Cyber-Angriffe auf österreichische Unternehmen werden immer ausgeklügelter und komplexer. Die Wiener Städtische bietet jetzt eine umfassende Versicherungslösung für Klein- und Mittelbetriebe. [...]
Cyberkriminalität wird für Österreichs Unternehmen zu einer immer größeren Bedrohung. Immer mehr Klein- und Mittelbetriebe werden Opfer von Internet-Attacken, die nicht nur hohe finanzielle Schäden, sondern auch einen erheblichen Image- und Reputationsverlust verursachen. Die Schadenshöhen bewegen sich nach Angaben der Wiener Städtischen Versicherung im Schnitt bei rund 80.000 Euro, in Einzelfällen sogar bei mehr als 500.000 Euro.
Eine KPMG-Studie hat ergeben, dass sich 92 Prozent der befragten Unternehmen der Gefahr von Cyberkriminalität bewusst sind, knapp die Hälfte war schon betroffen und 30 Prozent haben einen Schaden durch einen Cyberangriff erlitten. Trotzdem sind nur die wenigsten Unternehmen in Österreich versichert: „Lediglich drei Prozent haben eine entsprechende Versicherung, zum Vergleich: In den USA schützen sich bereits mehr als 60 Prozent gegen Cybercrime“, sagt Doris Wendler, Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung.
Absicherung vor Datenverlust und -beschädigung
Die Wiener Städtische Versicherung hat jetzt für KMU eine maßgeschneiderte Lösung für dieses Segment kreiert, die vor Cybercrimes Schutz bieten soll und das bestehende Allrisk-Produkt ergänzt, das sämtliche Elementarrisiken von Unternehmen abdeckt. „Mit beiden Produkten sind KMU gegen alle Eventualitäten geschützt“, so Wendler.
Die Cybercrime-Versicherung der Wiener Städtischen deckt im Basispaket Datenverlust und -beschädigungen – etwa durch rechtswidrige Computereingriffe, Schadprogramme oder Angriffe, die dazu führen, dass Computersysteme ganz oder teilweise blockiert oder gestört werden, genauso wie durch Datendiebstahl und Datenschutzverletzungen.
Ein Musterbeispiel
Um die Funktionsweise dieser Versicherung zu verdeutlichen, führt die Wiener Städtische Versicherung ein Musterbeispiel an: Ein Mitarbeiter eines Hotels öffnet ein gefälschtes Mail (Paketverständigung) und klickt auf den Anhang. In der Folge installiert sich ein Kryptotrojaner auf der Hotel-IT, die Buchungsplattform ist lahmgelegt, die Steuerung der Haustechnik und des Wellnessbereiches funktioniert nicht mehr. Der Kunde wendet sich an die Schadenshotline der Wiener Städtischen, die umgehend Spezialisten beauftragt, um mittels Fernwartung die Fehlerquelle festzustellen. Nach der Analyse des Trojaners wird ein Hotfix (Software-Update zur Fehlerbehebung) eingespielt, das den Kryptotrojaner unschädlich macht. Am nächsten Tag funktioniert die IT wieder, und es kann zum Normalbetrieb übergegangen werden.
Die Versicherungsleistung: Die Kosten der IT-Spezialisten, die Überstunden des IT-Verantwortlichen des Hotels, der Betriebsunterbrechungsschaden durch den Buchungsentgang und der Preisnachlass, der den Gästen gewährt wird, weil sie den Wellnessbereich nicht nutzen konnten, werden übernommen.
Optional können sich Unternehmen auch gegen Reputationsschäden schützen – die Kosten für professionelles Krisenmanagement und die Leistungen einer Public-Relations-Agentur werden übernommen. Weiters wird die Absicherung gegen Betriebsunterbrechung durch Datenverlust und -beschädigung, Cyber-Erpressung und Fremdschäden angeboten. Dazu gehören auch alle Kosten, die für die Prüfung und Abwehr von (unberechtigten) Ansprüchen sowie Rechtsanwaltshonorare entstehen.
Die Versicherungssummen bewegen sich zwischen 100.000 und einer Million Euro.
Anstieg von Cybercrime-Fällen
Die Wiener Städtische Versicherung verweist darauf, dass laut Sicherheitsbericht 2015 des Bundeskriminalamts die Anzeigen wegen Cybercrime deutlich angestiegen sind. Gegenüber dem Jahr 2014 gab eine Zunahme von 11,6 Prozent auf mehr als 10.000 Fälle. Darin enthalten sind Angriffe auf Unternehmen und Private.
Für Privatkunden hat die Wiener Städtische bereits im Vorjahr ihre Haushalts- und Eigenheimversicherung „Premium“ unter anderem um den Schutz gegen Phishing-Attacken bei Online-Zahlungen (Online Banking oder Kartenmissbrauch) erweitert.
Da immer mehr Österreicher und Österreicherinnen auch von Mobbing- und Stalking-Attacken im Internet betroffen sind, gibt es zusätzlich das Rechtsschutz-Paket „Internet Schutz_Hilfe“ der Wiener Städtischen, das einen Internet-Mobbing-Notfallschutz für Privatpersonen bietet.
Be the first to comment