Nintendo macht es wie Sony und Microsoft und verkauft seine neue Konsole Wii U unter den Herstellungskosten. Erst mit dem Verkauf eines zusätzlichen Spiels wird Gewinn gemacht. [...]
„Unser Geschäftsmodell hat sich nicht dramatisch verändert“, sagte Nordamerika-Chef Reggie Fils-Aime der Online-Ausgabe der „San Jose Mercury News“. Sobald ein Kunden zusätzlich zu der Wii U einen Softwaretitel kauft, werde die Transaktion profitabel für Nintendo.
Und das Unternehmen ziele auf eine breite Käuferschicht: „Unser Ziel sind die Kunden zwischen fünf und 95 Jahren“, sagte Fils-Aime. Für gewöhnlich werden Spielekonsolen vor allem der Konkurrenten Microsoft und Sony kräftig subventioniert und unter den Herstellungskosten verkauft. Die Einnahmen versprechen sich die Unternehmen dann später vom Verkauf der Spiele. Mit der Wii U, die mit HD-Auflösung und einem GamePad als Steuerung oder zweiten Bildschirm ausgestattet ist, verfolgt Nintendo erstmals die gleiche Strategie. Am Ende gehe es wie immer darum, die installierte Basis der Hardware anzuschieben, sagte Fils-Aime. Sollte Nintendo das gelingen, werde das Unternehmen einen signifikanten Gewinn einfahren.
Die neue Konsole war am 18. November in den USA an den Start gegangen. Zum US-Start habe Nintendo eine deutlich größere Stückzahl als damals bei der Wii an die Händler ausgeliefert, sagte Fils-Aime. Erfreulich sei gewesen, dass die Geräte für den Vorverkauf bei den Händlern weitestgehend ausverkauft gewesen seien. „Wir sind deshalb zuversichtlich, dass es eine starke Nachfrage gibt, und unser Ziel ist es, die Nachfrage so gut wie möglich zu bedienen.“ Für das kommende Jahr erhoffe sich Nintendo, 5,5 Millionen Geräte zu verkaufen.
Einen profitablen Start könnte Nintendo gut gebrauchen. Das Unternehmen leidet seit längerem wie viele andere japanische Firmen an dem starken Yen. Dazu machen neue Anbieter, die Spiele über Smartphones und Tablets anbieten, den traditionellen Konsolenherstellern das Geschäft nicht einfacher. Der Absatz der inzwischen sechs Jahre alten Wii war zudem zuletzt noch einmal weiter zurückgegangen. (apa)
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