WebAssembly könnte Container in der Softwareentwicklung verdrängen

WebAssembly (WASM) verspricht eine neue Ära der Portabilität in der Softwareentwicklung und könnte Container wie Docker überflüssig machen. Softwareentwickler Creston Bunch beleuchtet diese Entwicklung und die Vorteile von WASM. [...]

Das Potenzial von WASM könnte die Art und Weise, wie Software entwickelt wird, nachhaltig verändern und zu einer vielversprechenden Zukunft führen, in der Container möglicherweise obsolet werden. (c) stock.adobe.com/olga_deminaLucas

Es zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab. Dieser Meinung ist zumindest Softwareentwickler Creston Bunch. Er sieht WebAssembly (WASM) zunehmend als die Technologie an, die langfristig Container ersetzen könnte. Dieses Potenzial würde durch die Abneigung vieler Entwickler gegen komplexe Containerlösungen wie Docker befeuert. Während Container in der Vergangenheit bedeutende Fortschritte in der Anwendung von Virtualisierungstechniken ermöglichten, haben sie sich in der heutigen DevOps-Umgebung als unpraktisch und umständlich herausgestellt.

Die Benutzerfreundlichkeit von WASM, das eine „Write once, run anywhere“-Erfahrung bietet, ist eine der Hauptattraktionen. Entwickler können aus verschiedenen Programmiersprachen wählen und diese in WASM kompilieren, was Flexibilität und Effizienz in der Entwicklung fördert. Trotz der Einschränkungen in den Systeminterfaces für Datei- und Netzwerkzugriffe ist die Integration weiterer Funktionen nur eine Frage der Zeit, was die breite Akzeptanz vorantreiben wird.

Ein häufiger Einwand gegen den Erfolg von WASM ist die Java Virtual Machine (JVM), die ein ähnliches Versprechen bietet. Doch während die JVM stark verbreitet ist, weist sie eine kritische Einschränkung auf: Ihr Bytecode kann nicht direkt in Webbrowsern ausgeführt werden, was sie als Ziel für plattformübergreifende Anwendungen weniger attraktiv macht.

Strikte Entkopplung

In modernen Microservices-Architekturen wird eine strikte Entkopplung angestrebt, die aber auch zusätzliche Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf Netzwerkkosten und Zuverlässigkeit, mit sich bringt. Hier kann WebAssembly glänzen, insbesondere in serverlosen Plattformen wie AWS Lambda oder Cloudflare Workers, wo WASM dazu beiträgt, die Vorteile von Mikroservices ohne die Overhead-Kosten von Netzwerkkommunikation zu realisieren.

WASM ist noch eine relativ junge Technologie, aber die rasante Entwicklung und das wachsende Ökosystem sind vielversprechend. Entwickler, die traditionell in Sprachen wie Python oder Ruby arbeiten, sollten darüber nachdenken, kompilierte Sprachen wie Go oder Rust in ihren Entwicklungsprozess zu integrieren, um gut auf die bevorstehenden Veränderungen vorbereitet zu sein. Das Potenzial von WASM könnte die Art und Weise, wie Software entwickelt wird, nachhaltig verändern und zu einer vielversprechenden Zukunft führen, in der Container möglicherweise obsolet werden.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie im englischsprachigen Blog von Creston Bunch.

* Patrick Hediger schreibt für PCtipp.ch.


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