Die Entwickler-Community Stack Overflow hat die Ergebnisse ihrer fünften weltweiten Umfrage unter Entwicklern bekannt gegeben. [...]
Über 56.000 Entwickler aus 173 Ländern haben an der Umfrage von Stack Overflow teilgenommen, davon 482 aus Österreich, 3.883 aus Deutschland sowie 574 aus der Schweiz.
Global betrachtet ist der durchschnittliche Entwickler in der Studie männlich, lebt in den USA und ist zwischen 25 und 29 Jahre alt. In Deutschland (für Österreich und die Schweiz wurden keine gesonderten Ergebnisse veröffentlicht) ist der typische Entwickler ebenfalls männlich, zwischen 25 und 29 Jahre jung und lebt in Berlin. Er arbeitet in einem Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern und ist generell zufrieden mit seinem Job – aber offen für neue Herausforderungen. Er verdient 46.900 Euro (55.000 Dollar) im Jahr und die Arbeit macht ihm vor allem dann Spaß, wenn er viel Zeit mit Programmieren verbringt und er neue Technologien erlernt. Besonders wichtig ist ihm dabei die Vereinbarkeit von Beruf- und Privatleben, ein gutes Gehalt und eine gute Unternehmenskultur. In seiner Freizeit verbringt er mindestens eine Stunde mit Open-Source- und Hobby-Projekten.
KEINE ROCKSTARS UND GURUS, ABER AUTODIDAKTEN
Wenn es um die Selbstwahrnehmung geht, dann bezeichnen sich Entwickler selbst am liebsten als Entwickler (69,8 Prozent), Programmierer (58,6 Prozent), Ingenieure (38,9 Prozent) Senior-Entwickler (23,5 Prozent) oder Full-Stack-Entwickler (19,9 Prozent). Die Bezeichnungen Ninjas (11,5 Prozent) und Rockstars (6,7 Prozent) landen auf den hintersten Plätzen. Das Schlusslicht ist der Guru, nur 5,1 Prozent der Befragten würden sich selber so betiteln. Interessant: Besonders unter den unter 20-Jährigen bezeichnet sich der übermäßige Teil als Programmierer mit 73,75 Prozent.
Ein großer Teil deutschen Entwickler sind Autodidakten und gaben an, zumindest einen Teil ihrer Fähigkeiten selbst erlernt zu haben. Ihre Zahl stieg von 45,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 74,7 Prozent in diesem Jahr (weltweit 69,6 Prozent). Für Unternehmen gilt deshalb: Wer bei der Beurteilung von Bewerbungsunterlagen zunächst auf den Universitätsabschluss achtet, verpasst die besten Bewerber. 42,5 Prozent nutzen zur Fortbildung berufliche Weiterbildungen (weltweit 40,9 Prozent). Dagegen sind Onlinekurse wie etwa Coursera oder Codeacademy mit 19,8 Prozent noch wenig verbreitet (weltweit 26,18 Prozent). 26,7 Prozent der Entwickler in Deutschland haben einen Master-Abschluss und liegen damit weltweit an der Spitze (weltweit 18,6 Prozent).
DEUTSCHE VERDIENEN MITTELMÄSSIG
Im internationalen Vergleich verdienen Full-Stack-Entwickler in Deutschland mittelmäßig mit einem Durchschnittseinkommen von wie bereits eingangs erwähnt 46.940 Euro (55.000 Dollar). Spitzenreiter sind die USA mit 83.080 Euro, gefolgt vom Vereinten Königreich mit 58.110 Euro. Im Vergleich dazu verdienen Entwickler in Polen und Brasilien besonders wenig mit einem Jahreseinkommen von knapp 24.980 Euro und 20.877 Euro.
In Deutschland verdienen Backend-Entwickler mit einem Durchschnittseinkommen von 50.310 Euro am besten. Mobil-Entwickler (iOS, Android, WP & Multi-Plattform) verdienen im Schnitt 49.780 Euro, Full-Stack- und Desktop-Entwickler knapp 46.940 Euro.
ZUFRIEDEN – ABER OFFEN FÜR NEUES
73,2 Prozent aller Entwickler sind Vollzeit angestellt. Wenn man Freiberufler und Selbstständige einbezieht (13,4 Prozent), steigt der Wert sogar auf 86,6 Prozent. Dabei gibt es mittlerweile keine Branche mehr, in der Entwickler nicht arbeiten.
31,3 Prozent lieben ihren Job und 42,4 Prozent sind mit ihrem Job zufrieden. 11,5 Prozent sind ihrem derzeitigen Job gegenüber neutral eingestellt und 13,1 Prozent sind eher oder sehr unzufrieden. Da ist es nicht verwunderlich, dass 11,8 Prozent aktiv nach einem Job suchen und ganze 60,5 Prozent aller Befragten zwar nicht aktiv suchen, aber offen für neue Herausforderungen sind.
WORK-LIFE-BALANCE WICHTIG
Besonders wichtig sind für die Befragten in ihrem Job die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben (55,6 Prozent), ein gutes Gehalt (53,7 Prozent), eine gute Unternehmenskultur (48,3 Prozent) und die Kollegen am Arbeitsplatz (46,1 Prozent). 43,5 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass ihnen flexible Arbeitszeiten wichtig sind und 34,6 Prozent möchten „etwas Bedeutendes entwickeln“ oder an „innovativen Projekten arbeiten“ (28,8 Prozent). Ein Drittel (33,9 Prozent) der Teilnehmer gab außerdem an, dass ihnen der Arbeitsstandort wichtig ist.
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