Der Threat Report 2014 von Websense offenbart, wie Cyber-Kriminelle ihre Angriffsmethoden kontinuierlich weiterentwickeln, um einer Erkennung zu entgehen. [...]
Websense hat den Websense Security Labs 2014 Threat Report veröffentlicht. Der Bericht baiert auf Daten, die vom 1. Januar 2013 bis 31. Dezember 2013 erhoben wurden, und spricht von einer weltweit wachsenden „Kriminelle-Infrastruktur-as-a-Service“, die vor allem durch Exploit-Kits und Umleitungen von kompromittierten Webseiten geprägt ist.
So führten 85 Prozent aller verseuchten Links, die für Web- und E-Mail-Angriffe verwendet wurden, auf von Hackern manipulierte legitime Webseiten. 3,3 Prozent aller Spam-Mails enthielten verseuchte Links oder andere bösartige Inhalte. Alleine Websense konnte mit seiner Technologie mehr als eine Milliarde Vorgänge im Zusammenhang mit Köderversuchen stoppen.
Pro Angriff wurden 2013 durchschnittlich vier Webseiten-Redirects genutzt, die Höchstzahl solcher Umleitungen in einer komplett dokumentierten Attacke beträgt 20. 1,8 Milliarden Vorgänge im Zusammenhang mit Redirects wurden von Websense gestoppt. Die Top Ten der für Umleitungszwecke manipulierten legitimen Webseiten kommen aus den Kategorien Business allgemein, Informationstechnologie sowie Einkaufen und Reisen.
Nach der Verhaftung des Blackhole-Autors war ein starker Anstieg bei der Verwendung der Exploit Kits Magnitude und Neutrino zu verzeichnen. Bei 30 Prozent aller bösartigen ausführbaren Dateien („Executables”) waren die Kommunikation mit dem Command-and-Control-Server oder der Datenabfluss benutzerdefiniert verschlüsselt.
DER MALWARE NEUE KLEIDER
Darüber hinaus offenbart der Report, wie Cyber-Kriminelle die Infrastrukturen ihrer Angriffe entlang des gesamten Threat Lifecycle kontinuierlich weiterentwickeln und verbessern. Kommen einzelne Komponenten erneut zum Einsatz, werden sie dafür von den Hackern modifiziert und angepasst, um so eine Erkennung zu verhindern. Dabei verwenden sie auch häufig bereits bewährte Bestandteile von Schadsoftware, um damit Angriffe auf neue Branchen zu starten.
In diesem Zusammenhang beobachteten die Websense Security Labs eine drastische Zunahme bei der Verwendung des Trojaners Zeus. Ursprünglich konzipiert, um an Daten zu Bankkonten zu gelangen, wurde er im vergangenen Jahr verstärkt für Angriffe in anderen Branchen umfunktioniert. So gehörten 2013 neben Finanzinstituten auch Behörden und die Kommunikationsbranche zu den Top-Fünf-Zielen von Zeus. Am häufigsten wurden 2013 aber Unternehmen aus den Bereichen Dienstleistung und Fertigung mit dem Trojaner angegriffen.
„Die Cyber-Kriminellen verbessern Planung und Ausführung ihrer Angriffe ununterbrochen und sind damit den meisten Abwehrmaßnahmen immer einen Schritt voraus“, sagt Charles Renert, Vice President of Security Research bei Websense. „Dadurch können selbst bereits bekannte Angriffs-Formen häufig durch die Sicherheitssysteme schlüpfen, wenn diese keine Echtzeit-Abwehr bieten.“
Die Untersuchungen für den Threat Report wurden mit der Websense ThreatSeeker Intelligence Cloud durchgeführt. Dieses Sicherheitsnetzwerk verbindet über 900 Millionen Endpunkte und verarbeitet pro Sekunde 2,3 Änderungen in der Bedrohungslandschaft. Mit Hilfe der Websense Advanced Classification Engine analysiert das Netzwerk außerdem drei bis fünf Milliarden Requests pro Tag.
Der vollständige Websense Security Labs 2014 Threat Report (auf Englisch) kann nach einer Registrierung heruntergeladen werden. (pi)
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