Weltfrauentag: Hinter vielen Erfindungen stehen weibliche Technikpioniere

Am 8. März ist internationaler Frauentag. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Break the Bias“, was übersetzt etwa so viel bedeutet wie: „Weg mit den Vorurteilen“. [...]

Zahlreiche Frauen haben mit ihren Erfindungen für eine Technikrevolution gesorgt (c) Alexander Hauk

Am 8. März ist internationaler Frauentag. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Break the Bias“, was übersetzt etwa so viel bedeutet wie: „Weg mit den Vorurteilen“. Da wäre etwa jenes, dass Frauen Schwierigkeiten mit Technik hätten. Was kaum bekannt ist: Hinter vielen technischen Erfindungen, die längst zum Alltag gehören oder ihn erleichtern, stecken Frauen. Von Computersprache, über Kommunikationstechnik bis hin zu Heimsicherheitskameras, ohne das Genie und die Geistesblitze von Erfinderinnen würden Computer und Technikgeräte heute anders aussehen.

Den Grundstein für die heutigen Apps und Webseiten legte Ada Lovelace Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie entwickelte einen Algorithmus mit dessen Hilfe man Bernoulli-Zahlen berechnen konnte und der als erstes Computerprogramm überhaupt gilt – obwohl es zu ihrer Lebenszeit natürlich noch keinen Computer gab.

Eine weitere Technikpionierin, die ebenfalls ihrer Zeit weit voraus war, war Hedy Lamarr. Die Schauspielerin erfand Anfang der 1940er Jahre eine Fernfunksteuerung für Torpedos. Das dafür verwendete sogenannte Frequensprungverfahren ist Grundlage für zahlreiche Drahtlostechnologien wie WiFi und GPS und kommt noch heute bei Bluetooth-Verbindungen zum Einsatz.

Dr. Grace Hopper entwickelte 1953 den ersten Compiler, der von Menschen gemachte Eingaben in Maschinencode umwandelte. Ursprünglich sollte das Programm in Unternehmen eingesetzt werden, um Gehaltsabrechnungen zu erstellen. Ihre Arbeit führte schließlich zur Entwicklung einer universellen Computersprache.

Marie van Brittan Brown hat sich um die Sicherheit in Privathaushalten verdient gemacht. Sie erfand 1966 zusammen mit ihrem Mann eine Sicherheitslösung für Privathaushalte – inklusive Kamera, Fernsehmonitor, Mikrofon und Lautsprecher. Dazu hatte Brown eine Kamera an ein Loch der Innenseite ihrer Haustür befestigt, die kabellos mit einem Fernsehmonitor verbunden war. Mit zusätzlichen Mikrofonen und Lautsprechern konnte Brown mit Besuchern vor der Tür sprechen. Im Notfall konnte über einen Alarmknopf die Polizei über Funk informiert werden.

Browns Erfindung gilt als Vorläufer moderner Sicherheitskameras für die Heimüberwachung, in denen auch heute noch ein Stück den Forschungsarbeiten und Erfindungen von Lovelace, Lamarr und Hopper stecken. Ob Arlo, Bosch, Nest, Ring und Smartfrog & Canary: Heute bieten zahlreiche Unternehmen Internetkameras für Zuhause an und kommen mit ihren Entwicklungen dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis nach.

„Allein die Sichtbarkeit von Sicherheitskameras kann auf Kriminelle abschreckend wirken“, sagt Alexander Hauk, Sprecher von Smartfrog & Canary (Link: www.canary.is/de). Das Technologieunternehmen hat mit der Canary Pro eine Sicherheitskamera mit HD-Kamera, Mikrofon und 90 Dezibel lauten Sirene entwickelt. Über das Internet können Nutzer jederzeit und von überall in die eigenen vier Wände sehen und prüfen, ob Zuhause alles in Ordnung ist.

Und selbst der Kaffee, den viele IT-Profis benötigen, um ihre Denkleistung anzuregen, schmeckt dank einer Frau besser: Um den Kaffeesatz aus den Tassen zu verbannen, erfand die Dresdnerin Melitta Bentz im Jahre 1908 den ersten Kaffeefilter. Sie durchlöcherte den Boden eines Messingtopfes mit einem Nagel zu einem siebartigen Gefäß und legte ein Löschblatt aus dem Schulheft ihres Sohnes rein. Fertig war der erste Kaffeefilter aus Papier.

Diese kleine Auswahl an Beispielen mit Fokus Mathematik und Technik zeigt: Wenn es um geniale Ideen und Erfindergeist geht, stehen Frauen Männern in nichts nach. Allerdings müssen Frauen noch immer weltweit um Anerkennung und Gleichberechtigung kämpfen.


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