Apps, Startups, Businesspläne - das sind die Themen, um die sich am ersten Vormittag des ÜBERALL Annual App Congress Vienna alles gedreht hat. [...]
Gerade für etablierte Unternehmen bietet unsere schnelllebige Zeit, in der fast jeder seine eigene App programmieren kann, enorme Herausforderungen. „Sie müssen sich dem Umfeld anpassen oder Sie werden sterben. Machen Sie nicht nur Sachen, die der Markt, die Kunden und die Konkurrenz erwarten – machen Sie das, was sie nicht erwarten“, unterstreicht Dietmar Dahmen, Creative Consultant und Moderator des ersten Vormittags des ÜBERALL Annual App Congress Vienna, gegenüber der Nachrichtenagentur pressetext.
Gerade bei der Entwicklung jener Geräte, die der App-Entwicklung vorangehen, erkennt man laut Dahmen das „adapt or die“-Konzept: Die Hersteller von Festnetz-Telefonen waren andere als jene von Mobiltelefonen und diese erfanden wiederum keine Smartphones – viele Firmen schaffen laut dem Experten also den Sprung nicht, sich zu ändern, wenn es notwendig ist.
Patrick van der Pijl von Business Models Inc. bestätigt das in seinem Vortrag: „Wir müssen uns zerstören, bevor andere uns zerstören.“ Für App-Entwickler gilt zudem: „Es geht nicht um die App. Es geht ums Geschäftsmodell: Man muss herausfinden, wer die Kunden sind, was sie wollen und wie viel sie dafür ausgeben möchten.“
Es gibt aber auch kulturelle Unterschiede, wie John Furey von mindtime technologies inc. erklärt: „Amerika ist eine sehr im Zukunftsdenken verankerte Kultur – es werden immer neue Ideen geboren, aber auch immer dieselben Fehler gemacht. Deutschland hingegen denkt in der Vergangenheit: Es wird nur besser gemacht, was bereits existiert.“
Nicht zuletzt, weil in Amerika neue Ideen einen anderen Stellenwert haben, sind sich die fünf jungen europäischen Startup-Gründer in der Diskussionsrunde einig: Es sei eine gute Idee, sich anzuschauen, wie im Silicon Valley gearbeitet werde. Florian Kandler von Ulmon präzisiert: „Es ist ein Mythos, dass es im Valley bessere Programmierer gibt – das Unternehmertum ist nur in Amerika weiter entwickelt.“ Er verweist darauf, dass es aber mittlerweile auch in Deutschland sehr gute Venture-Capital-Fonds gibt: „Das Know-how, das mit dem Geld mitkommt, ist phänomenal.“
Geld ist ein großes Thema für junge Startup-Gründer – denn die meisten von ihnen mussten ihren Traum zumindest anfangs selbst finanzieren. Christian Reiter von Bitspin ist überzeugt: „Man muss sich schon früh Gedanken machen, wie man mit seiner App Geld verdient. Aber man sollte Geld nur dann sammeln, wenn man es wirklich braucht – in der frühen Phase gibt man kaum Geld aus, wenn man alles selbst programmiert und entwickelt. Man muss nur leben können.“ (pte)
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