Weniger Viren in Österreich

Microsoft hat im Rahmen der Sicherheitskonferenz RSA Conference Europe in Amsterdam die fünfzehnte Ausgabe des halbjährlichen Security Intelligence Report (SIRv15) vorgestellt. Österreich macht im internationalen Vergleich eine relativ gute Figur. [...]

Der Bericht analysiert den Angaben Microsofts zufolge Daten von mehr als einer Milliarde Computersystemen weltweit und soll beim Management von Risiken helfen, indem er einen umfassenden Einblick in die Bedrohungslage im ersten Halbjahr 2013 gibt. Darüber hinaus untersucht der Bericht die Sicherheitsrisiken, denen Verbraucher und Unternehmen gegenüber stehen, wenn sie ältere bzw. veraltete Betriebssysteme und Software verwenden.

Die Untersuchung befasst sich auch explizit mit den Auswirkungen der Nutzung von Windows XP nach Support-Ende am 8. April 2014. Das Ergebnis: Windows XP soll bis zu sechs Mal anfälliger für Malware als aktuelle Betriebssysteme wie Windows 8 sein. Um zu diesem Ergebnis zu kommen wurde die Sicherheit moderner Betriebssysteme mit Windows XP verglichen.

Laut den Daten von StatCounter kommt Windows XP immer noch auf etwa 21 Prozent aller Rechner weltweit zum Einsatz (Stand Ende September 2013) – allerdings mit sinkender Tendenz. Der Bericht stellt weiter fest, dass im ersten Halbjahr 2013 auf fast 17 Prozent der Computer mit aktuellen Microsoft Echzeit-Schutz Systemen Malware erkannt wurde. Auffällig dabei ist, dass XP-Systeme sechs Mal häufiger infiziert wurden als jene mit Windows 8, obwohl deren Nutzer Microsoft zufolge mit einer jeweils ähnlichen Rate an Malware in Berührung kamen.

ÖSTERREICH RELATIV SICHER

Von allen analysierten Computersystemen weltweit waren durchschnittlich 5,8 Prozent mit einem Virus infiziert. In Österreich lag dieser Wert bei 2,1 Prozent (von 1.000 gescannten Computern). „Der österreichische Wert liegt nur bei einem Drittel des weltweiten Durchschnitts“, sagte Tim Rains, Produktmanager der Abteilung „Trustworthy Computing at Microsoft“, vor der Präsentation in einem Interview mit der APA in Wien.

Nur zwei Arten von Malware werden hierzulande häufiger gemeldet als im weltweiten Vergleich: Exploits, also Viren, die systematisch Schwachstellen, die bei der Entwicklung eines Programms nicht berücksichtigt wurden, ausnutzen und „Passwortdiebe“, also Programme, die sich Kennwörter der Benutzer erschleichen. Der Bericht zeigt weiters, dass fünf der zehn häufigsten schädlichen Programme zur Gruppe der Trojaner gehören.

Eine Neuheit im Bericht ist die „Encounter Rate“, sie informiert über das Ausmaß, in dem Microsoft Anti-Virus-Software schädliche Programme blockiert. Auf diese Weise könne man die Zahl jener Systeme, die Malware beinhalten, mit der Zahl der Systeme, die tatsächlich infiziert wurden, vergleichen. „Man kann sich das so vorstellen, als würde jemand ständig an der Türglocke läuten. Wird die Tür geöffnet, ist das eine Infektion. Das bloße Anläuten ist aber nur ein Antreffen“, erklärt Rains. Auch bei dieser Zahl liegt Österreich mit 10,6 Prozent deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt von 17 Prozent.

„Die Daten aus dem SIRv15 unterstreichen die Bedeutung von aktuellen Sicherheitsstandards“, sagt Rains. „Moderne Betriebssysteme wie Windows 8 verwenden ausgefeilte und mehrstufige Sicherheitstechnologien, die es Cyberkriminellen erschweren, Sicherheitslücken auszunutzen und damit ein weniger attraktives Ziel bieten.“ Der ausführliche Bericht ist hier zu finden. (apa/pi/rnf)


Mehr Artikel

News

Jahrelanges Katz-und-Maus-Spiel zwischen Hackern und Verteidigern

Sophos hat den umfangreichen Forschungsbericht „Pacific Rim“ veröffentlicht, der detailliert ein jahrelanges Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit mehreren staatlich unterstützten Cybercrime-Gruppierungen aus China beschreibt. Im Lauf der Auseinandersetzung entdeckte Sophos ein riesiges, gegnerisches Cybercrime-Ökosystem. […]

News

Salesforce kündigt autonome KI-Agenten an

Agentforce soll es Unternehmen ermöglichen, autonome KI-Agenten für zahlreiche Unternehmensfunktionen zu entwickeln und einzusetzen. So bearbeitet Agentforce beispielsweise selbstständig Kundenanliegen, qualifiziert Vertriebsleads und optimiert Marketingkampagnen. […]

News

Startschuss für neues Studium „Softwaretechnik & Digitaler Systembau“ am Biotech Campus Tulln

Mit einem fortschrittlichen Konzept und praxisnaher Ausrichtung ist der neue Bachelor-Studiengang „Softwaretechnik & Digitaler Systembau“ am Biotech Campus Tulln der Fachhochschule Wiener Neustadt erfolgreich gestartet. Unter der Leitung von Dominik Hölbling erwartet die Studierenden eine Ausbildung mit Schwerpunkt auf moderne Softwaretechnologien und innovative Digitalisierungslösungen. […]

News

Von Views zu Likes: Tipps, um die Zuschauer-Interaktion auf YouTube zu steigern

Bei YouTube ist die Zuschauerinteraktion ein entscheidendes Element für den Erfolg eines Kanals. Besonders im Jahr 2024 wird deutlich, dass Likes, Kommentare und Shares nicht nur für die Sichtbarkeit wichtig sind, sondern auch eine Schlüsselrolle im Algorithmus von YouTube spielen. Eine hohe Zuschauerbindung ist für Kanäle essenziell, um deren Inhalte optimal zu promoten. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*