Wiener Datenzentrum für ESA-Satellitendaten wird erweitert

Durch das "Earth Observation Data Centre for Water Resources Monitoring" (EODC) von TU Wien, ZAMG und Firmenpartnern spielt Österreich im europäischen Erdbeobachtungsprogramm Copernicus eine wichtige Rolle. Mit einer Förderung der Wirtschaftsagentur Wien kann das EODC nun weiter ausgebaut werden. [...]

An der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wird mit Unterstützung des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) parallel dazu eine Infrastruktur eingerichtet, die direkt vom Datenhub der Europäischen Weltraumbehörde ESA Daten der Sentinel-Satelliten bezieht und erstprozessiert. Die Speicherkapazität soll in den nächsten drei Jahren auf über 20 Petabyte erweitert werden. Außerdem soll das EODC zusätzliche Rechenkapazität neben der Anbindung an Österreichs leistungsfähigstem Großrechner VSC3 erhalten.

„Österreich gehört bereits jetzt zu den fünf europäischen Ländern, welche die Copernicus-Daten am intensivsten nutzen“, sagt Christian Briese, Geschäftsführer des EODC. „Durch eine weitere Stärkung des EODC wollen wir unsere gute internationale Position weiter ausbauen, um damit für Partner und weitere Aufgaben im Bereich Erdbeobachtung noch interessanter zu werden.“

DATEN: KLIMA, WETTER, KRISEN

Forschungsprojekte der TU Wien nutzen die Satellitendaten beispielsweise, um weltweit Veränderungen der Bodenfeuchte zu überwachen und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zur Klimaforschung. Die Leistungen des EODC dienen aber nicht nur der Wissenschaft, auch Industrieunternehmen, jungen Startups oder Bildungsprojekten kommen die Daten zugute. Forschungsaktivitäten im EODC werden bereits heute von der FFG mit Mitteln aus dem Österreichischen Weltraumprogramm ASAP gefördert.

Für die ZAMG ist der Auf- und Ausbau des EODC ein wichtiger Teil der Strategie, um in Zukunft die Beobachtung des Wetters und Klimas weiter zu verbessern und entsprechende Vorhersagen und Warnungen noch genauer durchführen zu können. „Vor allem bei Krisensituationen sind genaue Satellitendaten eine unverzichtbare Grundlage für unsere Warnungen und das staatliche Krisenmanagement“, sagt Dr. Michael Staudinger, Direktor der ZAMG. „Aber auch die Klimaforschung profitiert sehr stark von hochwertigen Satellitendaten. Die Förderung der Wirtschaftsagentur ist ein weiterer wichtiger Schritt, um das  EODC als eine auch international bedeutsame Institution zu etablieren“.

Die Unterstützung der Wirtschaftsagentur Wien wurde durch den Förderwettbewerb „Shared Research Facilities 2015“ möglich. „Mit dieser Förderung haben wir Neuland betreten. Die exzellenten eingereichten Projekte wie das EODC haben uns mehr als bestätigt, dass der Standort Wien von diesem Forschungsgeist profitiert“, so Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. Mit dem Call „Shared Research Facilities“ unterstützt die Wirtschaftsagentur den Aus- und Aufbau von Forschungsinfrastrukturzentren. Unternehmen und Forschungseinrichtungen soll damit der Zugang zu hochwertiger Forschungsinfrastruktur erleichtert werden. Das Bündeln von Forschungsressourcen in zentralen Einrichtungen macht Sinn: Technisch hochwertige Forschungsinfrastruktur wird so effizienter genutzt und spezielle Dienstleistungen für Wissenschaft und Wirtschaft werden einfacher verfügbar. Damit wird das gemeinsame Arbeiten an zukunftsweisenden Forschungsthemen unterstützt und  gleichzeitig die Auslastung der Geräte erhöht. (pi)


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