Auf der Convergence 2013 hat Microsoft nähere Details zur Integration der zugekauften Social-Enterprise-Software Yammer in Office 365 und Sharepoint dargelegt. [...]
Jared Spataro, Senior Director für Sharepoint in der Office-Sparte von Microsoft, erläutert die Pläne im Sharepoint-Blog des Unternehmens. In Microsoft Dynamics CRM ist Yammer bereits integriert – CRM und Social sieht Microsoft ebenso als natürliche gegenseitige Ergänzung wie Salesforce.com. Als nächstes soll Yammer in drei Schritten enger mit Office 365 verzahnt werden.
Grundlegende Integration: Ab Sommer können Office-365-Abonnenten auf Wunsch ihren Sharepoint-Newsfeed durch Yammer ersetzen. Dabei wird schlicht der „Newsfeed“-Link in der zentralen Office-365-Navigation auf Yammer.com gesetzt. Außerdem wird es eine Yammer-App im Sharepoint Store geben, mit der Endnutzer einfach einen Yammer-Gruppen-Feed in eine Sharepoint-Seite einbauen können.
„Tiefere Verbindungen“: In einem zweiten Schritt soll die Integration im Herbst vertieft werden. Wenn Kunden dann den (Sharepoint-)Newsfeed durch Yammer ersetzen, dann funktioniert das mit Single Sign-On und nahtloser Navigation. Außerdem soll die UX von Sharepoint und Yammer einander angenähert werden. Wie das aussehen könnte, sieht man auf dem Mockup-Screenshot oben. Die neue Yammer-Oberfläche soll dann auch die Office Web Apps einbinden und so ein Editieren und gemeinsames Bearbeiten von Dokumenten ermöglichen.
„Verbundene Erfahrungen“: Auf dem Weg Richtung 2014 will Microsoft dann Office 365 ungefähr alle 90 Tage mit neuen Social-Verbesserungen aktualisieren. Den Anfang machen die Verbindungen zwischen Yammer und Office 365, sukzessive sollen dann aber Social, Collaboration, Email, Instant Messaging, Voice, Video und Geschäftsanwendungen immer stärker zusammenwachsen.
Jared Spataro weiß natürlich auch, dass viele Kunden Sharepoint noch on-premises betreiben und nicht im Cloud-Abonnement beziehen. Ab Sommer soll sich auch bei einem lokalen Sharepoint 2013 der Newsfeed durch Yammer ersetzen und die App nutzen lassen, um Yammer-Gruppen mit lokalen Sharepoint-Sites zu verbinden. Auch von SSO, der UX-Angleichung sowie der Integration der Office Web Apps sollen lokal betriebene Sharepoint-Installationen profitieren. Updates für On-premises-Sharepoint alle 90 Tage wird es später aber natürlich geben.
Kunden, die in ihrer Firma die soziale Vernetzung vorantreiben wollen, rät der Sharepoint-Verantwortliche übrigens überraschend deutlich: „Go Yammer!“. Microsoft wolle Yammer zum unterliegenden Social Layer für alle Produkte machen, unter anderem wegen seiner viralen Verbreitung und der schnellen Updatemöglichkeit einer echten Cloud-Lösung. Wie das „Go Yammer!“ allerdings damit zusammengeht, dass Microsoft Sharepoint 2013 gerade im Bereich Social ausgebaut hat und dies als Kernargument für ein Upgrade auf das neues Release hernimmt, fragt sich vermutlich nicht nur Nutzer „moontear“ in den Kommentaren zum Blogpost.
Spataro räumt ein, dass natürlich nicht jeder Anwender sich mit Multi-tenant-Cloud-Diensten wohlfühlt. Solchen Kunden rät der Microsoft-Manager, beim Sharepoint-Newsfeed zu bleiben, der jede Menge Social-Features in Kombination mit Sharepoint-Möglichkeiten biete. Und klar, die große on-premises installierte Sharepoint-Basis sei wichtig und Microsoft stehe dazu, dass es weitere Versionen des Servers geben wird.
Frederic Lardinois weist bei „TechCrunch“ noch darauf hin, dass Yammer einstweilen nur Teil der „Enterprise“-Preispläne von Office 365 ist. Zu einer Integration mit den preiswerteren SKUs hatte Spataro aktuell noch nichts anzukündigen; man darf aber wohl davon ausgehen, dass Yammer sich als designierter Social Layer für alle Microsoft Produkte dann auch abwärts in die anderen Editionen bewegen wird.
*Thomas Cloer ist Redakteur unserer Schwesternzeitschrift Computerwoche.
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