Anlässlich der Medientage präsentierten Wirtschaftskammer Wien-Präsident Walter Ruck und die Obfrau der Fachgruppe Werbung & Marktkommunikation Birgit Kraft-Kinz eine Studie von EcoAustria und der Ökonomin Agnes Streissler zur Werbeabgabe. [...]
Demnach stellt die Werbeabgabe keine substanzielle Einnahmequelle dar und hemmt die Dynamik der Werbebranche. Darüber hinaus ist sie in der Einhebung unverhältnismäßig aufwändig – allein 11 Prozent des Gesamtertrags entfallen auf den mit der Einhebung verbunden administrativen Aufwand. Gleichzeitig macht die Werbeabgabe überhaupt nur 0,1 Prozent des heimischen Gesamtsteueraufkommens aus. WK Wien-Präsident Ruck: „Die Werbeabgabe ist eine Bagatellsteuer, die wenig bringt, aber die Betriebe dafür umso mehr belastet. Es ist höchst an der Zeit, die Werbeabgabe endlich ersatzlos zu streichen.“
Laut EcoAustria-Studie würde eine Streichung 1.700 neue Arbeitsplätze schaffen, eine Wertschöpfung von 100 Mio. Euro freisetzen und dem Fiskus 40 Mio. Euro über gesteigerte Umsatzsteuer-, Lohnsteuer- und Sozialversicherungseinnahmen bringen. „Die Werbewirtschaft ist eine extrem konjunktursensible Branche. Umso wichtiger ist es, in nach wie vor herausfordernden Zeiten die Betriebe zu entlasten und neue Impulse zu setzen. Außerdem bedeutet die in Europa nahezu einzigartige Abgabe für die heimische Werbewirtschaft einen enormen Wettbewerbsnachteil im europäischen und internationalen Vergleich“, sagt Obfrau Kraft-Kinz, die rund 9.000 Unternehmen der Wiener Werbewirtschaft mit 16.000 Beschäftigten vertritt.
Die Werbeabgabe wurde übrigens laut der Wirtschaftskammer Wien vor rund 90 Jahren als Provisorium eingeführt und sollte nach fünf Jahre auslaufen. Neben Österreich gibt es Werbeabgaben unter anderem noch in Ländern wie Panama, Guatemala, Uruguay, Thailand, Senegal, Elfenbeinküste, Burkina Faso, Niger oder Nigeria. (pi)
Be the first to comment