Die neue App "WichitaReport", mit der man Probleme in der Stadt melden kann, macht zurzeit in Wichita Furore, der größten Stadt im US-Bundesstaat Kansas. [...]
Von Schlaglöchern über herumliegenden Abfall bis zur kaputten Straßenbeleuchtung können Einwohner von ihrem Smartphone aus die Verwaltung auf alle möglichen Missstände hinweisen. Die Meldung geschieht dabei fast automatisch: Man muss nur den entsprechenden Problempunkt in der App auswählen, den Standort überträgt die Anwendung per GPS selbst.
Damit ist man in der US-Stadt weiter als etwa in Wien. Hier gibt es zwar die „48er-App“, allerdings bietet diese neben Informationen zur Entsorgung von Abfällen nur eine Verbindung zu den Social-Media-Netzwerken wie Facebook, Twitter und einen YouTube-Kanal, bei denen man Nachrichten hinterlassen kann. Immerhin kann man aus der Anwendung heraus auch eine E-Mail-Anfrage stellen oder beim „Misttelefon“ anrufen. Dieses wird auch häufig genutzt, wie eine Anfrage der Nachrichtenagentur pressetext bei der Hotline ergeben hat.
Demnach gibt es pro Tag im Schnitt 300 Anrufe für die drei Vollzeitmitarbeiter. Wie in Wichita sind die Erfahrungen mit der Rückmeldung durch die Bürger aber positiv. In der US-Stadt gab es zunächst unter den Mitarbeitern Befürchtungen, von den Smartphone-Anfragen erschlagen zu werden. Stattdessen werde die App durch die Verwaltung mittlerweile als Hilfe wahrgenommen: Durch die Bürger-Meldung mit den GPS-Koordinaten müssten die Arbeiter nicht mehr selber nach den Schlaglöchern suchen, sagt Stadtsprecher Mike Mayta.
„Es macht zwar mehr Arbeit, aber es ist eine sinnvolle Arbeit“, findet auch Misttelefon-Mitarbeiterin Sophia Lettl. Allerdings: „Manchmal werden wir für Sachen verantwortlich gemacht, die nicht unsere Schuld sind – zum Beispiel, wenn der Nachbar den Weg mit dem Auto zuparkt, so dass die Mülltonnen nicht geleert werden können.“ Nicht abgeholter Abfall ist neben der Frage, wo welcher Müll entsorgt werden kann, auch die häufigste Problemmeldung. Für Schlaglöcher und kaputte Straßenbeleuchtungen sind ohnehin andere Stellen zuständig.
Entwickelt haben WichitaReport zwei Studenten der Wichita State University. Zusätzlich haben sie „Find my Car“ ins Leben gerufen, das Einwohnern dabei hilft, ihr abgeschlepptes Auto wiederzufinden. Und die anfängliche Befürchtung, mit Smartphone-Meldungen zugeschüttet zu werden, hat sich sogar eher ins Gegenteil gewandelt. Die bisher insgesamt 200 Anfragen reichen Stadtsprecher Mayta nicht: „Wir haben noch keine gute Arbeit dabei geleistet, die App genügend bekanntzumachen“, sieht er als einziges Problem. Auch in London gibt es eine ähnliche App, mit der Einwohner etwa Graffiti melden können, die dann aber Straffällige entfernen müssen. (pte)
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