Wie compliant ist Österreich?

Erstmals liefert der Compliance Praxis Survey 2018 mit rund 250 Teilnehmern umfangreiche Daten zum Thema Compliance-Management in österreichischen Unternehmen. [...]

Das Compliance Netzwerk Österreich ist eine gemeinsame Initiative von LexisNexis und ausgewählten Partnerunternehmen, die die unterschiedlichen Branchen und Risikobereiche von Compliance repräsentieren.

Durch die breite Datenbasis werden mit dieser Studie Vergleiche zwischen Branchen und verschiedenen großen Unternehmen möglich, aber auch die Analyse von Defiziten und Verbesserungspotenzialen bei Compliance Management Systemen. Die Ergebnisse basieren auf einer breiten Datenbasis von rund 250 anonym beantworteten Fragebögen. Befragt wurden österreichische Unternehmen, die sich für Compliance interessieren. Für die Fragenhinhalte zeichnen LexisNexis, Compliance Praxis und die Compliance Netzwerkpartner verantwortlich. Die Methodische Überarbeitung und die Auswertung der Ergebnisse lagen bei Palt Research.

Gefragt wurde nach Instrumenten, Ressourcen und Organisationsformen von Compliance-Management, Motivationen für die Einrichtung eines CMS, Einschätzung zu IT-Tools und Beratern, bevorzugten Informationsquellen und persönlichen Statements. Kurz zusammengefasst: Schlüsselerkenntnisse aus der Studie:

  1. Compliance korreliert mit Unternehmensgröße
  2. Funktion ist „state of the art“
  3. Ressourcen steigen
  4. Compliance erst nach Vorfall
  5. Compliance tendenziell unterbudgetiert
  6. Funktionsfähige Whistleblowing-Systeme?
  7. Auswahlkriterien Berater: Know-how bei IT-Systemen
  8. Compliance-Themen Nr. 1: Datasecurity, IT-Compliance, Datenschutz

Kommentare der Compliance Netzwerkpartner zur Studie

Kristof Wabl, Partner im Bereich Forensic Services bei PwC Austria:
„Wirtschaftskriminalität kennt keine Grenzen und die professionelle Aufklärung von Unregelmäßigkeiten ist in der heutigen Unternehmensdynamik nicht mehr wegzudenken. Der Compliance Praxis Survey bestätigt das steigende Bewusstsein rund um die Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität in Österreich deutlich, denn beinahe die Hälfte aller Befragen war mit internen Untersuchungen konfrontiert. Wir unterstützen unsere Kunden bei der Prävention und Aufklärung – damit schaffen wir Klarheit und Vertrauen.“

Mag. Martin Eckel, LL.M. CEE Head of Compliance und Competition, EU &Trade bei Taylor Wessing
„Viele KMU vertreten die Ansicht, nicht am Radar der Behörden aufzuscheinen. Bei der Sanktionierung von Rechtsverstößen unterscheiden aber weder Behörden noch Gesetze nach der Größe von Unternehmen. Gerade bei KMU wiegen Konsequenzen fehlender Compliance unter Umständen wesentlich schwerer. Strafzahlungen etwa können den Fortbestand von KMU gefährden! Bei KMU geht es aber im Besonderen um das richtige Augenmaß bei Compliance.“

David Babic, LL.M., Experte IT-Compliance bei SER Solutions Österreich GmbH
„Die digitale Optimierung des Dokumenten- und Vertragsmanagements bringt große Vorteile für die Finanzbranche. Sie ist nicht nur bei der Einhaltung von Compliance-Anforderungen hilfreich, vielmehr können Finanzunternehmen einen erheblichen wirtschaftlichen Mehrwert aus einer unternehmensweit vereinheitlichten Lösung schöpfen. Prozessautomatisierung, automatisiertes Reporting, digitale Kollaboration und revisionssichere Speicherung führen zu einer enormen Fehlerreduktion und Effizienzsteigerung im Unternehmen.“

Jörg Fuchslueger, Bereichsleiter ICI bei BIConcepts IT Consulting GmbH
„Compliance Verletzungen sind immer die Ausnahme, daher können sie auch als Abweichung vom Normverhalten interpretiert werden. Da ist und bleibt es in jedem Unternehmen ein interessanter Ansatz, computergestützte intelligente Analysemodelle im Compliance-Umfeld sinn- und durchaus maßvoll einzusetzen.“

Dr. Peter Jonas, Director Certification bei Austrian Standards
„Die Erkenntnisse aus der Studie zeigen, dass die internationalen Standards ISO 19600 und ISO 37001 sich in kurzer Zeit zum anerkannten „State-of-the-Art“ für Compliance-Systeme entwickelt haben. Dies unterstreicht die wichtige Rolle der Standardisierung vor allem im globalen Wirtschaftsverkehr. Im gleichen Maße wie die Verbreitung der Standards steigt das Bewusstsein über die Bedeutung und die Nachfrage nach einer Zertifizierung eines Compliance-Management-Systems nach ISO 19600 und/oder ISO 37001.“


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