Nachhaltigkeit bedeutet eine umfassende Sicht auf die Zukunft einzunehmen, indem die drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie & Soziales berücksichtigt werden. [...]
Alle drei Dimensionen sollten Teil einer nachhaltigen Geschäfts- und IT-Strategie sein. Wir ergänzten einen Prüfpunkt „Allgemein“ für übergreifende Schwerpunktthemen, wie z.B. die strategische Verankerung.
1. IT-Nachhaltigkeitscheck
Der IT-Nachhaltigkeitscheck dient dazu, den Beitrag zur Nachhaltigkeit in und durch die IT anhand eines Reifegradmodells zu bewerten. Die Bewertung erfolgte anhand von Stufen (Reifegrade 1-5). Neben einer allgemeinen Dimension wurden die ESG-Kriterien (ökologisch, ökonomisch, sozial), sowie die Nachhaltigkeit der Rechenzentren bewertet.
Um die Reifegrade auswertbar und vergleichbar zu machen, wurden die Stufen/Reifegrade mit Punktwerten gewichtet. Das Endergebnis sind Nachhaltigkeits-Scores pro Dimension, sowie ein Gesamtscore.
Anhand der Scores lässt sich der Reifegrad der IT in Bezug auf Nachhaltigkeit einordnen und es können konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.
2. Kickoff / Projetkvorgehen beim Klienten
In unseren Vorgesprächen haben wir den Bedarf zur Analyse des Nachhaltigkeitsreifegrades bei dem Klienten identifiziert, wobei folgende Punkte den damaligen Entwicklungsstand seitens Nachhaltigkeit gestalteten.
2.1. Ausgangssituation
Nachhaltigkeit in und durch die IT ist ein wichtiges Thema für den Klienten, da die Anforderungen an eine nachhaltige IT immer weiter zunehmen, u. a. in Bezug auf das Rechenzentrum oder bei Finanzierungsvorhaben.
Im Interview mit dem Klienten stellte sich heraus, dass der Punkt der Klimaneutralität bereits eine große Rolle spielt.
Der Status Quo der IT-Nachhaltigkeit ist übergreifend aber noch nicht bewertet worden.
Es gibt in einigen Bereichen bereits Initiativen z. B. als Teil einer digitalen Marke des Klienten für Cloud und Co-location, teils konkrete Messungen der Nachhaltigkeit, z. B. im Rechenzentrum oder im Geräte-Lifecycle Management.
Die Nachhaltigkeit in den drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales ist in der aktuellen IT-Strategie bisher nicht verankert.
2.2. Zielsetzung
Das Unternehmen hatte damit einige grundlegende Aspekte einer nachhaltigen IT-Strategie implementiert. Die dazugehörige Zielsetzung wurde in Schriftform definiert, wobei ein zeitlicher Rahmen vorgegeben wurde.
Die Transparenz des übergreifenden Status Quo der Nachhaltigkeit bei dem Klienten, sowie die methodische Unterstützung bei der Erhebung der IT-Situation im Hinblick auf die drei Dimensionen steht im Vordergrund.
Die Ableitung von konkreten Handlungsempfehlungen als Endpunkt der Diskussion: Wie zahlt IT-Nachhaltigkeit auf den Unternehmens-KPIs ein?
Die drei Säulen der Nachhaltigkeit sollten Teil einer nachhaltigen Geschäfts- und IT-Strategie sein. Im Rahmen des IT-Nachhaltigkeitscheck werden alle Dimensionen betrachtet und bewertet.
In dem Nachhaltigkeitscheck ermitteln wir die Nachhaltigkeitsbilanz des Unternehmens und leiten konkrete Ziele zur Optimierung ab.
Durch Ermittlung des unternehmerischen Reifegrades in den 3 Säulen der Nachhaltigkeit wurde der Status Quo erhoben.
Ausgehend von dem Nachhaltigkeitsscore wurden Ziele zur Optimierung erarbeitet.
Eine Auswahl an Empfehlungen und eine Roadmap skizzierte die Reise zur nachhaltigen IT.
Beispielhafte Fragestellungen in Bezug auf die IT zeigt die darauffolgende Tabelle.
Ökonomische Aspekte | Soziale Aspekte | Ökologische Aspekte |
– Gibt es Initiativen zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit? – Investieren Sie bewusst in zukunftsträchtige Technologien, deren Klimaeffizienz positiv ist? | – Werden durch die IT soziale Projekte gefördert (z.B. durch Green Browser, Bereitstellung von Rechenkapazitäten) – Gibt es Maßnahmen zur systematischen Mitarbeiterbindung? | – Wird der Energieverbrauch der IT gemessen und überwacht? – Setzen Sie in der IT auf Technologien, die die Klimabilanz schonen? |
Der IT-Nachhaltigkeitscheck enthält zwei Phasen und eine optionale dritte.
In der ersten Phase wurde ein Kick-off mit den Key-Stakeholdern und Mitwirkenden beim Klienten durchgeführt. Hierbei wurde festgelegt, dass die Berater Präsentationen vortragen, um die Klient-Nachhaltigkeit zu bewerten.
Um einen Status Quo sowie eine Ableitung eines Soll-Zustandes zu erhalten, kamen mehrere Meetings zustande. In der zweiten Phase haben wir die Ergebnisse der ESG und der allgemeinen Dimensionen bewertet. Die Bewertung der einzelnen Dimensionen wurde dem Klienten in separaten Präsentationen vorgestellt.
Unsere Empfehlung für die strategischen Nachhaltigkeitsziele war die Ergänzung um ein strategisches Handlungsfeld für IT-Nachhaltigkeit im Rahmen der (nächsten) Klienten Strategie-Updates.
Sowie die Formulierung von übergreifenden Leitzielen im ersten Schritt (pro Dimension) als Grundlage für die Zielkonkretisierung, z.B. durch ein Nachhaltigkeits-Expertenteam. Um sicherzustellen, dass an den Empfehlungen und Zielen bis 2025 und darüber hinaus kontinuierlich gearbeitet wird, haben wir beim Klienten einen Expertenrat für Nachhaltigkeit eingerichtet.
Es war wichtig, als Quick win die Paten der Dimensionen pro Workshop zu inspirieren, sich weiter zu engagieren. Das Team wurde genutzt, um die Ziele bis 2025 mit Hilfe der Leitziele und der Planung/Roadmap zu konkretisieren.
3. Ergebnis / Auswertung des Klienten
Im IT-Nachhaltigkeitscheck bewerteten wir systematisch die Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Sozial innerhalb des Teams und erfassten diese in Schriftform, sowie anschließend in visueller Darstellung für die finale Auswertung.
Die Auswertung zeigte, dass sich die Nachhaltigkeit des Klienten heute durchschnittlich auf Stufe 2 über alle Dimensionen befindet.
Im Hinblick auf die Definition von Nachhaltigkeit ist dies ein positives Ergebnis, da Ziel dieses Vorhabens ist, alle Dimensionen zu berücksichtigen und diese sozusagen im Gleichgewicht zueinanderstehen sollten.
In der Dimension “Ökologie” ist der geringste Reifegrad mit etwa 25% vorhanden. Dort werden die Nachhaltigkeitsaspekte bereits bei der Beschaffung berücksichtigt. Die CO2-Bilanz (E2E) steht noch nicht im Fokus und die Lieferketten sind noch kein direkter Bestandteil des Ansatzes. Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten wird in einigen Bereichen bereits bei der Auswahl von Ressourcen angewendet.
Gleichzeitig wurde ein Entwicklungsbedarf in der Dimension “Ökonomie” festgestellt, der von 49% auf 84% anstieg. Die unternehmerische Freiheit und persönliche Entfaltung der Mitarbeiter wird bereits heute gefördert und ist Teil der Unternehmenskultur – der Auftraggeber möchte dies noch weiter ausbauen.
Die Dimension “Soziales” verhält sich fast analog zur Betrachtung der allgemeinen, übergreifenden Themen. Der Klient initiiert und treibt bereits heute soziale Projekte mit Außenwirkung (u.a. Ausstattung von Schulen und Hochschulen mit IT) – die Aktivitäten sind jedoch noch recht „lose“ gekoppelt und eine strategische Planung und Verfestigung wird angestrebt. Auch findet eine jährliche Messung der Mitarbeiterzufriedenheit durch Puls-Befragungen statt.
Grundsätzlich strebt der Klient in allen Dimensionen Verbesserungen an. Konkrete Potenziale und Empfehlungen werden im Rahmen der Studienergebnisse formuliert. Die Steigerung der IT-Nachhaltigkeit – im Durchschnitt auf Stufe 3 – sowie die Formulierung von Zielen und Maßnahmen durch den Klienten sollten sich auch in Zukunft am Gesamtbild orientieren.
Eine zu starke Fokussierung auf ein oder zwei Themen sollte vermieden werden. Der Klient hat nun auch eine interne Taks Force eingerichtet, die sich mit der Empfehlung befasst, und ist dabei, ein geeignetes IT-Nachhaltigkeitsgremium einzurichten.
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