichkeiten und die damit verbundenen Unsicherheiten: 62 Prozent fürchten ein Eindringen in ihre Privatsphäre. 57 Prozent sehen die Anfälligkeit für Sicherheitslücken als Problem.
AKKU, DESIGN UND SICHERHEIT SIND TRUMPF
Die Anzahl der weltweit verkauften Wearables soll PwC zufolge in den kommenden Jahren rasant ansteigen. Um das Marktpotenzial voll auszuschöpfen, müssten sich Hersteller künftig jedoch enger an den Erwartungen der Nutzer orientieren: „Die Befragung zeigt, dass bisher 22 Prozent der Nutzer von Wearables nicht mit deren Funktionen zufrieden sind. Von der kommenden Generation der Wearables wünschen sich die Nutzer eine starke Akkuleistung, ansprechendes Design, nützliche Anwendungen, gute Benutzerführung und integrierten Datenschutz“, so Andreas Plamberger. (pi)
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