Wie der Fingerprint-Sensor doch nach hinten wanderte

Die ersten Gerüchte sprachen dem Galaxy S8 noch einen Fingerabdrucksensor zu, der direkt unter dem Bildschirm verbaut ist. Einige Monate später, kurz vor dem Launch wissen wir: Der Scanner sitzt auf der Rückseite des Smartphones. Allerdings hatte Samsung das ganz anders geplant. [...]

Noch bis zur Veröffentlichung der ersten Hands-on-Fotos hielt sich hartnäckig das Gerücht, Samsung würde den Fingerabdrucksensor im Galaxy S8 für den Nutzer unsichtbar unter dem Displaypanel verbauen. Da der klassische Home-Button nicht mehr mit an Bord ist, musste der Hersteller einen anderen Platz dafür finden, der zumindest in der Vorstellung durchaus elegant erschien. Doch dann kam alles anders: Alle der bislang durchgesickerten Fotos zeigen den Fingerabdrucksensor auf der Rückseite des Smartphones. Was ist da passiert?
Laut einem aktuellen Bericht von „The Investor“ hatte Samsung tatsächlich vor, den biometrischen Sensor in den Bildschirm des Galaxy S8 einzubetten. Allerdings geriet der mit der Entwicklung des Scanners beauftragte Hersteller Synaptics an seine Grenzen, wie eine anonyme Quelle dem Magazin verraten hat. Die Ergebnisse waren offenbar nicht zufriedenstellend und der Zeitplan war zu knapp bemessen, sodass sich Samsung am Ende gegen den Einsatz einer unreifen Technologie und für einen rückseitig am Smartphone angebrachten Fingerabdrucksensor entschied.
Fingerabdrucksensor im Display: Macht Apple das Rennen?
Jetzt wird erwartet, dass Apple mit dem Jubiläums-iPhone das erste Smartphone mit einem direkt im Bildschirm verbauten Fingerabdrucksensor anbietet. Laut einem im Januar durchgesickerten Patentantrag könnte das Unternehmen aus Cupertino dabei auf ein OLED-Displaypanel setzen, das an bestimmten Stellen mikroskopisch kleine und damit unsichtbare Löcher in der Pixelmatrix aufweist, unter denen dann der Touch-ID-Sensor angebracht ist.
Da sich nun Galaxy S8 und Galaxy S8 Plus durch den Fingerabdrucksensor auf der Rückseite nicht mehr bedienen ließen, ohne sie vom Tisch aufzuheben, hat sich Samsung für eine weitere biometrische Sicherheitsmaßnahme entschieden. Zusätzlich zu dem aus dem Galaxy Note 7 bekannten Iris-Scanner kommt auch eine spezielle 3D-Kamera auf der Vorderseite zum Einsatz, die der Gesichtserkennung dient. Sie soll das Gerät laut „The Investor“ in weniger als 0,01 Sekunden entsperren können.
Galaxy S8 (Plus): Auch eine Dual-Kamera war geplant
Der Fingerabdrucksensor ist nicht die einzige Technologie, die Samsung zwar gerne in seinem kommenden Flaggschiff gesehen hätte, von deren Einsatz aufgrund des Entwicklungsstands allerdings abgesehen wurde. Angeblich plante der Hersteller wie die Konkurrenz eine Dual-Kamera im Smartphone zu verbauen, eine entsprechende Patentschrift hat sogar bereits gezeigt, wie sie funktionieren könnte. Jedoch ist Samsung unzufrieden mit dem aktuellen Sensordesign und wollte zudem einen weiteren Kostenanstieg der Galaxy-S8-Smartphones vermeiden.

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Florian Brence, Partner bei Deloitte Österreich (c) Deloitte
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