Die COMPUTERWELT hat im Magazin "Top 1001" gemeinsam mit ip-label das heimische Internet unter die Lupe genommen. Das Ergebnis der 6 Monate Testphase mit Nutzern unserer Website: Kabelplus/Kabelsignal ist der schnellste Breitband-Provider, als beste Website schnitt H&M ab. [...]
Online-Besucher sind ein anspruchsvolles Volk. Sie kommen blitzartig und wandern genau so schnell weiter, wenn sie zu lange warten müssen. 57 Prozent aller Surfer wechseln die Seite, wenn diese länger als drei Sekunden lädt, und 80 Prozent dieser Besucher werden nie wiederkommen. Dies ergab die Studie „QoE Challenges“ von ip-label, einem auf die Messung von Netzwerk- und Serverperformance spezialisierten Unternehmen, das auch schon in Frankreich, Luxemburg und der Schweiz nationale Performance-Ranglisten erstellt hat.
Verzögerungen beim Seitenaufbau führen demnach rasch zu einem messbaren Conversion-Verlust, weniger Page Views und einer gesunkenen Kundenzufriedenheit. Bei einer Website mit täglichen Einnahmen von rund 100.000 Dollar kann das übers Jahr gerechnet einen Verlust von bis zu 2,5 Mio. Dollar bedeuten. Eine ähnliche Studie von Tagman aus dem Jahr 2011 kommt zu ähnlichen Resultaten. So glauben über 50 Prozent der Verantwortlichen von E-Shop-Betreibern, dass höhere Ladezeiten der Seite die Konversionsrate maßgeblich negativ beeinflusst.
ip-label betreibt über den ganzen Globus verteilt Server und hat im Auftrag der COMPUTERWELT über sechs Monate hinweg die Top-Websites österreichischer ATX-Unternehmen, E-Commerce-Anbieter und hochfrequentierter Seiten untersucht. Die Server Bots messen die Page Load Time der unterschiedlichen Domains in Millisekunden, sowie die Verfügbarkeit in Prozent. Daraus ergibt sich der ip-label-Index, der sich zu zwei Dritteln aus der Performance und zu einem Drittel aus der Verfügbarkeit zusammensetzt.
Dabei sind wir auf interessante Daten gestoßen: So ist Österreichs beste E-Commerce-Site jene von H&M mit einer Verfügbarkeit von 100 Prozent und einer durchschnittlichen Response Time von 2,43 Sekunden. Andere Seiten wie Neckermann, Conrad oder Otto sind zwar sehr zuverlässig (99,9 Prozent), im Schnitt aber auch deutlich langsamer (drei bis fünf Sekunden). Zehn weitere Websites sind sehr schnell (unter drei Sekunden), allerdings fehlt ihnen die Zuverlässigkeit für einen Spitzenplatz. Am anderen Ende der Skala fanden wir die Website der Voestalpine AG. Sie kam im Halbjahresschnitt auf gerade einmal 91 Prozent Verfügbarkeit und durchschnittlich 15,4 (!) Sekunden Ladezeit.
Laut Michel Fleury, Direktor der DACH Area bei ip-label und verantwortlicher Studienautor, waren die Ergebnisse des Panels relativ stabil. Während die ATX-Unternehmen und E-Commerce-Seiten im Schnitt in rund vier Sekunden luden, schnitten Österreichs meistbesuchte Websites deutlich schlechter ab – im Schnitt luden sie in nur rund acht Sekunden. Laut Fleury ist dies darauf zurückzuführen, dass einige News-Seiten extrem schwer und langsam sind. Ein typisches Beispiel dafür ist diepresse.at mit durchschnittlichen Antwortzeiten von zehn Sekunden über das Halbjahr. Zu Spitzenzeiten wuchs die Seite zwischen Mai und Juni auf bis zu zwölf MB und katapultierte damit die Ladezeit auf über 30 Sekunden.
Auch bei der Zuverlässigkeit sind die Ergebnisse ähnlich. Lädt eine Seite innerhalb von 30 Sekunden nicht, wird sie von ip-label als „nicht verfügbar“ gewertet. Während ATX-Unternehmen und E-Commerce-Websites mit mittleren (99 Prozent) bis guten Ergebnissen (99,5 Prozent) aufwarten können, zeigen viele der meistbesuchten Websites Schwächen durch ewig ladenden Tracking Codes und Werbungen. Besonders langsam waren die meistbesuchten Webseiten im April mit nur 97 Prozent Verfügbarkeit – hauptsächlich ausgelöst durch die schlechte Performance der Tiroler Tageszeitung tt.com, welche im April auf nur 73 Prozent Verfügbarkeit kam. Mittlerweile konnte die tt.com ihre schlechte Performance in den Griff bekommen und im Juli wieder 99,9 Prozent erreichen.
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