Wiener Forscherteam präsentiert Web Monitor zur Analyse des US-Wahlkampfs

Im Superwahljahr 2024 hält wohl kein anderes politisches Ereignis das internationale Publikum so sehr in Atem wie die US-Präsidentschaftswahl 2024. [...]

Prof. Arno Scharl, Mitbegründer und Managing Partner von webLyzard technology. (c) webLyzard
Prof. Arno Scharl, Mitbegründer und Managing Partner von webLyzard technology. (c) webLyzard

Neun Wochen vor dem Wahltag am 5. November hat ein europäisches Forschungsteam, geleitet von Prof. Arno Scharl von webLyzard technology in Wien, nun den US Election 2024 Web Monitor vorgestellt. Das interaktive Dashboard nutzt KI-basierte Textanalysem, um visuelle Einblicke in die Online-Dynamik des US-Wahlkampfs zu ermöglich. Damit ist es möglich, die Stimmung rund um die US-Präsidentschaftswahl in nahezu Echtzeit zu verfolgen, so die Information der Presseaussendung.

Am Parteitag der US-Demokraten vor zwei Wochen wurde die Kandidatur von Kamala Harris im Rennen gegen Donald Trump offiziell bestätigt. Pünktlich zum Wahlkampf-Endspurt macht das Forschungsteam sein Visual Analytics-Dashboard zur US-Wahl nun der Allgemeinheit zugänglich. Das Dashboard wurde entwickelt, um Forschern, Journalisten und der breiten Öffentlichkeit detaillierte Einblicke in die Online-Meinungsbildung zu geben. „Das Ziel ist es nicht, den Wahlausgang vorherzusagen, sondern aufzudecken, welche Themen im Wahlkampf dominieren und besser zu verstehen, welche Stakeholder die Meinungsführerschaft für sich beanspruchen können“, so Arno Scharl, Mitbegründer und Managing Partner von webLyzard technology.

Big Data-Technologie macht Stakeholder-Kommunikation transparent

In den letzten Jahren beobachten wir einen Trend hin zu einer zunehmend polarisierten Wählerschaft. Hitzige Online-Diskussionen spiegeln Filterblasen und Echokammern in der globalen Debatte wider. Web Intelligence-Technologien sind eigenen Angaben zufolge hervorragend geeignet, um diese Phänomene zu untersuchen. „Um eine solche polarisierte Berichterstattung zu erkennen und die Transparenz zu erhöhen, werden jede Woche rund 200.000 Online-Dokumente analysiert und mit Metadaten angereichert, um die Visualisierungen des Dashboards zu ermöglichen“, so Scharl. Neben Online-Inhalten von Nachrichten- und Faktencheck-Organisationen gehören dazu Websites von Unternehmen, NGOs, dem öffentlichen Sektor (Bundesbehörden, Gemeinden, etc.) und soziale Medien inklusive Reddit und YouTube.

Themen- und Meinungsführerschaft identifizieren

Etwa 60 Prozent der veröffentlichten Artikel nennen mehrere Kandidaten und diskutieren deren Wahlkampf, was vielfach auch als „Horserace Coverage“ bezeichnet wird. Lediglich 40 Prozent berichten konkret über einen oder eine der Kandidaten und die Positionierung zu bestimmten Themen. Mit der Politik-Suchmaschine können Nutzer eigene Suchbegriffe rund um die Wahl eingeben. Es gibt aber auch vordefinierte Suchanfragen, beispielsweise um die Berichterstattung aus Sicht der 17 nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) der Vereinten Nationen zu klassifizieren. „Der Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen hat enorme globale Auswirkungen. Die Öffentlichkeit möchte wissen, wie die Kandidaten und Kandidatinnen zu ökologischen, sozialen oder wirtschaftlichen Themen stehen. Dies lässt sich am besten durch die automatische Klassifikation und Visualisierung von Texten veranschaulichen“, erklärt Scharl.

Internationale Forschungskooperation mit 20-jähriger Geschichte

Der US Election 2024 Web Monitor wird gemeinsam von Forschern von webLyzard technology und Modul Technology im Rahmen des EU-geförderten Projekts TRANSMIXR vorgestellt. Dieses Projekt beschäftigt sich mit Visualisierungen für Augmented Reality (AR) oder Virtual Reality (VR)-Umgebungen, um neue digitale Erzählformate zu entwickeln. webLyzard veröffentlichte seinen ersten Election Monitor bereits vor 20 Jahren, als George W. Bush 2004 als Präsidentschaftskandidat gegen John Kerry antrat. Vier Jahre später gewann eine weiterentwickelte Plattform den Österreichischen Staatspreis für Multimedia und E-Business in der Kategorie „Online Communities, Web 2.0 and Soziale Netzwerke“.


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