Haben Unternehmen ein Service-Management-Tool ausgewählt und erfolgreich implementiert, hoffen sie meist auf Verbesserungen in puncto Effizienz und Servicequalität sowie eine höhere Zufriedenheit auf Nutzerseite. Doch wie lässt sich der Erfolg von Service Management tatsächlich messen? [...]
Damit Organisationen den Erfolg später sinnvoll bewerten können, sollten sie mit Sponsor, Management und Fachabteilungen zunächst einen Fragenkatalog formulieren. Für die meisten sind im Grunde acht Kernfragen wichtig:
- Wo steht das Unternehmen heute und wo soll es hingehen?
- Welche Ziele werden mit Einführung eines ITSM-Tools verfolgt?
- Welche Ergebnisse werden nach der Einführung erwartet?
- Was genau soll mit jedem einzelnen Projekt / Meilenstein erreicht werden?
- Welche Key Performance Indikatoren gilt es zu erreichen?
- Welches Budget ist notwendig, um welchen Nutzen zu erreichen?
- Was passiert, wenn der gewünschte Business-Nutzen nicht eintritt?
- Wie lässt sich Nutzerakzeptanz definieren – was ist gut und was schlecht?
KPIs und Toleranzschwellen definieren
Ohne Referenzpunkte keine Erfolgsmessung. In der Praxis haben sich dazu Key Performance Indikatoren (KPI) und Toleranzschwellen bewährt – die je nach Organisation sehr unterschiedlich ausfallen können. Diese lassen sich anschließend mit tatsächlichen erzielten Ergebnissen vergleichen. Beispiele für KPIs sind folgende:
- Alle Services müssen zu mindestens 98 Prozent der täglichen Arbeitszeit verfügbar sein.
- Die Anzahl der Anrufe und Tickets zum Thema CRM sollen künftig um 50 Prozent geringer sein.
- Das Self-Service-Portal muss die Bearbeitung von Bewerbungen um 30 Prozent beschleunigen.
- Probleme an PCs müssen durch das IT-Team innerhalb von 60 Minuten behoben sein.
Wie jedes IT-Projekt durchlaufen auch ITSM-Projekte typische Phasen: Nach der Implementierung ist mit dem Go-Live ein wesentlicher Meilenstein erreicht, auf den eine Phase der Stabilisierung folgt. Erste Messungen sind zwar sinnvoll, jedoch lassen sich noch keine aussagekräftigen Analysen erstellen.
Eine zuverlässige Erfolgsmessung von Service-Management ist eng mit einer guten Vorbereitung verbunden – eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit ist dabei wichtiger denn je. Verantwortliche Führungskräfte sind dreifach gefordert: Sie müssen einerseits Service-Management-Projekte zunächst an die Leitungsebene „verkaufen“ und später aktiv vorantreiben. Gleichzeitig werden sie eng in die Umsetzung involviert, müssen passende Teams zusammenstellen und deren Zusammenarbeit moderieren. Nach Projektabschluss sind sie zudem für die Erfolgsmessung verantwortlich. Diese Position sollten also nur starke Persönlichkeiten übernehmen, die vom Nutzen eines strategischen Service-Managements überzeugt sind.
Be the first to comment