Welcome.TU.code: TU Wien bietet Informatik-Kurse für minderjährige Flüchtlinge

Unter dem Projektnamen Welcome.TU.code finden über den Sommer Informatik-Kurse für jugendliche Asylwerber statt. Die Vortragenden sind Studierende, ein maßgeschneiderter Kursplan soll über Sprachbarrieren hinweghelfen. [...]

Im Amtsjargon nennt man sie UMF – unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. 2014 sind 2.260 Jugendliche ohne Eltern oder andere Betreuungspersonen nach Österreich geflüchtet. Allein in Wien warten derzeit mehrere hundert Flüchtlinge unter 18 auf weitere Entscheidungen zu ihrer Zukunft.

In der Zwischenzeit sind ihnen die Hände gebunden: Schulen stehen ihnen grundsätzlich offen, allerdings scheitert der Schulbesuch oft an Sprachproblemen oder fehlender Vorbildung.

Ein Team aus Studierenden und Lehrenden der Fakultät für Informatik der Technischen Universität Wien startet jetzt die Initiative „Welcome.TU.code“: Den Sommer über können Flüchtlinge an kostenlosen Informatik-Kursen an der TU Wien teilnehmen.

Der zweiwöchige Kurs, bei dem der spielerische Zugang zu Informatik im Mittelpunkt steht, wurde von Lehrenden und Studierenden unter Federführung von Peter Purgathofer, Professor für Gestaltungs- und Wirkungsforschung, und Niko Kodzic, Student an der TU Wien, gemeinsam erarbeitet.

Die Veranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit den Unterbringungsorten der Flüchtlinge organisiert und finden in den Laborräumen der TU Wien statt. Dort wird auch – unterstützt von der Mensa – für Verpflegung gesorgt.

„Uns ist es wichtig, mit dieser Initiative ein Zeichen zu setzen und die Jugendlichen in Österreich willkommen heißen“, sagt Hannes Werthner, Professor an der TU und einer der Initiatoren der Sommerkurse. Kathrin Conrad, Studentin und Vertreterin der Fachschaft Informatik, ergänzt: „Wir wollen im Rahmen unserer Möglichkeiten zeigen, dass Integration auch anders funktionieren kann“.  

Die Vortragenden sind Studierende der TU Wien. Die teilnehmenden Jugendlichen stammen großteils auf Afghanistan, Syrien, Somalia und anderen afrikanischen Ländern. Alle haben Anwenderkenntnisse im Umgang mit Computern und Smartphones; im Kurs werden sie Grundlagen der Informatik kennenlernen und auf Basis der Software „Agent Cubes“, einer visuellen Programmierumgebung, erste Schritte in der Programmierung einfacher Anwendungen und Spiele machen.

Die ersten Trainings starteten am 27.7. und laufen bis mindestens Ende August. Bisher sind über fünfzig Teilnehmer angemeldet. (pi)


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*