Wie Digitalisierung das tägliche Lernen verbessert

Im mit 2,6 Millionen Euro dotierten EU-Projekt AFEL entwickelt das Grazer Know-Center mit Projektpartnern ein Tool, das das tägliche Lernen ("Learning 4.0") effizienter machen soll. Unternehmen, Bildungseinrichtungen und auch private Nutzer haben nun erstmals die Chance, eine Vorab-Version des Tools zu testen und an der weiteren Entwicklung beizutragen. [...]

Rund 1,65 Milliarden aktive Nutzer hat Facebook, über 400 Millionen User zählt das Karriere-Netzwerk Linkedin und auf der Plattform Slideshare haben User mehr als 18 Millionen Präsentationen zu unterschiedlichen Fachthemen hochgeladen. Millionen von Menschen nutzen die sozialen Medien Tag für Tag – und dies längst nicht mehr nur, um den privaten Kontakt mit Freunden zu halten.
„Soziale Medien werden immer stärker auch dazu genutzt, sich zu informieren, weiterzubilden und sein Wissen mit anderen zu teilen. Und damit ist eine große Chance für Bildungseinrichtungen, einzelne Lehrende und Unternehmen verbunden, weil diese frei zugänglichen Daten ein immenses Potenzial für das sogenannte Learning 4.0 darstellen“, weiß Stefanie Lindstaedt, Geschäftsführerin des Know-Centers in Graz, eines der führenden Forschungszentren für Big Data in Österreich, das mit der i-KNOW im Oktober 2017 auch eine der europaweit größten Konferenzen in diesem Bereich organisiert (siehe Veranstaltungshinweis unten).
Pre-Tester für revolutionäres Tool gesucht
Vor allem für die praktische Umsetzung des technologieunterstützten Lernens braucht es aber noch die richtigen Werkzeuge und Methoden. Genau diese erforscht das Know-Center derzeit gemeinsam mit fünf Projektpartnern aus Großbritannien, Irland, Deutschland und Spanien im Rahmen des EU-Projekts AFEL – Analytics for Everyday Learning. Man entwickelt dabei ein revolutionäres Tool, das nicht nur – wie man es von gewöhnlichen Lernplattformen gewöhnt ist – Lerninhalte zur Verfügung stellt, sondern auch Daten von außerhalb der Lernplattform berücksichtigt (soziale Medien, Wikipedia, …). So wird etwa analysiert, welche Nutzer sich welche Videos auf Youtube angesehen haben und ob diese das Lernergebnis verbessert haben. Ist dies der Fall, wird das Video anderen Nutzern empfohlen.
Das Tool ist „selbstlernend“, d.h. je mehr Daten analysiert wurden, desto größer ist der Nutzen für den User. Vorteile liegen u.a. darin, dass Lernfortschritte viel besser überprüft werden können (sowohl von Unternehmen bzw. Bildungseinrichtung als auch vom Mitarbeiter bzw. Studierenden), auf einen viel größeren Pool an vorhandenen Wissen zugegriffen wird als bei gewöhnlichen eLearning-Anwendungen und Learning 4.0 damit viel effizienter wird.
Sowohl Unternehmen als auch Bildungseinrichtungen und Privatpersonen haben nun die Chance, das Tool exklusiv zu testen und damit an der Entwicklung mitzuarbeiten. Dabei stehen Lerninhalte u.a. in den Bereichen Kommunikation/Information, Mathematik, Physik und Naturkunde zur Verfügung. Die Pre-Test-Lizenzen sind begrenzt, es gilt das Prinzip: First come, first serve. Anmeldung per E-Mail an elearning@know-center.at.

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