Windows 10: Cortana ist ein Sicherheitsrisiko

Microsofts Sprachassistentin ist laut einem Forscherteam eine Gefahr für Windows. Wieso das so ist, zeigen die Forscher an einem Beispiel. [...]

Die fest im Betriebssystem verankerte Sprachassistentin Cortana soll für gleich vier Schwachstellen verantwortlich sein. (c) Microsoft
Die fest im Betriebssystem verankerte Sprachassistentin Cortana soll für gleich vier Schwachstellen verantwortlich sein. (c) Microsoft

Forscher berichten auf der IT-Sicherheitskonferenz Black Hat in Las Vegas von gleich mehreren Security-Lücken in Windows 10. Die fest im Betriebssystem verankerte Sprachassistentin Cortana soll für gleich vier Schwachstellen verantwortlich sein.

Die Lecks ähneln sich in ihrer Ausführung, weshalb im Folgenden nur eine Lücke davon exemplarisch dargestellt wird. Die auf den Namen Open Sesame (zu Deutsch: Sesam öffne dich) getaufte Schwachstelle hätte von Angreifern dazu ausgenutzt werden können, unbefugt Zugriff auf gesperrte Rechner zu erlangen. Hat der Hacker erst einmal Zugriff, wäre es im Anschluss ebenso möglich, Schadcode auf dem Gerät auszuführen und mehr, schreibt einer der Entdecker auf der Black-Hat-Webseite. Um diese Lücke auszunutzen, braucht der Hacker physischen Zugriff auf den Rechner. Mittels Sprachkommando an Cortana lässt sich ein gesperrter Bildschirm im Handumdrehen überlisten, wie die Forscher sagen.

Cortana-Sprachbefehl umgeht Sperrbildschirm

Für gewöhnlich erlaubt die Tastatur nur die Eingabe der Anmedeinformationen, wenn der Nutzer den Bildschirm sperrt. Wird allerdings Cortana mittels Sprachbefehl aktiviert, besteht auch die Möglichkeit, eine Suchanfrage über die Tastatur einzugeben. Und schon öffnet sich ein Suchfenster von Windows, in dem unter Umständen die Vorschauversionen von Bildern, Dokumenten und mehr zu sehen sein können.

In einer mehrseitigen Dokumentation führen die Experten auf, wie die anderen drei Lücken die Sicherheit gefährden. Wie Heise schreibt, habe Microsoft die vier in Las Vegas präsentierten Schwachstellen bereits geschlossen. Allerdings hätten die Forscher noch zahlreiche weitere Lecks im Zusammenhang mit Microsofts Sprachassistentin entdeckt, die noch nicht gepatcht wurden und deshalb vorerst noch geheim gehalten werden.

Um die Sicherheit grundsätzlich zu erhöhen, empfehlen die Experten, einige Einstellungen vorzunehmen. Dazu zählt unter anderem das Deaktivieren von Cortana, wenn das Gerät gesperrt wurde. Ausserdem besteht die Möglichkeit, Cortana nutzerspezifisch zu konfigurieren. Statt auf jegliche Ansprache reagiert das System dann nur auf eine bestimmte Stimme.

*Alexandra Lindner ist Redakteurin bei PCTipp.


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