Die Weltwirtschaft leidet weiter an einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften: 18 der 30 führenden Volkswirtschaften sind davon betroffen. In Österreich ist der Fachkräftebereich angespannt. [...]
Die Weltwirtschaft leidet weiter an einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften: 18 der 30 führenden Volkswirtschaften sind davon betroffen. Trotzdem steigen sowohl die Arbeitslosenzahlen als auch die Zahl der unbesetzten Stellen, da die verfügbaren Arbeitskräfte meist nicht qualifiziert genug sind. Dies ist ein zentraler Widerspruch vieler nationaler Arbeitsmärkte.
Erste Anzeichen einer positiveren Entwicklung seien jedoch erkennbar. Dennoch müssten Staaten und Unternehmen noch enger zusammenarbeiten, um den Bedarf an Fachkräften zu decken. Zu diesen Ergebnissen kommt der „Hays Global Skills Index 2013“, der vom weltweit tätigen Personaldienstleister Hays in Zusammenarbeit mit Oxford Economics durchgeführt wurde. Er basiert auf einer Analyse der Arbeitsmärkte in 30 wichtigen Volkswirtschaften.
Österreich liegt in der Bewertung mit einer Punktzahl von 5.0 im Mittelfeld, der Arbeitsmarkt ist insgesamt als ausgeglichen zu bezeichnen. Dennoch ist der Fachkräftebereich angespannt. Die wesentlichen Ursachen hierfür sind der hohe Druck auf die Löhne in hochqualifizierten Berufsfeldern sowie die geringe Flexibilität und regulatorische Hürden.
Mark Frost, Geschäftsführer von Hays Österreich zu den Entwicklungen in Österreich:
„Das vergangene Jahr hat einige Veränderungen auf dem österreichischen Arbeitsmarkt gebracht. So zeigte die zweite Hälfte des Jahres 2012 stärkere Rückgänge bei der Ausschreibung neuer Positionen. Viele exportorientierte Firmen warteten ab, wie die Entwicklung in ihren Absatzmärkten weiterverläuft. Als dann aber wieder klare Anzeichen für Stabilität in diese Märkte zurückkehrte, steigerten die heimischen Firmen im ersten Halbjahr 2013 ihre Personalsuche erneut. Österreich hat eine große Zahl an High-Tech-Unternehmen. Im Bereich Forschung und Entwicklung haben diese Sektoren zuletzt starken Auftrieb gezeigt.“
Die Hauptergebnisse der Studie in Kürze zeigen, dass es keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Wirtschaftsleistung eines Landes und der Effizienz seines Arbeitsmarktes gibt. Nicht die wirtschaftliche Lage, sondern die Beschäftigungs- und Bildungspolitik sind entscheidend, um den weltweiten Fachkräftemangel zu lösen. Nur wenige Länder verfügen über ein Bildungssystem, das Absolventen mit den Qualifikationen hervorbringt, die von Unternehmen gebraucht werden. Außerdem ist in den meisten Ländern die Bereitstellung von Arbeitskräften unflexibel: Viele Menschen im erwerbsfähigen Alter stehen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Schwellenländer wie China und Indien aber verfügen über hochflexible Arbeitskräfte. Da ihre Bildungssysteme unflexibel sind, passt sich die Kompetenzvermittlung jedoch nicht effektiv genug an die sich wandelnden Wirtschaftsbedingungen an. In den meisten Ländern ist der Fachkräftemangel im vergangenen Jahr angestiegen. Nur in fünf Ländern – Australien, Brasilien, China, Chile und der Schweiz – hat sich die Lage verbessert.
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