Western Digital baut an der Zukunft der Dateninfrastruktur

Neue offene Standards, Architekturen und Produkte sollen Software Composable Infrastructure für hochgradig skalierbare Rechenzentren ermöglichen. [...]

Das exponentielle Wachstum der Datenmenge ist nicht nur Treibstoff neuer Big Data- und Fast Data-Anwendungen. (c) Pixabay - Akela999
Das exponentielle Wachstum der Datenmenge ist nicht nur Treibstoff neuer Big Data- und Fast Data-Anwendungen. (c) Pixabay - Akela999

Die Western Digital Corp. stellt seine umfassende Reihe offener Standards, Architekturen und Produkte vor, mit denen das Unternehmen auf die stetig wachsenden Anforderungen privater und öffentlicher Cloud-Rechenzentren reagiert. Neben der Einführung der neuen OpenFlex-Architektur und den entsprechenden Produkten kündigte das Unternehmen Pläne an, eine Programmierschnittstelle (API) und die wichtigsten Produktspezifikationen für die Open-Source-Community anzubieten, um eine umfassende Grundlage für eine SCI (Software Composable Infrastructure) zu schaffen. SCI soll eine neue Qualität an Skalierbarkeit, Effizienz, Agilität und Leistung durch Lösungen zur schnellen Orchestrierung von Computing-, Speicher– und Netzwerkressourcen ermöglichen, die zudem unabhängig voneinander skaliert werden können. Folgende Elemente waren Teil der Ankündigung:

  • Die offene Kingfish-API zur Orchestrierung und Verwaltung der SCI
  • Offene mechanische Produktspezifikationen, die anbieterneutrale Lösungen ermöglichen sollen
  • Die OpenFlex-Architektur für das anfängliche Partner-Ökosystem
  • Die OpenFlex-Produktlinie von Flash- und HDD-basierten NVMe-over-Fabric-Geräten (NVMf)

Das exponentielle Wachstum der Datenmenge ist nicht nur Treibstoff neuer Big Data- und Fast Data-Anwendungen, sondern sorgt auch für Komplexität bei der Erfassung, Aufbewahrung, Nutzung und Umwandlung von Daten. Da große Datensätze über einen erweiterten Lebenszyklus hinweg an verschiedene Anwendungen bereitgestellt werden, gehen diese anspruchsvolleren, skalierungsintensiven Arbeitslasten mit ihrer dynamischen Natur an die Grenzen der herkömmlichen Dateninfrastruktur und oft darüber hinaus.

Die OpenFlex-Architektur von Western Digital, die auf dem Branchenstandard NVMf basiert, dient zum Aufbau unabhängig voneinander skalierbarer Speicherpools mit Flash- und HDD-Speicher, die über die üblichen Netzwerktechnologien (wie Ethernet) mit Computerressourcen verbunden werden können. Mithilfe der Kingfish-API können die Flash- und HDD-Speicherpools als Software Composable Infrastructure angeboten werden, sodass sie sich schnell und einfach als logische Anwendungsserver orchestrieren lassen. Im Vergleich zur Hyperconverged Infrastructure (HCI), bei der Computing-, Speicher– und Netzwerkinfrastrukturen in einem festgelegten Verhältnis stehen, ermöglichen die OpenFlex-Architektur und die dazugehörigen Produkte eine Reduzierung der Gesamtbetriebskosten um bis zu 40 Prozent, da unzureichend ausgelastete Ressourcen wegfallen. Die genau justierbare Skalierbarkeit von OpenFlex kann auch die anfänglichen Investitionskosten um fast 50 Prozent verringern, so die Presseaussendung. Da die dezentralisierten Ressourcen zudem direkt verbunden sind, wird auch die Anwendungsleistung besser prognostizierbar, da die logischen Server weniger anfällig für Störungen durch benachbarte Arbeitslasten sind, die um die gleichen Ressourcen oder Datenpfade konkurrieren.

Rechenzentren benötigen einen effektiveren Weg, um die Anforderungen komplexer und dynamischer Anwendungen und Daten-Workflows zu erfüllen“, sagt Phil Bullinger, Senior Vice President und General Manager für Data Center Systems bei Western Digital. „Um Flexibilität zu gewährleisten, brauchen Rechenzentrumsbetreiber auch offene Lösungen, die es ihnen ermöglichen, unter den besten, anbieterneutralen Optionen auszuwählen. Die OpenFlex-Architektur und die dazugehörigen Produkte von Western Digital sowie unser Engagement für die Open-Source-Community tragen dazu bei, diese Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig Kosten zu sparen und die Agilität deutlich zu verbessern. Wir nutzen unsere Marktführerschaft bei HDD-, Flash- und NVMe-Speicherprodukten, um die Zukunft der Dateninfrastruktur zu gestalten.“

Bei einer aktuellen Umfrage unter IT-Nutzern mittlerer und großer Unternehmen hat IDC herausgefunden, dass weniger als die Hälfte der dort vorhandenen Rechner- und Speicherkapazität tatsächlich genutzt wird. 70 Prozent der Nutzer gaben an, dass die Bereitstellung von Rechner- und Speicherressourcen in Reaktion auf dynamische Arbeitslasten langsam und auf ineffiziente Weise erfolgt.

„Um sich den schnell ändernden Anwendungs-Workloads Schritt halten zu können, müssen Leiter von Rechenzentren versuchen, flexible Infrastrukturen aus unflexiblen Elementen zu errichten. Speicher– und Rechnerressourcen werden oft hinzugefügt, um die Leistung und die Kapazität zu erhöhen. Letztendlich werden sie aber nicht voll ausgenutzt, was zu hohen und unnötigen Kosten führt“, sagt Ashish Nadkarni, Group VP für Infrastructure Systems, Platforms and Technologies bei IDC. „Die OpenFlex-Architektur von Western Digital bietet flexible Kombinationsmöglichkeiten die dazu beitragen, die Ressourcenausnutzung zu maximieren – und zwar auf eine hochgradig skalierbare und flexible Weise, die auch das Problem des verwaisten Speichers beseitigt. Zusätzlich dazu vermeidet der offene Ansatz die Herstellerabhängigkeit, die mit proprietärer Infrastruktur einhergeht, und ebnet somit den Weg für die Nutzung eines umfangreicheren Ökosystems.“

Die Einführung der Kingfish-API durch Western Digital und die Veröffentlichung der Produktspezifikationen für die Community, um anbieterneutrale und kompatible Lösungen zu ermöglichen, unterstreichen das Bekenntnis zur offenen Architektur. Zum Zeitpunkt dieser Ankündigung beinhaltet die OpenFlex-Architektur bereits ein umfassendes Ökosystem von Rechenzentrums-Hardware- und -Softwareangeboten, zu denen unter anderem Folgendes gehört: Apache Hadoop, Apache Spark, Apache Kafka, Apache Cassandra, Apache Mesos, Broadcom, Ceph, DriveScale, Hewlett Packard Enterprise (HPE), Inspur, Kaminario, Kubernetes, Marvell, Mellanox Technologies, Microsoft SQL Server, Percona und Super Micro Computer.

OpenFlex-Fabric-Produkte sollen hochgradig skalierbare Leistung und Kapazität liefern

Die Produkte der OpenFlex-Produktfamilie für die Fabric-Infrastruktur von Western Digital werden in einer Reihe von Leistungsabstufungen und Kapazitäten angeboten. Dadurch können Rechenzentrumsarchitekten und IT-Manager auf zweckmäßige Weise skalierbare und flexible Rechenzentren für ihre jeweiligen Einsatzszenarien aufbauen. Zu den Highlights gehören:

  • OpenFlex F3000 Series Fabric Device: Für leistungsintensive Fast Data-Anwendungen. Das mit Kapazitäten von bis zu 61 TB(4) erhältliche System bietet NVMe-Flash-Leistung mit niedriger Latenz über zwei 50GB(5)-Ethernet-Anschlüsse.
  • OpenFlex E3000 Series Fabric Enclosure: Ein 3U-Gehäuse mit Platz für bis zu zehn Hot-Swap-fähige F3000-Fabric-Geräte.
  • OpenFlex D3000 Series Fabric Device: Für kapazitätsintensive Big-Data-Anwendungen. Das 1U-Gerät bietet bis zu 168 TB Speicherkapazität, die über zwei 25 GB-Ethernet Anschlüsse bereitgestellt wird.

Das OpenFlex-Fabric-Gerät F3000 und das OpenFlex-Gehäuse E3000 werden ab dem vierten Quartal 2018 erhältlich sein. Das OpenFlex-Fabric-System D3000 kommt 2019 auf den Markt.


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