Wie Führungskräfte die KI-Entwicklung in ihrem Unternehmen auf Kurs halten können

Der Slack Workforce Index zeigt, dass Führungskräfte weltweit voll und ganz auf KI eingestellt sind: 99 Prozent sagen, dass sie in diesem Jahr in KI investieren werden, und 97 Prozent geben an, dass sie es für dringend erforderlich halten, KI in ihre Geschäftsabläufe einzubeziehen. [...]

Mehr als die Hälfte der Befragten haben erst maximal fünf Stunden investiert, um den Umgang mit KI zu erlernen. (c) Pexels
Mehr als die Hälfte der Befragten haben erst maximal fünf Stunden investiert, um den Umgang mit KI zu erlernen. (c) Pexels

Doch zum ersten Mal seit der Einführung der generativen KI stagnieren die Akzeptanzraten und die Begeisterung unter den Arbeitnehmern weltweit nimmt ab. Gleichzeitig plagt viele bei Verwendung von KI-Support auch noch ein schlechtes Gewissen: Denn lediglich 48 Prozent geben die KI-Nutzung gegenüber ihrer Führungskraft offen zu.

„Beschäftigte werden beim Thema KI oftmals noch zu sehr allein gelassen. Schulungen sind dabei nicht ausreichend, Führungskräfte müssen ihre Mitarbeitenden aktiv zum Experimentieren mit KI ermutigen und den Erfahrungsaustausch fördern“, sagt Nina Koch, Director Customer Success Central Europe bei Slack. „Die neue Generation an KI-Agenten kann den Abbau von Vorbehalten und Ängsten beschleunigen, da KI-Agenten über verbindlich definierte Rollen und Leitplanken verfügen.“

Die zentralen Befragungsergebnisse

KI im Schatten von Ängsten und Unsicherheit: Die Neigung, die KI-Nutzung eher zu verbergen, liegt in vielerorts fehlenden Richtlinien begründet. Beschäftigte sind unsicher, in welchem Rahmen die KI-Nutzung gesellschaftlich und beruflich angemessen ist, so der Slack Workforce Index.

48 Prozent der Arbeitnehmer weltweit fühlen sich unwohl dabei, ihrer Führungskraft gegenüber einzugestehen, dass sie sich bei alltäglichen Aufgaben von KI helfen lassen. Die wichtigsten Gründe dafür sind als inkompetent (46 Prozent), faul (46 Prozent) oder als Schummler (47 Prozent) gesehen zu werden.

Teilweise unterschiedliche Ansichten zur Verwendung der gesparten Zeit: Was Führungskräfte und Arbeitnehmer sich von den Zeitersparnissen durch KI konkret erwarten, weicht jedoch teilweise voneinander ab. Das Management wünscht sich von seiner Belegschaft, die frei gewordenen Ressourcen in Kompetenzaufbau und neue Ideen zu investieren sowie mehr Fokus auf aktuelle Projekte zu richten. Arbeitnehmer priorisieren tatsächlich auch existierende Projekte und die Erweiterung ihrer Fähigkeiten – im Gegensatz zur Erwartung der Führungsebene fließt jedoch ein Teil der gesparten Arbeitszeit wiederum in administrative Aufgaben.

Arbeitgeber werden in die KI-Pflicht genommen: Trotz aller Indifferenzen rund um KI verspüren 76 Prozent der Arbeitnehmer die Notwendigkeit, umfassende KI-Expertise aufzubauen. Allerdings haben mit 61 Prozent mehr als die Hälfte der Befragten erst maximal fünf Stunden investiert, um den Umgang mit KI zu erlernen. Ganze 30 Prozent der weltweiten Umfrageteilnehmer haben noch gar keine KI-Erfahrung, auch nicht durch Eigenstudium oder Ausprobieren.

Für Arbeitgeber bedeutet das, Schulungslücken zu schließen und klare Richtlinien für die KI-Nutzung zu definieren. Denn Beschäftigte und Berufsanfänger erwarten von Unternehmen, hier Flagge zu zeigen. Der Blick auf die globalen Zahlen zeigt, dass sich Unternehmen ihrer Pflicht nicht entziehen können. Denn in Firmen mit klaren Richtlinien hat die KI-Nutzung seit Januar dieses Jahres um 13 Prozentpunkte zugenommen, im Unterschied zu lediglich zwei Prozentpunkten in Organisationen ohne klaren KI-Plan. Zudem hat das Thema Einfluss auf den Erfolg bei der Talentsuche: Für 75 Prozent der Beschäftigten spielt das Angebot an KI-Tools und -Schulungen eine Rolle bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber.

Zwei von fünf Arbeitnehmern weltweit würden lieber bei einem Unternehmen anfangen, das solche Angebote bereitstellt. Bei Berufsanfängern ist diese Erwartung um den Faktor 1,8 noch deutlicher ausgeprägt.


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